Nur nochmal zu den Ölbohrungen und den Verschlüssen.

Ursprünglich hatte ich auch kleine Stöpsel gemacht und dazu die Ölbohrungen erstmal mit Klebeband verschlossen.
Die Stöpsel fielen aber ständig herunter und das vordere Lager pumpte das Öl teilweise nach oben raus.
Die Ölvasen kamen dann direkt im Anschluss.
Es handelt sich auch um meine ersten Dreharbeiten überhaupt, heute sehen die Sachen besser aus, aber man lernt eben nur durch Üben.
Es soll nur ein Vorschlag sein.

20170310_140214.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20170310_140249.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Der Ring hinter dem hinteren Lager auf meinem ersten Bild. Ist das ein Distanzhalter für Teilscheiben? Bin mir über dessen Zweck nicht ganz im Klaren.

Gruß
MH

Nein, das ist keine Distanzscheibe, sondern eine klemmbare Mutter zum Einstellen des Axialspiels.
Eine Teilung hast Du übrigens auf der großen Riemenscheibe.

Gruß
Norbert

Die Sechzigerteilung der Riemenscheibe kenne ich.
Der Ring hat kein Gewinde. Er wird durch 3 Madenschrauben in Position gehalten. Das Lagerspiel wird über die Riemenscheibe selbst eingestellt, wie bei dem von Herbisius gezeigten Modell. Ein zusätzliches "Anlegen" des Rings an das hintere Lager führt unweigerlich zum Klemmen der Spindel.
Ich hatte das aber auch zuerst gedacht.

Gruß
MH

Zitat von MH im Beitrag #16

---

Die Stöpsel fielen aber ständig herunter und das vordere Lager pumpte das Öl teilweise nach oben raus.

---

Es gibt zwei Varianten für die Einstellung des Spiels der Drehbankspindel: 1) durch einfaches Verschieben der Riemenscheibe zum vorderen Spindellager hin, 2) durch eine (wie bereits vom Vorredner erwähnte) klemmbare Mutter, für die ein Feingewinde auf die Spindel aufgeschnitten ist.

Mir ist nicht erinnerlich Variante 2 je bei einer 6 mm-Drehbank mit D-Bett gesehen zu haben. Bist Du sicher, daß Deine Drehbank für 6 mm-Spannzangenschäfte ausgelegt ist ?

Die Mutter hat ein Loch in das der Stift paßt, mit dem normalerweise die Schraube des Stichelhauses angezogen wird. Mit diesem Stift kann man die Mutter so anziehen, daß sich die Spindel leicht drehen läßt, ohne daß sie ein fühlbares Axialspiel hat. Anschließend wird die Mutter geklemmt.

Wenn Öl aus der vorderen Ölbohrung suppt, deutet das auf zu großes Spiel der Spindel hin, die dann wie eine Kolbenpumpe wirkt. Ich würde dringend das Spiel kontrollieren/einstellen, sonst sind die Lager/die Spindel bald hin.

Der Mitnehmerstift sitzt genau auf dieser Höhe. Am Wellenumfang ist er ein wenig weggeschliffen, sodass dort eine Delle in der Konusoberfläche vorliegt. Beim Passieren der Ölbohrung wird dann gepumpt. Bei mir war das unabhänig von der Drehrichtung und es kamen auch Luftblasen mit bevor ich den Mitnehmerstift ausgetauscht hatte, da der alte nicht dicht zur Durchgangsbohrung der Spindel schloss.

Zitat von wefalck im Beitrag #20

---

Wenn Öl aus der vorderen Ölbohrung suppt, deutet das auf zu großes Spiel der Spindel hin, die dann wie eine Kolbenpumpe wirkt. Ich würde dringend das Spiel kontrollieren/einstellen, sonst sind die Lager/die Spindel bald hin.

---

Zitat von MH im Beitrag #21

---

Der Mitnehmerstift sitzt genau auf dieser Höhe. Am Wellenumfang ist er ein wenig weggeschliffen, sodass dort eine Delle in der Konusoberfläche vorliegt. Beim Passieren der Ölbohrung wird dann gepumpt. Bei mir war das unabhänig von der Drehrichtung und es kamen auch Luftblasen mit bevor ich den Mitnehmerstift ausgetauscht hatte, da der alte nicht dicht zur Durchgangsbohrung der Spindel schloss.

---

Hier ein paar Bilder.

20170310_182305.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Es liegt kein Feingewinde vor und es handelt sich auf jeden Fall um eine 6mm-Lorch.
Beide Kegellager zeigen in die selbe Richtung.
Bei Axialspieleinstellung über Mutter liegt normalerweise ja eine O-Anordnung vor.

Hhmm, die geschliffene Fläche am Stellring und am hinteren Lager deuten darauf hin, daß das Spiel über den Ring und nicht über die Riemenscheibe eingestellt werden soll. Wie sehen denn die inneren Flächen der Lager und die Seiten der Riemenscheibe aus ?

Ja das habe ich auch zuerst gedacht.
Aber der Ring hat zu viel Spiel auf der Welle und neigt beim Anziehen der Madenschrauben zum Verkippen. Dies führt dann zum Klemmen der Spindel.
Die Riemenscheibe dient der Spieleinstellung. Ich habe eine weitere 6mm-Lorch mit kurzem, hinteren Wellenansatz, also wie vom Themenstarter gezeigt. Die Riemenscheiben sind funktionstechnisch identisch, nur die Passungen weichen voneinander ab, aber das ist ja etwas anderes.

Die Innenflächen sind geschliffen und aufeinander abgestimmt. Beim Drehen von Hand ist der Widerstand konstant, wenn der hintere Ring mit gewissem Abstand zum Lager angezogen wird.

Vielleicht ist der Ring einfach nur Blendwerk.

Vielleicht gehört der Ring garnicht auf den Spindelstock ...

Interessanterweise unterscheiden sich die Außendurchmesser der Spindeln, auch die von Schleifspindeln innerhalb der Marken manchmal geringfügig. Auch die Innendurchmesser können ein paar Hundertstel verschieden sein, so daß Anzugsrohre nicht unbedingt austauschbar sind. Warum ? Keine Ahnung.

Habe mir die Funktionsfläche des Rings nochmal genau angesehen. Er ist komplett vernickelt, d.h. er hat gar keine Lauffläche bzw. Funktionsfläche.
Der Absatz in der Bohrung schafft nur Raum für den leicht hineinragenden Konus der Welle.
Die Austauschbarkeit der Madenschrauben mit denen der Riemenscheibe und das Vorhandensein der Beschichtung lassen wohl darauf schließen, dass das Teil original ist.

Vielleicht ist es wirklich nur ein Schutz für das Lager beim Aufsetzten einer Teilscheibe.

ist es evtl. eine Art Staubschutzring, zumindest fürs Grobe? Oder um die Stelle irgendwie zu schützen?

Glaube ich nicht, da dieser Ring üblicherweise bei den Drehbänken nicht vorhanden ist.

Was hat denn der Ring für einen Innnendurchmesser ?

Ich muß mich übrigens korrigieren: es gibt doch Drehbänke mit D-Bett, die eine solche Einstellmutter haben, nämlich die Wolf, Jahn & Co.-Drehbänke Modell 'Victoria', die in alten Katalogen als 'verbesserte' Modelle angeboten werden. Allerdings ist mir in 30 Jahren keines dieser Modelle untergekommen. Sie dürften wohl nicht sehr häufig gewesen sein.

Wellendurchmesser: 9,63mm
Bohrungsdurchmesser Ring: 9,69mm

Ist dies nicht baugleich zu meiner?

http://www.wefalck.eu/mm/tools/sales/Lorchkl-2.JPG

Nur mal nebenbei: Wir sind ganz schön vom eigentlichen Startthema abgekommen.
Vielleicht wäre ein neuer Faden sinnvoll.

Gruß
MH