Servus Uhrenwerkstatt-Forum,

ich habe mich einmal mit einem einfachen Räderwerk auseinandergesetzt - dem ETA Unitas (6498).
Vieles ist mir schlüssig, jedoch verstehe ich die Übersetzung vom Minutenrad im Räderwerk nicht.

Folgende Übersetzung für das Minutenrad liegt im Unitas vor

Kleinbodenrad x Sekundenrad / Sekundenrad-Trieb x Hemmungsrad-Trieb
= 60 x 70 / 8 x 7 = 4200 / 56 = 75

Es sollte aber für das Minutenrad doch ebenso wie für die Sekunde ein Wert von 60 vorliegen?!

(Sekundenrad-Berechnung: 80 x 60 / 10 x 8 = 4800 x 80 = 60)

Das Federhaus hat einen Übersetzungswert von 88 Zähnen zu 12 des Minutentriebes, sprich 7.333 - auch das ist mir nicht wirklich schlüssig.

Jede Idee oder Finden des Fehler in meinem Denken sind herzlich willkommen
Besten Dank schonmal,
Hancock

ui, da ist wohl ein wenig was durcheinander geraten;

Einzig die Übersetzung vom Sekunden- zum Minutenrad ist direkt durch die Definition von Stunde / Minute gegeben: das Sekundenrad dreht sich einmal pro Minute, das Minutenrad einmal pro Stunde; also muss gelten z(Minutenrad)/z(Kleinbodentrieb)*z(Kleinbodenrad)/z(Sekundentrieb) = 60;
die Übersetzung vom Sekundenrad zum Hemmungsrad ergibt sich durch die Frequenz der Unruh (beim Unitas 2,5Hz) und die Anzahl der Zähne des Hemmungsrades (pro Zahn zwei Schläge, 2,5Hz = 18000 Schläge in der Stunde)
Die Übersetzung vom Federhaus zum Minutentrieb ist nur für die Gangdauer interessant, d.h. pro Federhausumdrehung läuft die Uhr deiner Berechnung nach 7h und 20min; bei ca. 7 Federhausumdrehungen (Bsp) würde sich so eine Gangreserve von über 50h ergeben...

Zitat von anaCHRONismus im Beitrag #2

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ui, da ist wohl ein wenig was durcheinander geraten;

Einzig die Übersetzung vom Sekunden- zum Minutenrad ist direkt durch die Definition von Stunde / Minute gegeben: das Sekundenrad dreht sich einmal pro Minute, das Minutenrad einmal pro Stunde; also muss gelten z(Minutenrad)/z(Kleinbodentrieb)*z(Kleinbodenrad)/z(Sekundentrieb) = 60;
die Übersetzung vom Sekundenrad zum Hemmungsrad ergibt sich durch die Frequenz der Unruh (beim Unitas 2,5Hz) und die Anzahl der Zähne des Hemmungsrades (pro Zahn zwei Schläge, 2,5Hz = 18000 Schläge in der Stunde)
Die Übersetzung vom Federhaus zum Minutentrieb ist nur für die Gangdauer interessant, d.h. pro Federhausumdrehung läuft die Uhr deiner Berechnung nach 7h und 20min; bei ca. 7 Federhausumdrehungen (Bsp) würde sich so eine Gangreserve von über 50h ergeben...

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Hallo Max,

Zitat

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Ich dachte die Berechnung (Minutenrad/Kleinbodentrieb) * (Kleinbodenrad/Sekundentrieb) wäre für die Umdrehungszahl des Sekundenrades.

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Das ist auch richtig; dieses Übersetzungsverhältnis gibt an, wie oft sich das Sekundenrad PRO Umdrehung des Minutenrades (also pro Stunde) dreht...

Was die 7h 20min angeht hattest du selbst ausgerechnet, das das Übersetzungsverhältnis von Federhaus zu Minutenrad 7,3333 beträgt, sich also das Minutenrad 7,333 mal pro Umdrehung des Federhauses dreht; da jede dieser Umdrehungen genau 1h benötigt (darum ist es ja das Minutenrad) werden also 7,3333h pro Federhausumdrehung benötigt, oder eben 7h und 20min...

Liebe Grüße,
Matthias

Zitat von anaCHRONismus im Beitrag #4

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Hallo Max,

Zitat

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Ich dachte die Berechnung (Minutenrad/Kleinbodentrieb) * (Kleinbodenrad/Sekundentrieb) wäre für die Umdrehungszahl des Sekundenrades.

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Das ist auch richtig; dieses Übersetzungsverhältnis gibt an, wie oft sich das Sekundenrad PRO Umdrehung des Minutenrades (also pro Stunde) dreht...

Was die 7h 20min angeht hattest du selbst ausgerechnet, das das Übersetzungsverhältnis von Federhaus zu Minutenrad 7,3333 beträgt, sich also das Minutenrad 7,333 mal pro Umdrehung des Federhauses dreht; da jede dieser Umdrehungen genau 1h benötigt (darum ist es ja das Minutenrad) werden also 7,3333h pro Federhausumdrehung benötigt, oder eben 7h und 20min...

Liebe Grüße,
Matthias

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Großes Dankeschön Matthias!
Ich war die ganze Zeit auf der Suche nach einer Auflösung der Gleichung gegen Minutenrad. Die Umdrehungszahl der Minute ergibt sich ja aber tatsächlich direkt aus der Umdrehungszahl des Sekundesrades zur Minute. Vielen Dank für das "mathematische Augenöffnen"

gerne...

Ich habe jetzt mal mein bisheriges Verständnis zur Probe auf's Exempel gestellt und einmal versucht ein Räderwerk mit außenverzahntem Tourbillon zu errechnen. Ich weiß, vielleicht nicht das Einfachste zum Anfang, aber ich glaube nur so kommt man voran ;)

Mein berechnetes Werkslayout
- Federhaus F 88 / Minutentrieb m`12 = 7.333
- Minutenrad M 48 / Kleinbodentrieb k`6 = 8
- Kleinbodenrad K 60 / 1. Zwischenradtrieb za'12 = 5
- 1. Zwischenrad Za 30 / 2. Zwischenradtrieb zb'10 = 3
- 2. Zwischenrad Zb 28 / Tourbilon T 140 = 5

-> Umdrehungszahl des Werkes (blaue Übersetzungen) = 600
-> Hemmungsrad mit Z 15 = 600 * 30 = 18000A/h
-> 60 Sekunden pro Umdrehung des Tourbillon

Liege ich damit jetzt völlig daneben oder hat auch mein Hirn das jetzt richtig verstanden?

Besten Dank allerseits & schönen Abend,
Max

Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen. - Igor Strawinski