Interessant diese Trommelschleifmaschinen.
Was nehmt ihr als Granulat? Was sind diese Flume Körper?

Ich habe eine Vibrationsschleifmaschine, die ich zum Entgraten und Säubern verwende.
Fürs "Grobe" nehme ich immer feinschleifende 10mm Kunststoff Tetraeder in Wasser.
Die haben den Vorteil, dass sie sich auch gegenseitig abschleifen und so bis zum Schluss die scharfkantige Tetraederform behalten.

Dann nehme ich entweder Holzstiftchen mit 800er SiC Pulvertrocken oder Edelstahlstifte in Wasser von Jeddeloh.
Gerade letztere machen eine sehr schöne Politur ohne Material abzutragen und die Teile kommen picobello sauber raus.

Leider habe ich den Verdacht, dass sich Teile in dieser Maschine manchmal mit erstaunlicher Wucht treffen.
Nach 12h polieren gibt es dann immer ein paar Teile mit Macken, die da glaube ich vorher nicht waren.

Schau mal auf der Seite von Flume...dort und ein paar Seiten später ist viel erläutert:

http://www.produkte24.com/cy/flume-techn...-153-gross.html

Hier ein guter Überblick was es so alles an keramischen Gleitschleifkörpern gibt:
http://www.rosler.info/uploads/media/130...nsmittel_02.pdf

Die dann in Verbindung mit den verschiedenen möglichen Kompounds ergibt dann eine wahre Unzahl von möglichen Kombinationen.

Ich verwende die weiter oben schon beschriebenen Schleifkörper mit einem Polierkompound für Messing in einer Trommelpoliermaschine. Ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden vor allem weil praktisch kein Material abgetragen wird und Schmutz und Oxidationsspuren verläßlich entfernt werden.
Die Messingeile sehen praktisch wie neu aus und ebenso Stahloberflächen solange sie nicht korrodiert sind. In solchen Fällen ist es am besten die Stahlteile vorher elektrochemisch zu entrosten und dann erst zu trowalisieren. In jedem Fall werden alle Teile im Anschluss in Isopropanol abgewaschen und alle Stahlteile mit einem Korrosionsschutzöl eingelassen.
Die Maschine läuft bei mir meistens so 5-6 Stunden wenn die Teile aber arg oxidiert sind aber auch mal über Nacht.

lg Christian

Ich habe mit Keramikschleifkörpern keine guten Erfahrungen gemacht.
Die Oberflächen wurden dunkel, wahrscheinlich weil sich Abrieb eingearbeitet hat.
Vielleicht falsches Compound?

Es kommt schon sehr auf die exakte Anwendung an.
Vielleicht sind die Trommelmaschinen auch unkritischer weil weniger agressiv als die Vibrationsmaschinen.

Kürzlich hatte ich Feingoldteile, die nach der Behandlung optisch super aussahen, aber nach dem Ultraschallen unterm Mikroskop allenthalben bis zu 10µ große Pittings und abgelöste Plättchen zeigten.

Tja mit vergoldeten Teilen hab ich leider überhaupt keine Erfahrung.
Die Schleifkörper hat mir Philclock gezeigt und vorgeführt (sind die kleinsten verfügbaren) und das Kompound hat mir die Firma Rössler dazu empfohlen nach dem ich Ihnen beschrieben habe was ich genau erreichen möchte.
Verfärbungen, ausgenommen natürlich die Aufhellung die durch das Etfernen der Oxidationsschicht entsteht, konnte ich bis jetzt noch keine beobachten allerdings kontrolliere ich das auch nicht unter dem Mikroskop nach.

Ich hatte mir zuerst auch eine Vibrationsmaschine zugelegt und mit verschiedenen Schleifkörpern und Granulaten herumexperimentiert bin aber dann beim Trommelpolieren gelandet vor allem weil es mit den verwendeten kleinen und leichten Schleifkörpern und dem relativ zähem Kompound wesentlich schneller und effizienter funktioniert. Ich denke die Vibrationsmaschinen taugen eher bei jenen Anwendungen wo mit scharfen Scheifkörpern auch wirklich Material abgetragen werden soll. Also insofern stimmt das mit der geringeren aggresivität der Trommelmaschinen meiner Meinung nach. Das Kompound spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, speziell beim Messing kann es mit dem falschen Kompound zu Verfärbungen kommen bzw. die Reinigungswirkung ausbleiben.

Bezüglich Deiner Feingoldteile hab ich aber eher das Ultraschallbad in verdacht. Das eignet sich normalerweise ganz hervorragend diverse Beschichtungen abzulösen weil die verschiedenen Materialien unterschiedliche Resonanzfrequenzen haben. Wenn da die Vergoldung nicht 100% gut gemacht ist kann schon vorkommen das kleine Bereiche abplatzen.

Ich selber habe noch keine Versuche und Erfahrungen machen können.
Ich habe alle nötigen Teile da liegen bin aber noch nicht zum Zusammenbauen der Maschine gekommen.

ich arbeite täglich mit dem Trommelpolierer.
Nach meinen Erfahrungen eine geniale Lösung. Für Uhren / Werkteile verwende ich Keramikschleifkörper Zylinder gerade geschnitten 2mm Duchmesser ca. 5mm lang mit Compound C von Flume. Spülzeit je nach Verschmutzung 4 bis 10 Stunden.
Die Werkplatinen mache ich immer separat, um kleine Kratzer zu vermeiden.
Bei stark verschmutzten Uhrwerken wird vorher mit ganz normalem Spülmittel im Ultraschall bei 60 Grad vorgereinigt.
Mit einen anderen Compound (S12 ) hat es nicht gut gereinigt.
Für Edelmetalle verwende ich Stahlkugen und Kegel gemischt , verschiedene Größen mit Compound S5.
Silber wird dabei nach 15 Minuten wie neu. bei Gold dauert es etwas länger ca. 1 Stunde.
Von den Vibrationsgeräten halte ich nicht viel. Ist mir auch zu laut.
Hier mal ein vorher- nachher Foto:

Zitat von steffl62

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Bezüglich Deiner Feingoldteile hab ich aber eher das Ultraschallbad in verdacht. Das eignet sich normalerweise ganz hervorragend diverse Beschichtungen abzulösen weil die verschiedenen Materialien unterschiedliche Resonanzfrequenzen haben. Wenn da die Vergoldung nicht 100% gut gemacht ist kann schon vorkommen das kleine Bereiche abplatzen.

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Es geht hier um massive Feingoldteile.
Ultraschall funktioniert bei Beschichtungsablösung auch nicht wegen Resonanzen, sondern weil sich im mikroskopischen Flüssigkeitsfilm unter der Schicht Kavitationsblasen bilden, die Schichten regelrecht absprengen.
Ich schweisse oft 7µ dicke Goldfolien auf Goldblech. In einem 42 KHz Ultraschall biegt es da die Ränder 90° hoch und reisst die Schweisspunkte aus dem Material.
Besser gehen da Ultraschallbäder mir 135 Khz, die aber deutlich teurer sind.

Zitat von olleg

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Für Edelmetalle verwende ich Stahlkugen und Kegel gemischt , verschiedene Größen mit Compound S5.

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Stahlkegel oder andere Kegel?

Ich nehme nur schräg abgezwickte Stahlstifte. Geht auch super.

Wenn ich Dich richtig verstehe möchtest Du Feingoldteile polieren.
Dafür würde ich Dir Walnussspäne empfehlen. Es gibt verschiedene Körnungen grob, mittel, fein.
Die Anwendung erfolgt trocken, geeignet für Vibrationsgeräte und Poliertrommeln.
In die Späne wird eine wird eine Schleifpaste gegeben ( Bezeichnung weiss ich grad nicht)
Dosierung nach Menge der Späne. Bearbeitungszeit musst Du testen.

Stahlkegel oder andere Kegel? Ich mach morgen mal ein Foto damit Du weisst was ich meine.

Hallo Olleg,

meinst du Edelstahl Satelliten?
DAs sind Diskusscheiben mit zwei angesetzten Kegelspitzen dran. Kann man allenthalben kaufen.
Stiftchen erschienen mit besser für Gewinde, aber verklemmen auch leicht.

Walnussgranulat ist mir für die Feingoldteile weniger gut erschienen wie Holzstiftchen. Letztere erreichen besser die Innenseite von Ausschnitten.

Aber nochmal ein Frage an die Keramik-Fraktion.
Benutzt ihr die Keramikkörper ohne zusätzliches Polierpulver?
Wird das Wasser schwarz vom Abrieb?

Ihr schreibt es gäbe keinen Materialabtrag.
Also auch keine leichte Kantenverrundung oder Ebnung?

Bei m ir kann ich problemlos so lange polieren, bis es hochglänzend verrundete Kanten gibt.

Zitat von mikromeister

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Aber nochmal ein Frage an die Keramik-Fraktion.
Benutzt ihr die Keramikkörper ohne zusätzliches Polierpulver?
Wird das Wasser schwarz vom Abrieb?

Ihr schreibt es gäbe keinen Materialabtrag.
Also auch keine leichte Kantenverrundung oder Ebnung?

Bei mir kann ich problemlos so lange polieren, bis es hochglänzend verrundete Kanten gibt.

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Also Polierpulver gebe ich keines dazu. Ich möchte ja gerade den Materialabtrag so weit wie möglich vermeiden. Mir geht es darum den Schmutz und die Oxidationsschichten weg zu bekommen und das erledigt das Kompound mit den Keramikkörpern sehr gut. Dabei bleiben Zierschliffe genauso wie auch die unschönen Kratzer erhalten und nur die glatten Oberflächen werden dabei spiegelblank. Das es allerdings nicht ganz ohne Materialabtrag geht ist schon klar aber verrundete Kanten sieht man zumindest mit freiem Auge nicht. Das Wasser wird bei der ganzen Prozedur nicht gerade kohlrabenschwarz sondern eher schmutzigbraun, je nach dem wie stark verschmutzt die Teile halt vorher waren.

lg Christian

Ja ich meine diese Diskusscheibchen und nein bei Keramik verwende ich keine Schleifpaste genau wie es Steffl beschreibt.

Hallo Uhrengemeinde
Möcht mich auch mal wieder melden und stelle hier meine Trowalisiereinrichtungen vor.
Zwei auf dem Wagen in der Werkstatt für kleinere und empfindliche Teile.Die mit mit der blauen Trommel ist eine Vibratorversion mit relativ wenig Volumen.
Die im Keller verwende ich hauptsächlich für Comtoisen.
Als Medium die abgebildeten Keramikkörper mit Zusatzmittel "Delfinor".
Bei der Brunitec habe ich noch polierte Edelstahlkugeln für Schmuck und einen Extrabehälter für Ketten welchen ich aber noch nie benützt habe.

Gruss Wolfgang