Mysteriöse Uhren dieser Bauart sind allesamt Zicken, wenn die Lager am Arm der Figur nicht in Ordnung sind und die Spitzen auf der Uhr abgerundet, dann bleibt sie stehen, egal ob China oder Junghans.
Die Originaluhren waren anno dazumal beliebt aber sehr teuer, was natürlich die Nachbauten förderte.
Man muss das nur mit Louis Vuitton vergleichen...

Ja, die werden immer wieder irgendwo als original angeboten. Und in einigen Jahren werden wahrscheinlich leider kaum noch Leute die Unterschiede kennen und es werden auch Mischungen zwischen alt und fake im Handel sein, denn neben der Zeigerstellung gibt es auch bei den Figuren einen Unterschied. Jedenfalls bei den Kopien, die ich kenne. Die alten originalen sind nicht aus Bronze oder Messingguss, sondern sie sind aus Spritzguss und hohl.

Ich habe im Laufe der Zeit hin und wieder original alte Mysterieusen aus England mitgebracht. Junghans hat die dort anscheinend relativ gut verkauft. Die kosteten vor 30-40 Jahren in England umgerechnet so um die 1200 DM und hier in Deutschland konnte man sie relativ schnell für ca. 500 DM mehr verkaufen. In den Auktionen von Klöter wurden sie immer zwischen 2 und 3000 DM angeboten.
Als ich damals schon ( vor mehr als 25 Jahren [meine Güte, wie die Zeit verfliegt ])die erste Kopie in Holland auf einem Antikmarkt gekauft habe, habe ich das noch nicht gewusst und war froh, dass ich mal eine für 350 Gulden kaufen konnte. Erst, als ich die 2. und 3. für einen ähnlichen Preis gesehen habe, hab ich gemerkt, dass da etwas nicht stimmt und die Unterschiede gesehen.

Gruß
Peter

PS: Ich weiß nicht, was die chinesischen Kopien heute im Großhandel kosten, aber das billigste, was ich vor Jahren gesehen habe, waren 80 Euro in einem holländischen Großhandel, der seine Waren direkt aus China bekommt.
Und Siverl hat 100% ig Recht, wenn sie schreibt : "Mysteriöse Uhren dieser Bauart sind allesamt Zicken, wenn die Lager am Arm der Figur nicht in Ordnung sind und die Spitzen auf der Uhr abgerundet, dann bleibt sie stehen, egal ob China oder Junghans."
So viele Probleme wie mit diesen alten originalen Mysterieusen habe ich mit keinem anderen Uhrentyp gehabt. Ich hatte damals einen guten günstigen Uhrmacher, dem ich meine Uhren gebracht habe, der hat sich irgendwann geweigert, die Uhren zu reparieren. Der hat es allerdings neben dem Problem mit der Aufhängung und Lagerung auch aufs Werk geschoben, das in seinen Augen eine Fehlkonstruktion war.

Hab diese Art von Uhren nie auf meiner Liste gehabt, aber oft in Holland bei Großhändlern gesehen, das sollte eigentlich schon reichen, um die Originalität in Frage zu stellen.

Absurd jedoch wirds, wenn man den Text beim Fake auf Ibäh sich ansieht:

"Wärme-Tipps: Obwohl es ist eine alte Uhr, und sein Preis ist billig und attraktiv, aber wir sind nicht sicher, ob es das Original ist.
Wenn Sie nicht abenteuerlich genug mentale Vorbereitung zu tun, so bieten Sie bitte nicht!"

Aber immerhin hat der Chinamann schon 7 Stück davon verkauft, es gibt also genug Dumme auf der Welt, die solchen Scheiss kaufen.
Dass das Dorotheum jedoch solchen Müll verkauft, ist allerdings eine Bankrotterklärung der Experten ala Friedrich Reinbacher sowie der Leitung des Hauses.

Nun, so ganz bin ich nicht bei Dir, wenn Jemand Gefallen an einer solchen Uhr findet, er nicht den Anspruch auf das Original stellt und auch nicht bereit ist, die Preise für ein Original zu bezahlen, so möchte ich ihn nicht als "dumm" bezeichnen, wenn er sich einen Nachbau kauft, der zudem in keiner Weise von sich behauptet von Junghans oder aus der Zeit zu sein.
Repliken haben Ihre Berechtigung solange sie nicht betrügerisch ein Original vortäuschen oder gegen Marken-, Urheber- oder Patentrechte verstoßen.

Solange also in diesem Fall weder der Name "Junghans" noch ein dem Namen zugeordnetes Symbol (J, Stern...) einen ungerechtfertigten Bezug zu Junghans herstellen, sehe ich auch hier keinen Verstoß. Sobald jedoch ein Händler den Bezug herstellt, sieht die Sache ganz anders aus, da er ja ein Produkt unter Vorspielung falscher Tatsachen anpreist um einen höheren Gewinn zu erzielen.

Im Falle eines gewerblichen Verkäufers kann man natürlich von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch machen, einem Sachkundigen Verkäufer sollte aber so ein Irrtum nicht passieren. Im gegenständlichen Fall glaube ich auch nicht an eine Betrugsabsicht sondern schlichtweg um Unkenntnis der Materie und Übereifer in der Beschreibung. Es ist übrigens nicht die einzige falsch beschriebene Uhr, ganz lustig klingt auch: 1/2-Stunden-Federzug-Schlagwerk auf Tonfeder, Gewichtsantrieb (nein, hat nur 2 Aufzugslöcher und 2 Gewichte, keine Spur von einem zusätzlichen Federhaus...) hat uns auch schon zum Lachen gebracht.