Hallo Leute. Ich habe eine Kastenuhr ersteigert die mit Hyalophanie- Technik verziert ist. Sowas wurde doch normalerweise im Schwarzwald gebaut, oder? Diese hier hat ein Federzugwerk, Schlag auf Runggong. Kann die auch woanders hergestellt worden sein? Und das Alter? So um 1900?
man kann auf dem 2. ten Foto mit etwas Mühe auf der rückwärtigen Platine zwei kleine Bohrungen mit Gewinde sehen. in der Nähe der Federhäuser. Da sind auch kreisförmige Schatten/Ringe um dieses Loch/Löcher. Was ist das wohl?
Die Stellungen waren 100% an dieser Stelle! Ich weiß auch nicht, warum diese Vorrichtungen immer wieder mit Fleiß abgebaut wurden. Bei der Uhr sind die Stellungen weniger für die Gangenauigkeit da, sondern eher für den Schutz der relativ weichen Federn. Im Nu sind Federn gerissen bzw. besteht die Gefahr, dass sich die Feder selbstständig macht und vom inneren Haken des Federkerns springt, wenn sie vollkommen entspannt ist.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
ich habe auf dem Federhaus des Schlagwerkes die Bezeichnung Sonnerie gefunden. Ich weiß das es Schlag oder so bedeutet, aber hat man damals auch in Deutschland französische Bezeichnungen verwendet?
Zitat von masterpiece im Beitrag #8Die Stellungen waren 100% an dieser Stelle! Ich weiß auch nicht, warum diese Vorrichtungen immer wieder mit Fleiß abgebaut wurden.
Ich denke mir, daß die Stellungen aus Unkenntnis der Funktion ausgebaut wurden. Wenn (bei der Malteserstellung) das Stift- oder Fingerrad nicht die richtige Stellung zum Sternrad hat, kann es passieren, daß die Uhr nach 2..3 Tagen stehen bleibt, weil die Stellung blockiert. Da hilft es auch nichts, wenn man sich gemerkt hat, wie das Rad auf dem Federkern sitzt. Gleiches gilt auch für die Fingerstellung. Da hat man halt lieber die scheinbar unnütze Stellung entfernt, immerhin hatte die Uhr dann sogar eine größere Gangreserve, aber dann auf Kosten der Lebensdauer der Feder sowie der Ganggenauigkeit. Ich bin aber keine Enzyklopädie, das ist nur eine für mich einleuchtende Erklärung.
Das ist eine mögliche Erklärung, trotzdem war es dumm von den Schraubern damals. Mit Schlagwerk und Hemmung sind die klar gekomnen, bloß für die Stellung musste man ein Einstein sein? Es war wohl eher Bequemlichkeit.
LG Thomas
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Zitat von masterpiece im Beitrag #12Das ist eine mögliche Erklärung, trotzdem war es dumm von den Schraubern damals. Mit Schlagwerk und Hemmung sind die klar gekomnen, bloß für die Stellung musste man ein Einstein sein? Es war wohl eher Bequemlichkeit.
LG Thomas
Ich würde mal sagen, daß beides eine Rolle spielt. Und wie viele Uhren gibt es, wo das Schlagwerk nach einer halben Woche schlapp macht, aus dem selben Grund? Da wurde auch nicht beachtet, daß da einige Zahnräder eine bestimmte Stellung zueinander einnehmen müssen.
Auch war, aber die Uhren, bei denen die Stellungen ausgebaut sind, laufen ja eigenartigerweise heute noch. Aber stimmt, meistens haben die Meister noch ihre Weichlot-Kunst hinterlassen!
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Hör mir bloß mit "Weichlot" auf, das müsste für Uhrmacher sowieso verboten werden. Aber ich glaube das die Stellungen bei den Uhren im laufe der Zeit verschwunden sind weil die Zugfedern bzw. deren Material immer moderner geworden ist. Das würde auch erklären warum so viele Stellungen abgebaut worden sind, da kam einfach eine leistungsfähigere Feder rein und die Stellung war dann kontraproduktiv weil sie die Möglichkeiten der neuen Feder eingegrenzt haben und wurde deshalb entfernt.
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01.11.2015 19:21
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