Ich habe ein altes Uhrwerk einer Pendule überholt. Das Uhrwerk alleine aufgebaut läuft einwandfrei. Sobald ich das Werk einbaue und fest klemme, bleibt es ca. alle 4 Stunden stehen.
Kann mir vielleicht jemand weiter helfen ? pendule1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)pendule2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Was bedeutet das "überholt"? Welche Arbeiten genau hast du ausgeführt?
Gruß hermann
Ich bin jetzt nicht der Profi, mein Wissen stammt aus Info´s aus dem Netz und aus Büchern.
Werk komplett zerlegt und im Ultraschall mit Ammoniak gereinigt. Zapfenlager gereinigt. Federhäuser von Hand gereinigt und gefettet.
Alles wieder vorsichtig zusammen gebaut (habe einige Versuche gebraucht) und geölt. - Uhrenöl für Großuhren.
Ich (eher der Bastler und schon gar nicht der Uhrmacher) konnte keine direkten Beschädigungen oder starke Abnutzung entdecken. Auch kein eingelaufenes Zapfenlager.
Aber ich habe etwas Öl auf die Hemmung getan, vielleicht war das nicht so gut ?
Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
- möglich - aber das eigentliche Problem hast du wohl selbst genannt: "einbaue und fest klemme" vielleicht "klemmst" du etwas ein? Es kommt oft vor, das beim befestigen Spannungen auf das Uhrwerk übertragen werden. Und so erscheint es mir bei dir. Du klemmst etwas so ein, dass das Spiel aller vier Stunden zu gering wird. Vielleicht liegt ein Zahnrad zu nahe an der Platine oder das Spiel der Zähne ist zu gering (es kann auch trotzdem noch Schmutz in einer Zahnflanke sein) da mußt du ganz genau nachsehen...
Eigentlich sollte so ein Werk richtig restauriert werden. Ein paar Zehntel Spiel wegen irgendeiner Abnützung kann das Werk schon zum Stehen bringen. Und Abnützungen gibt es bei so einem Werk nach all der Zeit garantiert.
Die einzigen beiden Sachen die mir in dem Fall einfallen, eventuell der Stundenzeiger zu wenig Luft (streift) oder der Abfall (gleichmäßiges Ticken) stimmt nach dem Einbau nicht. Kontrolliere das mal. Das Werk ist ja an der Zifferblatt Vorrichtung befestigt. So gesehen sollten keine Spannungen am Werk entstehen.
vielleicht ist der Abfall (gleichmäsiges TICK-TACK) nicht exakt eingestellt. Wenn ja, die zwei Halteschrauben etwas lösen und das Werk minimal im Werkgehäuse verdrehen. Dannach wieder die Schrauben anziehen.
Also es ist genau so, sobald ich das Werk fest klemme, bleibt es irgendwann stehen. Obwohl es vom fest klemmen eigentlich nicht sein kann.
Wie "Herman" schon meint, weil das Werk nur in das Gehäuse gezogen wird und frei im Gehäuse steht, egal wie fest "geklemmt" wird.
Die Zeiger sind frei, auch in der Bohrung Zifferblatt.
Der Abfall stimmt auch, wenn ich nur minimal verstelle, bleibt sie sofort stehen.
Im Moment läuft das Uhrwerk, ist aber nur eingeschoben und nur leicht befestigt, ich verstehe es auch nicht. Dann muss ich wohl noch einmal zerlegen und genau hinschauen.
Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Gerade kurze schwere Pendel brauchen den optimal dafür vorgesehenen Kraftfluss. Ist dieser Kraftfluss durch nicht behobene Abnützungen verringert - einige kleine Abnützungen summieren sich auch, bleiben diese Werke gerne mal bei der kleinsten zusätzlichen Störung stehen. Was mir noch dazu einfällt, streift das Pendel eventuell irgendwo? Und schau mal, ob das Stundenrad (Stundenzeiger) Höhenluft hat. Ein gemeiner Fehler wäre auch, dass das Gehäuse wackelt, weil einer der Füße verbogen ist.
...auch mal schauen, ob das Gewinde/ Mutter oben vom Aufsatz (Figuren) evtl. am Ankerkloben oder der Pendelaufhängung schleift. Das kann durchaus die Lagerluft bzw. den Ankereingriff beeinflussen bzw. die Pendelfeder verklemmen.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Ich hatte mal eine Uhr in Arbeit, die lief außerhalb des Gehäuses einwandfrei, dann dem Einbau blieb sie regelmäßig nach ein paar min stehen. Dann hatte ich festgestellt, daß das Pendel ganz minimal an der Tonfeder (Gong) gerieben hatte. Du siehst also, der Fehler kann viele Ursachen haben. Entweder Du schaffst es, den Fehler einzukreisen, ... oder der Gang zum Fachmann...
@Hermann Das ist mir auch schon aufgefallen, das im Vergleich zu meinen anderen Pendulen, dieses Pendel sehr kurz und schwer ist. Es braucht auch immer den vollen Ausschlag und der ist auch noch sehr klein, sonst bleibt es sofort stehen. Bei den anderen Pendulen sieht man, wenn das Federpaket fast abgelaufen ist, das der Ausschlag immer kleiner wird und trotzdem läuft das Werk weiter. Pendel ist frei und Glocke abmontiert. Was heißt Höhenluft beim Stundenzeiger, muss ich nachschauen. Gehäuse steht fest.
@Thomas Im Gehäuse ist Platz ohne Ende, auch nach oben.
In den nächsten Tagen werde ich mal wieder komplett zerlegen. Vielleicht ist ja auch an irgend einem Teil der Verschleiß zu hoch, kann ich aber als Laie nicht erkennen. Kann vielleicht das Pendel zu schwer sein ? Die Teile der Pendule sind nicht alle im Originalzustand, sondern eher zusammen gewürfelt. Sobald ich was neues weiß, melde ich mich wieder und vielen Dank an alle Helfer.
Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Zitat von Peter_60 im Beitrag #11 Pendel ist frei und Glocke abmontiert. ... Gehäuse steht fest.
Hallo Peter, ja das meine ich mit Fehler eingrenzen.
Zitat von Peter_60 im Beitrag #11 Was heißt Höhenluft beim Stundenzeiger, muss ich nachschauen.
Der alte Handwerkerspruch "Paßt, wackelt und hat Luft" Der Stundenzeiger soll ein bißchen Spiel haben. Er soll sich ohne großen Widerstand längs der Achse verschieben lassen, aber ohne dabei aus dem Eingriff zu kommen. Natürlich auch etwas "Luft" zur Seite, bzw. im Winkel. Wie soll ich es erklären? Also wenn er nach links oder rechts steht, soll er sich mit minimalem Widerstand ein kleines bißchen zur 12 anheben lassen und danach wieder in die Ausgangslage fallen. Forstår du? Das gleiche gilt natürlich auch für das Wechselrad. Zur weiteren Eingrenzung könntest Du die Uhr ohne Zifferblatt und Zeigerwerk ins Gehäuse einbauen und dann den Gang beobachten. Nachdem, was Du bis jetzt beschrieben hast, denke ich aber, daß der Teichfloh am nächsten dran ist, mit der Vermutung, daß durch das Befestigen des Werkes im Gehäuse die Platinen eine Spannung abbekommen, die zum Verklemmen von Zahnrädern/Anker führt. Jedenfalls hatte ich diesen Effekt schon mehrmals. Hier könntest Du versuchen, das Werk erst locker einzusetzen, testen. Wenn OK, dann schrittweise befestigen (Schraubenn festdrehen oder Vorsteckstifte festdrücken, je nachdem) Und bei allem Geduld! An ein zu schweres Pendel glaube ich eher nicht, wenn das Wer außerhalb des Gehäuses einwandfrei funktioniert.
Ich habe das Uhrwerk noch einmal komplett zerlegt, penibel gereinigt und geölt. Jetzt läuft sie seit 3 Tagen ohne Unterbrechung. Was jetzt endlich der Auslöser war, keine Ahnung, ich bin halt kein Profi.
Gruß Peter
----------------------------------------------- Gruß Peter Ich bin kein Uhrmacher !
Es wird ausreichend Profis geben, die ebenso vor der Lösung des Rätsels stehen würden!
Frag' mich mal zum Thema EDV (was ich seit 15 Jahren im gewerblichen Umfeld betreibe!): Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich nach einem Fehler gesucht habe, irgend etwas anderes machte, und der eigentliche Fehler irgenwie als "Beiwerk" verschwand...
17.09.2015 18:46 (zuletzt bearbeitet: 17.09.2015 18:47)
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