Hallo, von einer Bekannten habe ich betreffende Damenuhr bei der ein Zeiger abgefallen ist. Ich habe nun den Deckel abgehoben, die Krone abgezogen und konnte das Uhrwerk entnehmen. Das Ziffernblatt liegt aber nun hinter einem Absatz! Ist also nur nach vorn auszubauen, dazu muss aber das Glas ab! Frage: Wie ist dieses Glas fest gemacht? Geklebt? Wie bekomme ich das gelöst? Ich habe vor die Uhr (das Gehäuse) mal in warmes/kochendes Wasser zu legen, vielleicht löst sich dann das Glas? Ist sowas bekannt? Vielen Dank erstmal im voraus Gruß Norbert
Das Glas ist eingepresst mittelst Dichtung. Wenn die Uhr ihren Reiz und Schönheit behalten soll, würde ich damit zum Uhrmacher gehen! Ansonsten ist da schnell mal alles "versaut" und verkratzt..... (gut gemeinter Rat)
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Schau mal ob auf der 09:00 Uhr Gehäuseseite ein schmaler Schlitz / Einkerbung ist, bei einigen Modellen kann hebt man das Glas mit der Lünette ab. Wäre dies nicht der fall, kannst du das Glas heraussprengen. Krone gezogen lassen, Gehäuseboden wieder drauf und durch den Tubus Druckluft "jagen" und das Glas fällt heraus.....ist etwas komplizierter als es sich liest, aber no risk, no fun.....oder auf Thomas hören....LG Ellipse
Hallo, will mal kurz berichten wie es nun weiterging. Deckel drauf und mit der Druckluftpistole Druck aufbauen, der Deckel hat sich deutlich gewölbt, merkt man wenn man den versucht mit dem Daumen zu zu halten. Nachdem der 2 mal wieder ab ging hat es endlich auch das Glas rausgedrückt (Danke für den Tipp) Das Glas war aber doch mit einem Kleber eingesetzt, vermutlich sowas wie Sekundenkleber. Die Reste konnt man einfach abschieben und sind abgebröckelt wie Glas. Nachdem alles sauber war konnte ich das Uhrwerk und den Zeiger wieder am "Ziffernblatt" befestigen und alles zusammensetzen. Mit was würdet ihr das Glas wieder festkleben? Sekundenkleber? Zwischen Glas und Gehäuse ist ein kleiner Spalt, also das Glas sitzt ganz locker im Gehäuse, wenn ich da jetzt in diesen Spalt den Kleber rein fliesen lasse sollte es doch wieder fest werden? Hier mal ein Bild mit den Einzelteilen IMG_7874.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
OK, ihr seht schon, das war das falsche Bild, das ist natürlich was ganz anderes. Ich probiers nochmal: Zuerst kommt das Ziffernblatt (die verchromte Scheibe) ins Gehäuse, dann diese Plastikscheibe (mit dem großen Loch) und zum Schluß das Glas. Das Uhrwerk hangt dann hinter dem Ziffernblatt und wird nur von einem Zeiger gehalten (bis auf der Rückseite ein Kunststoffring und der Deckel drauf sind)
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
IMG_7886.JPG
IMG_7888.JPG
IMG_7892.JPG
Ich würde Sekundenkleber vermeiden, da er beim Trocknen starke Dampfe abgeben die die innere Seite des Glases inklusive Zifferblatt und Zeiger vernebeln könnten.
Es gibt ein Spezialleim Namens "GS Hypo Cement", aber er ist dickflüssig. Das heisst der Kleber muss zuerst in die Fuge aufgebracht werden, dann das Glas drauf. Jedoch konnte ich ihn bis heute noch nie dünnschichtig auftragen ohne dass er vor dem Aufsetzen des Glases vertrocknet.
Alternative währe ein Dampffreier flüssiger Sekundenkleber - die "Grüne" Variante.
Freundlicher Gruss von - Pierre L'Atelier de Madman - Horlogerie
Zitat von masterpiece im Beitrag #7Üblicherweise wird UV-Kleber dafür genommen. Minecol.
LG Thomas
Üblicherweise gehörte da eine Glasdichtung rein......
Minecol ist gut oder von Loctite 3421 A&B auf Hysol Basis und für den Bastelwastel würde auch UHU Plus Endfest 300 ( 2-K-Epoxidkleber ) ausreichen....LG Ellipse
Ich hatte auch schon diese Modell auf dem Tisch. Leider ist es wirklich so, dass das Glas eingeklebt ist. Für ne Dichtung ist da kein Platz. So schön die Uhren vielleicht sind, aber reparaturtechnisch eine Katastrophe. Hier war auch ein Zeiger nach dem Batteriewechsel ab ---> dann gings los! 2K-Kleber ist grundsätzlich gut, aber vom Handling würd ich Minecol nehmen, lässt sich besser auftragen (dünner), ohne Zeitstress. Zur Not erst fixieren mit dem Kleber, aushärten lassen und dann rings ums Glas den Spalt ausfüllen und mit UV-Licht wieder aushärten lassen
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #9Ich hatte auch schon diese Modell auf dem Tisch. Leider ist es wirklich so, dass das Glas eingeklebt ist. Für ne Dichtung ist da kein Platz. So schön die Uhren vielleicht sind, aber reparaturtechnisch eine Katastrophe. Hier war auch ein Zeiger nach dem Batteriewechsel ab ---> dann gings los! 2K-Kleber ist grundsätzlich gut, aber vom Handling würd ich Minecol nehmen, lässt sich besser auftragen (dünner), ohne Zeitstress. Zur Not erst fixieren mit dem Kleber, aushärten lassen und dann rings ums Glas den Spalt ausfüllen und mit UV-Licht wieder aushärten lassen
LG Thomas
hab ich nicht gewusst Thomas, dass da keine Dichtung verbaut ist......ich arbeite mit dem Loctite Produkt, da dieser Kleber ohne UV und Sauerstoff aushärtet und Umwelteinflüssen sehr gut Stand hält, nur die Anschaffung lohnt nicht alleinig für den Uhrmacher Bedarf, da ist aus wirtschaftlicher Sicht mit allen Verarbeitungsvorteilen Minecol eher die vernünftigere Wahl.......LG Ellipse
Es kann aber gut möglich sein, dass es auch dieses Modell mit Dichtung gibt. Bei der Bildersuche im Internet, sah es auch so aus. Manchmal werden die Modelle auch überarbeitet und es gibt ein kleines Durcheinander, wo noch nicht einmal der Hersteller durchblickt.....
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
So, die Uhr zeigt wieder die Zeit an. Geklebt hab ich das Glas mit UHU Spezialkleber für Glas UV härtend. Das Glas mit einem Sauger fixiert und rundum Kleber aufgetragen, eingepasst und mit Gummiringen fixiert. An einer kleinen Stelle ist etwas Kleber ausgetreten, der konnte aber rückstandfrei abgeschoben werden. Danke für die Tipps mit der Pressluft und dem speziellen Kleber.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
07.03.2016 08:52
Antworten
......ich arbeite mit dem Loctite Produkt, da dieser Kleber ohne UV und Sauerstoff aushärtet und Umwelteinflüssen sehr gut Stand hält, nur die Anschaffung lohnt nicht alleinig für den Uhrmacher Bedarf, da ist aus wirtschaftlicher Sicht mit allen Verarbeitungsvorteilen Minecol eher die vernünftigere Wahl.......LG Ellipse