ist der innendeckel silber?

Ist die Uhr in deinem Besitz und bekommst Du das Werk aus dem Gehäuse?

@wolly
Nein, sie ist leider nicht in meinem Besitz. Bisher hab ich auch nur diese Bilder
Sollte der Innendeckel aus silber sein, dann haben sie ihn hinterher vergoldet, aber auch darüber ist nichts bekannt.

Nein Mißverständnis, auf dem Foto sieht der Innendeckel silberfarbig aus. Meine Frage bezog sich darauf ob er gold- oder silberfarben ist. Es ist m.E. nicht üblich einen Silberdeckel in eine goldne Uhr einzubauen. Oder?
Wäre die Uhr bei Dir könntest Du anhand der Dichte das Material ermitteln.

Ach so, sorry mein Fehler.
Ich weiss, dass solche "Analysen" anhand von Fotos annähernd unmöglich und vielleicht auch nicht sinnvoll sind, aber man kann zumindest durch Folgerungen versuchen die Wahrscheinlichkeiten auszuloten.
Manchmal ist aber auch schlicht ein wenig Rätselraten ganz unterhaltsam.

Also wenn du mich fragst besteht der Staubschutzdeckel insgesamt aus Kupfer (wegen dem Grünspan aussen) und die Aussenseite ist doubliert. Aber jetzt, wo du es sagst, sieht die Innenseite wirklich etwas sehr mau aus, was das Thema "goldig" angeht. Und ich denke, du hast vollkommen Recht, dass ein silberner Deckel in einer Golduhr keinen Sinn ergibt. Der Hersteller würde wohl immer nur komplett goldfarbene Deckel in einer echten Golduhr einsetzen, allein schon aufgrund der Ästhetik.


Meine Vermutung, nach dem Austausch hier:

- Der Staubschutzdeckel ist vergoldetes Kupfer oder irgendeine Legierung und sieht dadurch, zumindest innen, erheblich "unwertiger" als der Rest aus.
- aufgrund von Punkt 1 ist die Uhr selber dann wohl 8k oder weniger doubliert (daher auch das Fehlen der Punzen und das "könnte sein" Ergebnis beim Test - wenn er denn wirklich und richtig gemacht wurde)
- Das Zifferblatt ist dann wohl mindestens versilbert und daher angelaufen

Insgesamt sollte diese Uhr also mehr darstellen, als sie wirklich ist. Denke mal, sie sollte wie die größeren Geschwister in 14 und 18k aussehen. Eben was für den damaligen kleineren Geldbeutel.

Wenn auch relativ wahrscheinlich ist es dennoch leider alles nur Theorie und lässt sich nur klären, wenn man die Zwiebel real in der Hand hat...

Den Grünspan in der Schrift habe ich auch gesehen es aber erstmal als Schmutz abgetan. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen das ein Goldgehäuse aus dem 19. Jhd nicht gepunzt wäre, dazu waren die Goldschmiede oder die Zünfte viel zu Stolz. Ob die Legierung 333 die ja eigentlich kein Gold ist zu der damaligen Zeit überhaupt verwendet wurde ist fraglich. 333 ist ja eigentlich nur ein goldhaltiges Metall da nicht korrosionsbeständig. Wie Du schon sagtest, ohne die Uhr in der Hand zu haben und das Gehäuse zu prüfen wird man keine Aussage treffen können.

Ein Nachtrag: Ich habe gerade gehört das 333er eine Blüte des 20 Jhd. ist. Im 19 hat man so was billiges nicht hergestellt. Zifferblatt evtl. Zinn? Also nicht übervorteilen lassen.

Oh, das war mir allerdings auch tatsächlich neu!
Mir ist nur immer wieder aufgefallen, dass wenn es um alte TUs des 19. Jahrhunderts geht, meist Uhren mit mind. 585er auf den Tisch kommen. Daher Eingangs auch meine Frage.
Aber damit hab ich doch schon mal einen interessanten Ansatz für weitere Verhandlungen.

Das Zifferblatt in Zinn wäre auch eine interessante Variante.

Jo, der gute Mann darf sich von meiner Seite aus ganz gehörig von seinen Preisvorstellungen verabschieden. Für den ausgerufenen Preis passt da, wie schon vermutet, gar nichts mehr, selbst wenn sie aus "Arme-Leute-Gold" wäre.

Ich habe ihm mal 1-2 Bedenken geschrieben und gebeten ein Foto von der Stelle der Probenentnahme zu machen, aber ich denke, da kommt jetzt nix mehr.

Halt uns mal auf dem Laufenden, ich bin mal gespannt wies weitergeht.

Naja, ich sags mal so... er findet bestimmt gerade seine Kamera oder sein Handy nicht, daher gab es bis jetzt auch keine Antwort mehr.

Oder es waren schlicht zu viele Informationen auf einmal. Wer weiss? Wir werden es wohl leider nie erfahren.

hOLZAUGE SEI WACHSAM! Er wir wohl einen anderen Dummen finden müssen.

Welch wahre Worte!

Bei dem Wert wäre ich wahrscheinlich ohnehin hingefahren und hätte mir das Teil "live" angesehen. Spätestens dann wäre der mögliche Lügenbold auf die Schnau** geflogen.

Aber was lernen wir daraus? Auch Lügen will gelernt sein

Ich versuche jetzt och mal einen Nachtrag zu starten. Nachdem ich noch etwas weiter recherchiert habe, insbesondere das Stempelgesetz welches im Deutschen Reich 1884 beschlossen am 1.1.1888 in Kraft trat. Danach muß, wenn überhaupt gestempelt wird was nicht vorgeschrieben ist (übrigens bis heute), Gold mit Sonne (Kreis) und Reichskrone die sich im inneren der Sonne befinden muß, bei Silber eben der Halbmond mit Krone die sich rechts des Mondes befinden muß, gestempelt werden. Dann muß der Feingehalt in tausendstel und der Herstellerstempel daneben stehen. In Deutschland ist es möglich jeden X-beliebigen Feingehalt zu stempeln (also 666, 525 o.a.), dieser Stempel ist dann aber der Mindestgehalt der vom Hersteller garantiert ist. Dieser Feingehalt wird aber nicht staatlich kontrolliert sondern kann nur vom Käufer eingeklagt werden wenn es Unstimmigkeiten gibt. Diese Regelung wurde getroffen um der Industrie keine "unnötigen" Probleme zu schaffen.

Gebrauchsgegenstände aller Art (auch als Korpuswaren bezeichnet), z. B. Tafelgeschirr, Bestecke, Zigarettenetuis, Brieföffner, Pillendosen, Riechfläschchen - Uhrgehäuse ( 4) - Schmucksachen ( 5) Goldenes Gerät darf nur gestempelt werden, wenn sein Feingehalt mindestens 585% beträgt.

Vor dem Deutschen Reich wurde in Karat bei Gold bzw. in Lot bei Silber gestempelt, dann Meisterstempel und Städtestempel dazu.

Ich finde das alles sehr schwammig, deshalb noch einen Link dazu für die die es interessiert: -Klicke hier-