Hallo liebes Forum, vllt kurz zu mir, ich bin schon immer fasziniert von alten Uhren und habe einige Taschenuhren.
Meine Frau hat mir nun eine umgebaute Longines Taschenuhr geschenkt. Ich vermute aber das da irgendwas nicht stimmt. Ich befürchte eine Fälschung. Kann mir da jemand anhand der Bilder sagen?
dudeH96
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Für mich sieht das nach einer sogenannten Marriage aus! Wird sehr oft gemacht,mit einigermaßen vernünftigen Werken und das ist eins! Was mich persönlich stört sind die Zeiger! Dauphine oder Breguetzeiger würden um einiges besser der Uhr stehen! Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten,oder ach nicht!
Zitat von dudeH96 im Beitrag #1Hallo liebes Forum, vllt kurz zu mir, ich bin schon immer fasziniert von alten Uhren und habe einige Taschenuhren.
Meine Frau hat mir nun eine umgebaute Longines Taschenuhr geschenkt. Ich vermute aber das da irgendwas nicht stimmt. Ich befürchte eine Fälschung. Kann mir da jemand anhand der Bilder sagen?
Da ich selbst einige sehr gute Taschenuhrwerke habe bin ich interessiert zu erfahren,wo man passende Gehäuse beziehen kann.Mit freundlichen Grüßen Horst
Super, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich war mir halt bei dem Uhrwerk insbesondere dem Zifferblatt nicht so sicher. Dass sieht für 80+ Jahre einfach zu gut aus....
Zitat von dudeH96 im Beitrag #1Ich vermute aber das da irgendwas nicht stimmt. Ich befürchte eine Fälschung. Kann mir da jemand anhand der Bilder sagen?
Was ist denn Deine Vorstellung von einer Uhr, die phantasievoll zusammengestellt wurde, um einem vermutlich aus der Schlachtung einer goldenen Savonette übrig gebliebenem Werk eine neue Aufgabe zu geben?
Natürlich ist das eine Mariage. Von der ursprünglichen Uhr werden noch das Uhrwerk, Stunden- und Minutenzeiger in Louis Form stammen. Das Gehäuse ist neuzeitlich, das Blatt eine eigens dafür geschaffene Kreation aus dem Drucker. Der Sekundenzeiger passt optisch vielleicht zum Blatt, obwohl er dafür zu lang ist, aber nicht zu den anderen Zeigern.
Bemerkenswert finde ich, dass das Werk nun die Zeigerstellung mit Drücker hat. Savonetten haben normalerweise Zeigerstellung mit Hebel. Das Uhrwerk ist ohne Zweifel echt, wurde aber vermutlich umgebaut. Ddie Gehäuse haben wenn man sie kauft höchstens Loch und Tubus für eine Krone. Der Kranz und das Loch für den Drücker wurden beim Zusammenbau der Uhr angefertigt und gemacht.
Wie man so eine Uhr bewertet, liegt im Auge des Betrachters. Das Spektrum reicht von Bastelwastel bis handwerkliche Leistung. Ich tendiere deutlich zu ersterem. Als Fälschung würde ich sie nicht bezeichnen, dazu ist der Umbau zu offensichtlich, aber auch das kann man unterschiedlich sehen.
Vielen Dank, dass ihr euch so viel Zeit nehmt und so ausführlich antwortet. Außer meiner Begeisterung für alte Uhren kann ich leider nicht beisteuern. Der Begriff Fälschung war hier von mir nicht korrekt gewählt. Das Ziffernblatt ist dann eben aus dem Drucker und nicht wie beschrieben "restauriert"... Im beiligenden Zettel steht auch noch: "gebläute Breguetspirale, Schrauben Unruh, Feinregulator, verschraubte Chatons". Das wird man wohl so einfach nicht sehen können.
Ein "verschraubtes Chaton" findest Du genau in der Mitte des Werks, da, wo die Minutenwelle gelagert ist. Da ist ein Messingring, der einen Stein hält und mit drei Schrauben befestigt ist. Das ist ein Chaton.
(Schau' mal genauer hin: Ist der Stein gebrochen? Sieht fast so aus...)
Die "Schraubenuhruh" ist das Ding, was da so fürchterlich hin und her zappelt. Ist die Uhr abgelaufen und steht still, kannst Du Dir die Schrauben ansehen.
Ebenfalls an der Unruhe findest Du die "gebläute Breguetspirale".
Die "Feinregulierung" findest Du auch da in der Ecke: Das ist das Gebilde aus dem gebogenen Federstahl, der Schnecke und dem Rücker oben auf dem Uhruhkloben (dem Messingklotz, der die Unruhwelle führt).
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27.09.2016 09:56
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