Vielleicht wurde das Thema früher schon behandelt? Ein Werk mit Federhaus zu entspannen, ist ja noch relativ einfach. Das mache ich auch immer noch mit dem normalen Aufzugsschlüssel. Aber bei Werken mit freien Federn, also ohne Federhaus, traue ich mir das nicht zu. Ich lasse diese Werke ablaufen. Natürlich nicht trocken und auch nicht mit "unverdünnter Schmierpaste". Das Uhrwerk blockiere ich mit einem Stift, Nagel o.ä. an Zahnradschenkeln (z.B. Kleinbodenrad) und geeigneten Festpunkten an den Platinen. Dann lasse ich sie weiter gehen (ggf. mit etwas zusätzlicher manueller Kraft). Wenn das Werk dann blockiert, baue ich Anker und Ankerrad aus. Entweder verdünne ich die "Schleifpaste" (also verharztes Öl samt Dreck und schlimmstenfalls mit Metallabrieb) mit viel Öl, oder ich lege das Werk in Waschbenzin ein. Letzteres hat den Vorteil, daß das Werk nicht so rasend schnell abläuft. Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel Dreck dann im Benzin rumschwimmt. Man könnte sich von den gesammelten Werken fast Filzlatschen machen lassen. Beim Weckwerk verfahre ich analog. Wie macht Ihr das? Was sind Euere Erfahrungen dabei?
Ich habe einige Videos gesehen, in denen eine Klammer (wie ein zu etwa 1/5 offener Ring) um die Feder herum gelegt/gefummelt wurde.
In diese Klammer hinein wurde dann die Feder entspannt und konnte so aus dem Werk genommen werden.
Wie man dann aber die Feder aus der Klammer heraus bekam (zum Reinigen) und wieder hinein (zum Einbau) wurde dummerweise nicht gezeigt.
Ich denke, dass so eine Klammer aus Flachstahl bestehen sollte, nicht aus Rundstahl - auch sollte dieser Flachstahl eine "gesunde" Breite haben, da sonst die Feder leicht nach oben oder unten herausflutschen könnte...
Ich habe echt Respekt vor diesen Federn und bin auf Eure Beiträge gespannt!
Ich denke mal, dass es eigentlich nicht vorgesehen war, die alte Feder wieder zu verwenden, wie in den meisten Fällen auch keine Revision an den Weckern vorzunehmen. Falls doch, nahm man eine neue Feder.
Der Gedanke mit der Klammer ist nicht schlecht, aber in der Praxis vielleicht auch nicht immer anwendbar, weil entweder die Pfeiler oder ander Dinge im Weg stehen. Sollte es mit dem Ring gehen, kann man die Feder in einem Tuch aus dem Ring drücken, reinigen und mittels Federwinder wieder in den Ring wickeln.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Ich bin bisher immer so verfahren, daß ich die offenen Federn mit Kabelbindern zusammengestrapst hab... Bisher ist mir mit dieser Methode nix ins Gesicht geflogen ^^
-Forums-Gruftiegirl und Agonoizerin aus Leidenschaft-
Ich mach das wie Hermann, einfach komplett ablaufen lassen und dann zerlegen. Die verbliebene Restspannung der Feder ist kaum der Rede Wert. Der Vorteil ist auch das die Feder dann offen ist und man deren Zustand viel besser beurteilen kann als wenn sie in einem Ring oder Kabelbinder gefangen ist. Vom Reinigen ganz zu schweigen. Beim Zusammenbau kommt es dann darauf an ob das äussere Federende offen oder vernietet ist. Bei den offenen dreh ich die Feder erst ganz am Schluss per Hand ein, bei den vernieteten muss man halt die Feder schon vor der Platinenmontage in den Pfeiler einhängen aber wie schon gesagt, bei offenen Weckerfedern ist die Restspannung wenn sie voll abgelaufen sind recht gering.
Ich ziehe die Federn immer komplett auf, fixiere das Federpaket dann mit einem starken Kabelbinder (oder einer Kabelschelle aus Metall) und drücke dann die Sperrklinke außer Eingriff mit dem Sperrad. Hat den Vorteil, dass beim Wiedereinbau die Feder nicht umliegende Zahnräder weg drückt, wenn man die Platine wieder aufsetzen will.
Bist jetzt ist mir auch noch nie ein Zapfen oder Zähne abgebrochen.
Ist das Uhrwerk dann wieder zusammengebaut, wird die Feder wieder komplett aufgezogen und der Kabelbinder durchgezwickt bzw. die Schelle gelöst und herausgefädelt.
Könnte mal jemand ein Foto mit der Kabelbinderlösung posten? Mir ist nicht ganz klar wie der über das äussere Federende drüber geht, das ist doch im Platinenpfeiler eingehängt.
ablaufen lassen,rausziehen,auseinander bauen und Federn reinigen und neu fetten nach überholung zusammen bauen und Federn wieder aufwinden. DSC01201.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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27.03.2017 22:42 (zuletzt bearbeitet: 27.03.2017 22:44)
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