Hallo Zusammen!

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. An dieser Stelle erstmal vielen Dank für die ganzen Informationen. Ich hoffe das ich meinen Beitrag auch richtig platziert habe. Ansonsten bitte gerne darauf hinweisen.

Leider bin ich auch absoluter Laie und kenne mich nicht sehr gut mit Uhren aus, würde mich aber als handwerklich nicht gänzlich ungeschickt bezeichnen.

Nun zu meinem Problem: Das Schlagwerk meiner Uhr läuft nicht richtig, nachdem ich die Uhr mal aus dem Gehäuse genommen habe ist das Problem aufgetreten. Dazu habe ich die Hammer des Schlagwerks an den Klemmringen gelöst und das Uhrwerk aus dem Gehäuse genommen und das ganze wieder retour. Die Hammer passend zu den Klangstäben ausgerichtet und die Stellringe wieder angezogen. Nun scheint die Uhr nicht mehr genug "Kraft" zu haben um das Schlagwerk zu betätigen. Es knackt kurz, Dann bewegen sich die Hammer ganz leicht, schlagen jedoch nicht aus. Gebe ich den Hammern nun einen kleinen Stubs mit der Hand schlägt der Doppelschlag problemlos durch.
Die Gewichte sind richtig Eingehängt.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen bevor ich die Uhr zum Uhrmacher bringen muss.

Vielen Dank!

André

Hallo

Wie lange ist die letzte Werk Restaurierung her?
Am Schlagwerk treten bei Abrieb und Verschmutzung und Altöl meist als Erste die Probleme auf.

Gruß hermann

Hallo Andre!
Man sieht auf deinem Foto neben der Hammerwelle eine gerändelte Schraube.Oft kann man mit einer solchen Schraube die Eingriffstiefe zum Hebstiftenrad einstellen und vielleicht hat deine Hammerwelle gerade zuwenig Hub.Ansonsten fällt mir noch ein dass man meistens mit einer Messingfeder auf der Hammerwelle diese mehr oder weniger stark spannen kann.
Lg Mario

Hallo Andre,

bei deiner Uhr müssen 2-mal 4 Hämmer angehoben werden, das ist eine Menge Arbeit für das Antriebsgewicht und bereits geringe Verschmutzungen können das Schlagwerk "ausbremsen".

Die Grundidee vom Schlagwerk ist, daß das Hebnägelrad mit einem gewissen Schwung auf die Hammerwelle trifft, und dann den Hammer anhebt. D.h. nach dem Ende einer Schlagfolge muß der nächste Hebnagel einen gewissen Abstand zur Hammerwelle haben, damit er "Anlauf nehmen" kann. Den Abstand Hammerwelle - Hebnagel kann man mit der von Zeitspecht beschriebenen Schraube einstellen.

Du kannst ja einen Versuch machen:
- bewegen den Minutenzeiger bis kurz vor die 30 bzw. 60 Minuten, bis du ein Geräusch hörst, die sog. Warnung
- während dieses Vorganges die Hämmer beobachten; bewegen sie sich bereits, ist der Abstand Hebnagel - Hammerwelle zu kurz und kann an der Rändelschraube nachgestellt werden.

Viel Erfolg

Kurt

[quote=Andre1909|p78921]

Die Gewichte sind richtig Eingehängt

/quote]

...und unbedingt noch einmal kontrollieren, daß wirklich das schwerere Gewicht an der Kette für das Schlagwerk hängt.

Beim Zusammenbau von Schlagwerken wird oft nicht beachtet, daß alle Zahnräder, die irgendwelche Stifte, Nocken, Kerben o.ä. haben, eine bestimmte Position zueinander haben müssen. Wichtig ist vor allem, daß kurz nach dem letzten Schlag (genauer, nach dem der letze Hammer vom Hebnägelrad abfällt), das Schlagwerk gestoppt wird. Aber nicht gleichzeitig! Sonst kann es passieren, daß unter ungünstigen Bedingungen das Werk blockiert, bevor der letzte Schlag ausgeführt werden konnte. Nur wenn der "Nachlauf" (das Laufen des Schlagwerks nach dem Letzten Schlag) genügend kurz ist, kann die Uhr beim "Vorlauf" genügend Schwung holen, wie Kurt richtig beschreibt. Der Hebel des Hammers darf beim Anlauf noch nicht den Hebnagel oder den Hebestern (2 verschiedene Ausführungen) berühren, sonst ist das so, als wenn Du mit dem Auto im höchsten Gang am Berg anfahren willst. Genauso wird dann auch das Schlagwerk "abgewürgt".