ich habe zwei Hauptuhren erworben. Die eine konnte ich nach einem längeren Lernprozess in Gang bringen.
Die andere ist von 1966 und da ist wahrscheinlich einiges im Argen. Der Bügel für den Antrieb des Sekundenzeigers, der nach links und rechts kippt greift nicht immer in das zackige Rad. Wenn ich das angetriebe Zahnrad etwas mit der Hand unterstütze, läuft es besser. Der Sekundenzeiger hat keine Kraft.
Der Aufzugsmagnet schafft es nicht, das Steuerad elektrisch zu drehen. Von Hand geht es, aber braucht Kraft.
Die Seiltrommel wickelt sich nicht ab. Der Sekundenzeiger-Auslöser (dünner Dorn) ist noch begleitet von einem zweiten Hebel, dessen Funktion ist mir nicht ersichtlich und der scheint eher zu stören.
Ich wohne in Brandenburg. Für Tipps bin ich dankbar. Vielleicht meldet sich auch jemanden, der die Uhr revidieren könnte.
Hallo Werner, für mich liest sich das, als wäre das Werk verharzt. Das heißt, daß das damals verwendete Öl zur Schmierung der Lager verharzt ist, was zur Folge hat, dass die Antriebskraft vom Gewicht nicht mehr ausreichend am Hemmungsrad (zackiges Rad) ankommt. Wenn Du dann von Hand nachhelfen kannst, und das Werk grundsätzlich funktioniert, scheint zumindest nichts defekt zu sein. Diese Uhren gab es für verschiedene Spannungen, meist 12V, 24V oder 60V. Die Info steht auf dem Typenschild, bzw auf der Magnetspule. Du brauchst also ein Netzteil mit der richtigen Spannung. Es reicht ein Steckernetzteil mit 1-2 A , das polrichtig angeschlossen werden muss, sonnst brennt die Diode am Aufzugsmagnet durch. Wenn es der Magnet trotzdem nicht schafft, ist vermutlich das Differential/Planetengetriebe an der Seiltrommel wegen altem Öl schwergängig. Das alte Öl und die Verschmutzungen bekommst Du nicht von außen weg, die Uhr muss dann zerlegt und gereinigt werden. Der zweite Hebel am Sekundenzeigerauslöser(Ankerwelle) betätigt, wenn richtig eingestellt, einen elektrischen Kontakt, der den Aufzug alle Minute einschaltet. Hier: https://clockdoc.org/Default.aspx?aid=9036 gibt es Anleitungen zur Uhr. Davon abgesehen kannst Du im Forum nach ähnlichen Problemen mit der RFT Hauptuhr oder alternativ auch nach Siemens HU 10 suchen. Die beiden sind weitgehend baugleich. Ist die zweite Uhr vom gleichen Typ? Grüße Achim
Danke für die ausführliche Antwort. Meine beiden Uhren sind sehr ähnlich. Ich arbeite mit einem Netzteil und einem Akku. Beides 24 Volt. Das funktioniert prima. Der Akku ist ein Akku für Gartengeräte mit 3 AH. Mal sehen, wie lange er hinhält. Ich denke schon einige Monate. Klar, Akkus haben auch eine Selbstentladung.
Ich habe jetzt einmal die Kernuhr herausgenommen. Einfacher als ich dachte.
Danach konnte ich sehen, dass die Schnur abgerissen und im Getriebe eingefädelt war. Die Schur ist jetzt ganz raus. Mit der Siemensanleitung komme ich nicht weiter. Auch wenn ich den Sperrhebel vom Magnetantrieb blockiere (offen) kann ich die Seiltrommel zwar leicht bewegen, ablaufen lassen kann ich sie aber nicht. Meine Frage ist, wo müsste ich die Schnur an der Seiltrommel befestigen? Ein Loch habe ich noch nicht gesehen.
Das Pendel ist mir auch noch ein Rätsel. Oben bei der Aufhängung habe ich gesehen, dass der aufgeschobene Zylinder eine gerädelte und eine glatte Scheibe hat. Muss die Scheibe zwischen die Feder für die Sekunden/Antrieb und wenn ja, dann welche Seite? Warum ist das Längsloch in diesem Zylinder konisch (außerhalb der Mitte langgebohrt)?
Die Seiltrommel hat an der vorderen Seitenwand ein kleines Loch, wo das Seil durchpasst. Ich verwende Nylonschnur mit 0,6mm Durchmesser, 1,45m lang. Die Seiltrommel treibt in Ablaufrichtung das Werk an, solange, bis das kleine Hebelchen an der Vorderseite der Seiltrommel unten am Schalterhebel anstösst. Bei vollem Aufzug (7 oder 8 Umdrehungen der Seiltrommel) stösst der gleiche Hebel von oben am Schalterhebel an und blockiert den Aufzug. Wenn beide Riegel am Aufzugsrad an der Rückseite des Werks weggehalten werden, kann man die Seiltrommel zurückdrehen. Das muss alles sehr leichtgängig sein, sonst kommt zuwenig Energie an der Hemmung an.
Der Exzenter dient zum Einstellen des Abfalls, das heißt, damit kann man das tick-tack gleichmäßig einstellen. Die glatte Seite soll spielfrei zwischen die Pendelgabel passen, Die gerändelte Seite (unten) dient zum verstellen. Das sollte dann etwa wie auf dem 1. Foto aussehen. Bei mir ist allerdinges ein anderes Pendel verbaut. Grüße Achim
Achimk
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Aufzug abgelaufen 2.jpg
Aufzug voll aufgezogen 2.
ich konnte jetzt die Seiltrommel drehen und schmieren. Bei meiner Uhr musste ich die beiden Riegel am Aufzugrad an der Rückseite des Werks lösen. Da man die kleinen Krallen von Hand kaum halten kann, habe ich das Ritzel herausgenommen. Danach musste ich noch den langen Bügel vom Sekundenzeiger von der Vorderseite ganz wegschieben. Danach war die Trommel frei und beweglich. Ich denke, das hat sich gelohnt, weil sowohl hinten beim Aufzugsmagent als auch bei der Seiltrommel hat etwas Öl gut getan.
Das mit dem Excenter funktioniert wunderbar. Man kann tatsächlich das Tick tack so steuern dass es mit dem Pendelausschlag synchron wird.
Jetzt habe ich noch das Problem, dass der Aufzugsmagnet bei vollem Aufzug nicht aufhört zu ziehen. Da muss ich jetzt noch einmal ran und schauen, dass der kleine Stop-Bügel auf der linken Seite der Seiltrommel den Hebel zum Umschaltkontakt wegzieht. Die Uhr hat schon Feinheiten, die man kennen muss.
ich hatte mich schon immer gewundert, für was man den dünnen Bügel benötigt. Jetzt ist es klar. Für die Seiltrommel! Das bespannen der Seiltrommel habe ich damit hingekriegt. Also eigentlich mehr den Transport der Uhr nach der Bespannung.
Jetzt habe ich nur noch ein Problem. Die grossen Zeiger liefen mal schön mit, jetzt bleiben sie aber stehen. Der Sekundenzeiger dreht kräftig mit. Kann dazu jemand eine Hilfestellung gebeb? Ich habe vielleicht zu viel geölt.
Der Minutenzeiger, wird über eine Reibung an der Minutenzeigerwelle mitgenommen. Eine starre Verbindung geht nicht, da man die Zeiger ja auch stellen will. Zum Reinigen muss die Brücke mit dem Wechselrad und das Rad für den Stundenzeiger abgenommen werden, dann kann das Minutenrad abgezogen und gereinigt werden. da gehört nur wenig Fett dran, damit das Rad beim Stellen der Zeiger nicht frisst. Wenn die Klemmung nicht ausreicht, vorsichtig enger biegen. Zum ölen: bitte richtiges Uhrenöl verwenden, z.B Tillwich 859, und vor allem wenig davon. Haushaltsübliche Öle verteilen sich schnell auf der ganzen Uhr, so dass nach kurzer Zeit die Lagerstellen wieder trocken sind. Zur Funktion der Aufzugsschalter gibt es einige Youtube videos. Grüsse Achim
an der Hauptuhr von GW 1966 ist von vorne auf der Minutenachse ein kleiner Nippel mit Vierkant und einem Rohr aufgesteckt (ein paar mm gross). Den habe ich herausgezogen. Daran war noch eine kleine Feder und eine zweite lag nach dem Abnehmen auf dem Boden. Die beiden Federblechlein waren an der Seite des Nippels befestigt. Weil jetzt beide weg sind, geht der Minutezeiger über die Reibewirkung nicht mehr.
Hat jemand dazu ein Ersatzteil? Ich suche auch noch ein schwereres Gewicht, weil bei meinem der Haken ausgebrochen ist.
Ansonsten habe ich jetzt zwei funktionierende Uhren. Dank für die Hilfen die ich bekommen habe hier im Forum und direkt.
Hallo Werner, so sollte das eigentlich aussehen: Minutenrad.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das ganze ist ein Stück. leider habe ich keines übrig. Das Gewicht für die normale Uhr ohne Signalwerk sollte so etwa 300 g haben. Damit sollte die Amplitude etwa 120 min betragen. Grüße Achim
ja auf deinem Bild ist das Teil das über dem unteren Teil steckt.
Meine Uhr kann die Stunden nicht anzeigen, weil in dem darunterliegenden Rohr, die Lamellen im inneren abgebrochen sind. Ich dachte erst, das sind gebrochene Federlamellen aber nein, das ganze Innenrohr ist gebrochen. Ich schaue, dass ich nochmal ein Uhrwerk bekomme. Dann kann ich vielleicht das ganze Teil austauschen.
WhatsApp Image 2024-01-30 at 11.23.56.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem Bild sieht man den kleineren Teil der abgebrochen ist.
Rechts sieht man noch, dass ich diesen zweiten Hebel (nebst dem Sekunden Hebel) blockiert habe. Der kommt dem Sekundenzeiger in die Quere.
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11.01.2024 08:13
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) ankommt. Wenn Du dann von Hand nachhelfen kannst, und das Werk grundsätzlich funktioniert, scheint zumindest nichts defekt zu sein.