Grüßt euch,
Nach einer längeren Zeit wo ich mich etwas dünne gemacht habe melde ich mich mal wieder.

Am Anfang meiner Arbeit als Ergotherapeut bemerkte ich, dass ich nun wohl doch nach 27 Jahren anfangen sollte Armbanduhren zu tragen. Wenn ich bei meinen Klienten bin brauche ich eben eine zeitliche Orientierung wie lange die Einheit noch geht. Auf das Handy gucken finde ich an der Stelle irgendwie unprofessionell...

Die ersten Uhren mussten dann natürlich Vintage Omegas sein.... davon aber bei Zeiten mehr.

Heute soll es um einen kleinen Beifang gehen. Eine Junghans 98 von ca. 1950.



Die Werte auf der zeitwaage waren okay. Aber Abweichungen in verschiedenen Lagen und eine Amplitude von zum Teil nur 160⁰ waren mir nun doch zu heftig. Also rann an die Sache.

Das ZB ist soweit gut erhalten. Mit Vorsicht müssen allerdings auch die Zeiger behandelt werden. Sowohl das ZB als auch die Zeiger haben noch Radium Leuchtmasse.


Beim abheben des ZB kommt mir der Gedanke das dieses Werk nie rosten könnte. Es ist eingelegt in Öl... eine Theorie warum so viel Öl besonders auf der ZB Seite ist kommt noch.



Ansonsten einmal das Standard Prozedere.

Alles demontieren, dokumentierten und auf Fehler überprüfen. Soweit sieht alles gut aus.



Auf der Öl übersäten ZB Seite ist eine Wippe. Diese wird zentral von einer schraube gehalten und dient als achsenpunkt. Der Schraubenkopf sah etwas mitgenommen aus. Eventuell, und das ist nur eine Theorie, hat der vorherige uhrmacher diese nicht lose bekommen.
Es ist nämlich eine schraube mit links gewinde die als solches nicht zu erkennen war. Als diese gelöst war befand sich unter der Platte Tonnen an Dreck. Scheinbar hat dieser Bereich von einer ehemaligen Revision nichts gesehen. Und jeder weiß das man jedes Problem in der uhrmacherei lösen kann, wenn man nur mehr Öl auf eine Sache gibt 😊



Erstmal also wieder die Unruh montieren, die Junghans Stoßsicherungen entfernen und erstaunt feststellen, dass ich gleich zur Arbeit muss. Dementsprechend folgt eine Fortsetzung.

Bis dahin!