Hallo zusammen,

aus meinen Schüben mit unerledigten Baustellen habe ich mir heute die o.g. Uhr mit dem Werkkaliber zur Revision herausgenommen. Das Problem an dem Werk besteht in der Zeigerreibung, die nicht funktioniert.
Hier könnte ich die Erfahrung von jemanden gut gebrauchen, der diese Baustelle bereits bearbeitet hat. Bei dem Werk handelt es sich um eine Basiswerk von AS Kaliber 1667/1668. Also würden hier auch die Teile passen, obwohl das von GP modifizierte Werk mit 39 Steinen ausgerüstet wurde.
Zur Zeigerreibung zurück:
Die Zeigerreibung funktioniert hier über das Kleinbodenrad, auf dessen Welle eine Hülse mit einem zweiten Zahnrad aufgezogen wurde. Eigentlich hatte ich angenommen, dass solch eine nicht dauerhaft haltbare Technik nur im FB 222 verbaut worden sei. Nein, leider in meinem Falle auch im GP 32A. Das Kleinbodenrad habe ich ausgebaut und eine Reibung ist nicht mehr gegeben. Nicht einmal mehr ansatzweise! Ersatzteilsuche erfolglos! War mir bei dieser Baustelle aber schon fast klar. Meine Frage an wirklich jemanden, der sich bereits damit beschäftigt hat:
Wie bekomme ich dies am besten hin! Viele Versuche habe ich nicht, bevor ich das Teil vergessen kann.

Gruß
Frid

So sieht es unter dem Elektronenmikroskop aus. Den Spalt sieht man.
Aber wie bearbeiten?Mon Apr 17 18-43-42.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Mon Apr 17 18-46-50.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo,
nachdem die Zeigerreibung eh nich mehr gegben ist kann ja nicht mehr viel passieren. Ich habe so ein Rad schon mal zerlegt. ich habe meinen Plateauxabschläger mißbraucht. Ich habe das Trieb der Reibung auf den Abschläger gelegt und mit einem Punzen die Welle durchgedrückt. Den Spalt kannst du nicht fassen oder belasten. Bei mir hat das funktioniert. Allerdings war bei meinem Rad die Zeigerreibung zu fest, da keinerlei Fett dran war. Das Aufpressen ging dann ganz problemlos. Vielleicht klappt das bei dir auch und du kannst das Trieb ein wenig verengen.
Gutes Gelingen. Gerhard

@Gerhard
Vielen Dank für deine Nachricht.
So weit war ich gedanklich auch, dass der Spalt nicht zu erfassen ist. Alle Gedankenspiele, dem Spalt sofort anzugehen, habe als wenig erfolgreich wieder verworfen.
Ich war auch bereits so weit, den auseinander zu nehmen. Ob er sich dann wieder zusammen pressen lässt, wusste ich nicht. Man hat nicht viele Chancen und diese Uhr hat einen Sammlerwert.
Sie sollte nur wieder die Zeit anzeigen, ständig getragen wird sie nicht.

Hallo Friedhelm,
Gerhards Idee ist doch prima,gibt es oben noch einen Nut,irgendwie sollte die Welle ja halten.
Ist innen eine Wellscheibe oder wie kommt die Reibung zustande ?.
Mein Idee währe mit der Triebnietmaschiene,siehe Foto,ist aber nur mit Glaskugel geschaut.
DSC01994.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß

@Manfred und Gerhard,

ich habe mich heute Vormittag herangewagt und es auch fertigbekommen.
Meine Befürchtung war, dass Rad für die Zeigerreibung könnte zu sehr vernietet sein. War es aber dann doch nicht. Insgesamt aber eine filigrane Angelegenheit. Mit dem Plateauabschläger wollte ich es nachmachen, kam aber nicht damit klar. Die Gefahr, das Rad eventuell zu verbiegen war mir zu groß. Ich habe in den dünnen Spalt ein scharfe Kneifzange mit Feststellmöglichkeit angesetzt und damit den Trieb der Zeigerreibung wie mit einem Abzieher abziehen können. Die Welle ist hinten normal, verdickt sich aber stufenlos nach vorne, wo die Hülse des hinteren Triebes aufgeschoben wird. Die Hülse habe ich an der Spitze mit Hilfe verschiedener Werkzeuge und der Triebnietmaschine etwas eingezogen. Dann den Trieb mit Hülse wieder mit der Triebnietmaschine und entsprechenden Punzen aufgesetzt. Die Prüfung mit der Hand zeigte sofort den Erfolg. Die Reibung ist wieder voll gegeben. Durch leichtes abrutschen mit einer Punze musste ich den Zapfen auf Maß rollieren. Es sollte so jetzt funktionieren. Der Zusammenbau wird die Tage erfolgen. Insgesamt kann diese Art der Technik nicht dauerhaft im Alltag dem täglichen Gebrauch standhalten. Man fragt sich, warum man sich bei einem sonst so hochwertigen Werk für solch eine Lösung der Reibung entschieden hat?
Ich habe noch eine zweite Uhr mit dem baugleichen Basiswerk in einer Favre Leuba mit derselben Krankheit liegen. Die werde ich dann auch in Angriff nehmen.
Da die meisten Schrauben des Werkes waren nur leicht angedreht worden, ich vermute, dass sich schon einmal jemand versucht hat und dann aufgegeben hat. Bei meiner Suche nach Ersatzteilen hatte ich alles neu noch finden können, mit Ausnahme des Kleinbodenrades. Dass, dürfte schon früh ausverkauft gewesen sein.