Hallo liebes Forum! Ich bin in kurzer Zeit ein ziemlich großer Freund von Mutteruhren geworden, wo ich eigentlich am Anfang meiner Uhrenkrankheit bei Kaminuhren bleiben wollte... Nun hatte ich diesen Sommer eine Mutteruhr gekauft (Noch vor meiner vorgestellten TN). Es ist eine Benzing wobei die eigentliche Firma wohl Bohemeyer sein soll, Baujahr ca. 1967. Ich habe die Uhr aber eingelagert gehabt weil Sie nicht läuft und ich mich anhand des Preises von 70€ nachher geärgert habe und so ist Sie in den Hintergrund und aus dem Gedächtnis gerutscht... Sie scheint komplett, mit Gewicht und einem Tütchen Signalstifte. Allerdings haben technisch Unwissende und Grobmechaniker Ihr Unwesen daran getrieben. In der Signaleinrichtung waren Sicherungen mit 5 Ampere eingescheschraubt wo eigentlich nur 250mA sein sollten, dementsprechend ist es am Kabelausgang an der Rückseite des Gehäuses etwas schwarz geworden. Wie durch ein Wunder haben aber der Elektromotor, das Relais und das Netzteil überlebt (Habe alles gemessen). Allerdings scheint das Uhrwerk verschmoddert zu sein da es nicht läuft, bzw. die Hemmung will nicht weiter. Ebenfalls schaltet das Relais nicht, welches den Synchronmotor minütlich zuschaltet welcher den Aufzug und gleichzeitig die Umpolung via Quecksilberschalter steuert. Der Notschalter bei dieser Uhr ist nicht das Problem... Somit bin ich am überlegen das eigentlich schöne Teil wieder loszuwerden oder zumindest gegen eine Andere zu tauschen, mir fehlt halt leider noch die Kenntnis Uhrwerke zu zerlegen, auch hätte ich keinen Fachwissenden zur Hand. Wegen des Sekundenpendels bin ich mir aber eben noch nicht sicher ob ich die Uhr evtl. doch behalten sollte da man sowas ja nicht alle Tage hat...|addpics|b44-r-6e38.jpg,b44-s-731f.jpg,b44-t-b840.jpg,b44-u-dfcb.jpg|/addpics|
Diese Uhr hat kein Sekundenpendel, sondern ein 3/4 Sekundenpendel mit 80 Schlägen. Schau dir das kleine Ziffernblatt mit dem Zeiger mal genau an, das ist keine Sekundenteilung ;-)
Hab die gleiche Uhr mal geschenkt bekommen. Sind sehr schöne, zuverlässige Teile wenn sie mal laufen. Nur auf die Hg-Schalter aufpassen.
Oh, dann bin ich jetzt schonmal schlauer ;-) Tja, ich hoffe aber trotzdem mal das Sie Ihren Preis wert war, jetzt müsste Sie halt nur noch laufen... Mir gefällt Sie ja eigentlich auch...
Zitat von Phalos im Beitrag #2Diese Uhr hat kein Sekundenpendel, sondern ein 3/4 Sekundenpendel mit 80 Schlägen. Schau dir das kleine Ziffernblatt mit dem Zeiger mal genau an, das ist keine Sekundenteilung ;-) ...
Das Strichmuster der Sekundenanzeige ist kein allgemeines Indiz für die Pendellänge. Alle meine Uhren mit 80er Pendel haben z.B. eine Sekundenanzeige mit 60 Teilstrichen. Allerdings dauert der Umlauf des Sekundenzeigers nicht bei allen Uhren 60 Sekunden. Bei den Hauptuhren sind es üblicherweise 60 Sekunden. Bei Regulatoren mit 3/4-s- Pendel dauert der Umlauf nur 40 Sekunden.
Bei dieser Benzing-Uhr hat man allerdings tatsächlich 80 Teilstriche gezeichnet.
Mal etwas Anderes. Irgendwann möchte ich ja auch mal mit dem Uhren- Revidieren beginnen. Habe nun auch den Ein- oder Anderen Pflegefall wie bei meinen Radios. Eigenet sich wegen der größe der Teile eine solche Mutteruhr als Anfängerobjekt, oder ist das Absurd? Technisches und ein wenig mechanisches Verständnis besitze ich durch meinen inzwischen Jahrelangen umgang mit allenmöglichen Altertümern. Zur reinigung würde ich allerdings noch ein Ultraschallbad brauchen...
Eine Uhr mit Seilzug oder Kettenantrieb ist für Anfänger einfacher als eine mit Federwerk. Solche Mutteruhren sind nicht besonders wertvoll, daher ist der Schaden nicht groß wenn es schief geht.
Man braucht kein Ultraschallbad um Uhrwerke zu reinigen. Bei unsachgemäßer Handhabung kann mit damit auch Schaden anrichten. Ich würde erst mal klassisch mit Benzin anfangen.
Hallo, ich besitze auch seit vielen Jahren so eine Uhr.
Die aus meiner Sicht wichtigste Besonderheit der Benzing-Variante des Bohmeyer-Werkes (3/4-Sekunde) ist, dass der Aufzugsmechanismus über 230 Volt läuft. Diese Spannung von 230 V liegt daher auch innen (z.B. an den 4 Microschaltern) an, Vorsicht ist geboten!
Eigentlich kann daher nur ein Microschalter defekt sein oder aber der Aufzugsmotor, wenn sich gar nichts tut. Den Motor kann man prüfen, indem man 230 Volt anlegt... Bleiben die Microschalter, die Teilweise als Ein- teilweise als Ausschalter wirken.
Aufpassen, dass man nicht die Einstellung der Nachlaufeinrichtung ändert, wie es mir passiert war.
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25.11.2016 22:15 (zuletzt bearbeitet: 25.11.2016 22:20)
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