Moebius 9010/20 verwende ich eigentlich nur für Armbanduhren. Für Großuhren (Wand/Stand/Pendeluhren) ab einer gewissen Größe und bis zu einer gewissen Größe verwende ich "Clock 859". Für die Paletten habe ich eine von mir gemischte Spezialmischung. Fett verwende ich das gleiche wie Du.
Hallo Loris, habt Ihr nur Möbius Öle und Fette? Ich würde mich da nicht so auf eine Marke fixieren. Wichtig sind meines Erachtens zwei Dinge, erstens wie Manfred schon schrieb sollte man heutzutage nur mehr synthetische Öle verwenden. Die sind einfach stabiler, halten viel länger und greifen das Messing nicht an. Und zweitens, um so näher zur Hemmung (umso schneller sich das Rad dreht) umso dünnflüssiger das Öl. Für Zugfedern verwende ich Standard Motoröl und beim Gesperr und eventuellen Stellungen Fett (SKF LGMT3). Eine weitere Funktion des Öls, die immer wieder gerne vergessen wird, ist der Korrosionsschutz für alle Stahlteile. Da verwende ich ein eigenes Korrosionsschutzöl (Shell Ensis Öl N) und bei hochwertigeren Werken Renessance Mikrokristallinwachs.
Zitat: "habt Ihr nur Möbius Öle und Fette? Ich würde mich da nicht so auf eine Marke fixieren." Zitat Ende von Christian
Dem stimme ich zu. Es gibt nicht nur DEN einen Hersteller, sondern recht viele. Die Öle unterscheiden sich oft nur noch maginal, aber vor allem im Preis. Teuer ist nicht immer gut und Markenhersteller nutzen zunehmend ihre Markenmacht aus. Billig ist nicht per se schlecht.
Wichtig ist, dass du mit den gewählten Ölen zurecht kommst. Wichtig sind ihre festen Eigenschaften, die man nachlesen kann. Um ein (zugegeben weit heran geholtes) Beispiel zu nennen: der Sprit (Benzin) der großen Markenhersteller unterscheidet sich dadurch, dass ein jeder einen anderen Zusatz zugibt: dabei werden auf 20000 Liter gerade mal 1-5 Liter dieses markenspezielles Zusatzes verwenden (selbst gesehen) !!! Da bei den Ölen spezielle, aber feste Eigenschaften benötigt werden, ist das da nicht anders. Eher muss man davon ausgehen, dass alte und neue Uhren unterschiedlich auf das Öl reagieren - das hat aber etwas mit den verwendetem Material zu tun
Ich kenne Uhrmacher, die verwenden "genau" zwei Öle und ein Fett - ich kenne Uhrmacher, die verwenden sechs Öle und drei Fette. Das Ergebnis ist genau das Gleiche, nichts ist besser oder schlechter.
Bei meinen Großuhren verwende ich inzwischen Maschinenöl mit Korrisonsschutz: Mathy Universial-A . Es hat sich bestens bewährt. (Bitte beachten: Großuhren bzw. Holzzahnraduhren !!). Fett verwende ich nicht mehr, sondern benutze Teflon. Früher, zu DDR-Zeiten wurde in meiner Ecke für Kleinuhren einfach Nähmaschinen-Öl verwendet - es ging auch.
Das Thema mit den Synthetischen Ölen finde ich sehr umstritten,
Ich habe letztens einen Bericht der Swatch-Group über die Geschichte von Moebius und die verschiedenen Öle in die Finger bekommen. Wenn man den Bericht durchgeht kommt man eigentlich zum Schluss das die ganzen verschiedenen Öle in ein Fass gemischt werden sollten, da jedes Öl Vorteile und Nachteile hat.
Von der Schmierfähigkeit hat Rinderklauenöl oder Schweinefett die besten Eigenschaften. Natürlich besteht hier das Problem der Alterung
So bestehen einige dieser oben erwähnten Öle aus einem Anteil natürlicher Öle und einem Anteil Synthetischem Öl
ZitatIch würde mich da nicht so auf eine Marke fixieren.
In der Schweiz ist diese Marke nunmal sehr verbreitet und wird von allen Herstellern empfohlen. Daher kenne ich andere Schmiermittel nicht gut un kann somit nicht nachvollziehen welches nun das bessere ist…
Früher habe ich nur 8200 und Hp1300 verwendet, allerdings ist das HP1300 doch eher für Kleinuhren gedacht…
ZitatEine weitere Funktion des Öls, die immer wieder gerne vergessen wird, ist der Korrosionsschutz für alle Stahlteile. Da verwende ich ein eigenes Korrosionsschutzöl (Shell Ensis Öl N) und bei hochwertigeren Werken Renessance Mikrokristallinwachs.
An so etwas habe ich noch nie gedacht, die Teile sollten doch nach der gründlichen Reinigung keinesfalls mehr oxydieren oder?
Ich darf mal etwas ironisch werden. Es gibt Menschen die stehen vor einem vollkommen weißen Bild, schauen es an, und sagen:"Eisbär im Schneesturm". Dann gibt es Menschen, die schreiben seitenlange Abhandlungen zu diesem Bild und streiten sich heftigst über die Bedeutung die der Künstler in diese Bild gelegt haben könnte.
Zitat: "... die Teile sollten doch nach der gründlichen Reinigung keinesfalls mehr oxydieren, oder?"
Oder! Eine gründliche Reinigung beseitigt die Oxide - die sich sofort neu bilden. Wie schnell das geht, hängt von vielen Faktoren ab. Und ob wir das auch sehen, auch. Eisen, auf Hochglanz poliert, oxidiert gaaannnzz langsam - aber es oxidiert. Auch das Öl kann nur begrenzte Zeit schützen. Wie schützt Öl? Durch abdecken! Das Öl verhindert, dass der Sauerstoff an die Oberfläche heran kommt. Das geht natürlich nicht auf Dauer, da das Öl selbst Sauerstoff aufnimmt und auch selbst oxidiert. Bestimmt Zusätze helfen da. Wachs wird genau zu dem gleichem Zweck aufgetragen. Früher (und mancher noch heute) nahm für Messing gern Zaponlack. Das schützte lange, aber nicht ewig. Versuche mal, alten Zaponlack wieder herunter zu bekommen...
Ich darf mal etwas ironisch werden. Es gibt Menschen die stehen vor einem vollkommen weißen Bild, schauen es an, und sagen:"Eisbär im Schneesturm". Dann gibt es Menschen, die schreiben seitenlange Abhandlungen zu diesem Bild und streiten sich heftigst über die Bedeutung die der Künstler in diese Bild gelegt haben könnte.
Bei Uhrenölen ist es manchmal auch so....
Gruß hermann
Hallo Hermann,
Ja das ist halt so…
Jeder Uhrmacher hat seinen eigenen "Wundermittel"
Das optimale Öl zu bestimmen ist wohl schwierig, Ich kann nicht behaupten das meine Auswahl die Beste ist und ich zweifle sogar stark daran das sie die beste ist… Aber wie soll man dann das Öl vergleichen wenn jedes Öl positive und negative Eigenschaften hat und vielleicht auch noch unterschiedlich angewandt wird?
Ölmenge, die Art des Uhrwerkes, Material der Bestandteile… Das alles wird ja wohl auch einen Einfluss auf das Öl -oder eher umgekehrt- haben.
Wir werden wohl nicht erfahren welches Öl jetzt das bessere ist…
Zitat: "... die Teile sollten doch nach der gründlichen Reinigung keinesfalls mehr oxydieren, oder?"
Oder! Eine gründliche Reinigung beseitigt die Oxide - die sich sofort neu bilden. Wie schnell das geht, hängt von vielen Faktoren ab. Und ob wir das auch sehen, auch. Eisen, auf Hochglanz poliert, oxidiert gaaannnzz langsam - aber es oxidiert. Auch das Öl kann nur begrenzte Zeit schützen. Wie schützt Öl? Durch abdecken! Das Öl verhindert, dass der Sauerstoff an die Oberfläche heran kommt. Das geht natürlich nicht auf Dauer, da das Öl selbst Sauerstoff aufnimmt und auch selbst oxidiert. Bestimmt Zusätze helfen da. Wachs wird genau zu dem gleichem Zweck aufgetragen. Früher (und mancher noch heute) nahm für Messing gern Zaponlack. Das schützte lange, aber nicht ewig. Versuche mal, alten Zaponlack wieder herunter zu bekommen...
Gruss, derTeichfloh
Hallo Teichfloh,
Also ich reinige so, dass der Zaponlack an den Messingteilen jedenfalls erhalten bleibt. Aber die Stahlteile des Schlagwerks komplett mit Öl abdecken habe ich jetzt noch nie gehört
mir hat dieses Thema anfangs auch ziemliches Kopfzerbrechen bereitet. Interessant zu sehen das Ihr Profis darüber auch unterschiedliche Ansichten habt.
Gut, ich arbeite nur an Kleinuren, da habe ich mich bislang auch immr an die Empfehlungen von ETA gehalten und das was dort steht auf andere Uhren übertragen. Das schien für mich als Hobbyschrauber der praktikabelste Weg zu sein. Dann habe ich mir mal das Tillwich B-52 besorgt und verwende dies mitlerweile immer beim Fetten der Aufzugspartie.
Demnächst werde ich mir wohl auch noch ein weiteres Öl von Tillwich zulegen. Mir persönlich gefällt an diesem Herstreller, das er zu seinen Produkten, anders als Moebius, auch handfeste Daten und Produkteigenschaften nennt und zudem auch auch eine sehr informative Homepage hat.
LG Sigi
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
da hab ich wohl schon ein paar Mal Pech gehabt. Bei mir löste sich der Zaponlack oder war schon unterwandert - er musste also runter. Das Öl bedeckt den Stahl tatsächlich komplett. Es sei denn, man empalisiert (hoffendlich richtig geschrieben.). Es ist zwar nur ein hauchdünne Film, aber das reicht ja. Zudem bildet sich ja zuerst auch eine hauchdünne Oxidschicht ( die ist wirklich nur ein paar Atomlagen dick - wenn ich die Physik richtig verstanden habe). Ohne Wasser bleibt das so...
Hallo Sigi, ja, Tillwich wurde mir auch schon empfohlen. Vor allem als Datenbank .....
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06.11.2015 21:11
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