Hallo Foristen,

ich habe schon einige Jahresuhren erfolgreich repariert und justiert, aber ganz selten eben auch nicht. Den Fall einzustellen ist ja nicht besonders schwierig, aber manchmal ist auch der Eingriff zu justieren.
Insbesonders dann wenn die Brücke die die obere Befestigung der Drehpendelfeder enthält auch gleichzeitig für die Lagerung des Ankers zuständig ist, z.B. bei einer FHS 921-000.

Wie geht man am besten vor?

LG Joachim

Hallo Tick Tack

Hier sind schon ein paar wertvolle Hinweise.

http://www.uhrenhanse.org/aktivitaeten/f.../jahresuhr1.htm

Gruss Wolfgang

Das ist schon ein guter Link und sehr informativ, aber zu meiner leider Frage nicht hilfreich.

Die Berichte vom Stromer kenne ich teilweise, auch seine schöne Schablone zum Abfall. Wie er den Eingriff einstellt habe ich auch nicht lesen können...

LG Joachim

Meinst du den Eingriff der Paletten? Oder Stiftanker? Dabei ist es ja egal, ob der Anker einen Kloben hat oder direkt unter der Werkplatine ist.
Eigentlich ist der Ankerkloben nur von Vorteil.
Bei der Grahamhemmung muss der Ankerradzahn ziemlich tief auf Ruhe (im Gegensatz zu allen anderen Uhren mit Grahamgang) fallen, sonst schlägt der Anker zurück.

LG Thomas

Hier fand ich weitere Infos zu diesem Thema: http://uhrforum.de/koma-miniatur-54-marriage-t112381

Da schreibt der Stromer: "Die Grahamhemmung bei Jahresuhren muss so eingestellt sein, dass der Eingriff so gering wie möglich ist. Das heißt, die Spitzen des Hemmrades liegen gerade 1/10 (oder weniger) über der Hebefläche an."

Was stimmt denn jetzt?

LG Joachim

Ich kann mit der Aussage nichts anfangen. Wenn, liegt der Zahn an der Hebefläche an und nicht drüber.... Fakt ist, dass der Zahn nach erfolgter Hebung ziemlich weit bzw. tief auf Ruhe fallen muss. Durch den Impuls und bedingt von Lagerspiel und Spiel der Ankergabel und Stift, schlägt der Anker immer etwas zurück. Bei zu kleiner Ruhe würde der Ankerradzahn wieder auf Hebung rutschen und dadurch fängt der Anker an, hin und her zu zappeln.

LG Thomas

Zitat von Ticktack im Beitrag #5

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Hier fand ich weitere Infos zu diesem Thema: http://uhrforum.de/koma-miniatur-54-marriage-t112381

Da schreibt der Stromer: "Die Grahamhemmung bei Jahresuhren muss so eingestellt sein, dass der Eingriff so gering wie möglich ist. Das heißt, die Spitzen des Hemmrades liegen gerade 1/10 (oder weniger) über der Hebefläche an."

Was stimmt denn jetzt?

LG Joachim

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Zitat von Ticktack im Beitrag #5

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Hier fand ich weitere Infos zu diesem Thema: http://uhrforum.de/koma-miniatur-54-marriage-t112381

Da schreibt der Stromer: "Die Grahamhemmung bei Jahresuhren muss so eingestellt sein, dass der Eingriff so gering wie möglich ist. Das heißt, die Spitzen des Hemmrades liegen gerade 1/10 (oder weniger) über der Hebefläche an."

Was stimmt denn jetzt?

LG Joachim

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O.K., alles klar.

Dann habe noch eine kleine Frage zu dem Mitnehmer. Wie finde ich heraus wie groß der Abstand von der oberen Befestigung
und zur Gabel sein soll? Wann setze ich ihn höher oder niedriger? Bisher mußte ich immer experimentieren...

Den Mitnehmer (Gabel) so hoch wie möglich setzen. Das hat Einfluss auf die Amplitude und verhindert das Flattern des Ankers. Den Drahtstift vom Anker auch so nah wie möglich in Richtung Pendelfeder bringen.

Ich kann da eine Broschüre empfehlen: "Jahresuhr Justierung" von Mervyn Passmore, ISBN 978-0-907109-03-7

LG Thomas

Ich wollte gerade die Broschüre bestellen, und siehe an, ich habe die schon.
Jetzt frisch ans Werk (an die Werke), zur Überprüfung. Denn meine Jahresuhren sind nur Halbjahresuhren.

Da würde ich zuerst die Aufzugsfeder erneuern, reinigen und neu fetten (Ölen) geht vielleicht auch.

Vielen Dank Thomas. Das ist schon ein sehr wichtiger Tip und erspart mir vielleicht einige Fummeleien...

LG Joachim

Danke dir auch, viel Erfolg! So richtige Definitionen gibt es bei JU nicht. Jede hat ihr Eigenleben. Da hat man als Uhrmacher auch manchmal seinen Spaß!

Aber es gibt halt Sachen, die treffen immer zu und die sollte man sich einprägen und immer zur Anwendung bringen. Wichtig ist auch, dass die Gabel des Mitnehmers immer glatt und poliert ist, auch das Spiel darf nicht zu knapp sowie auch nicht zu weit sein.

LG Thomas

Ein Hoch auf die Firma Kern!


Das es auch anders geht und ein Uhrenhersteller seine Wurzeln im Uhrenbau nicht verleugnet zeigt hier die Firma Kern:
Eine Reparaturanleitung incl. Daten stellt sie hier zur Verfügung: http://www.kern-jahresuhren.de/repm.htm


Wie bei jeder Uhr ist gleichmäßiges Ticken erforderlich, das gilt auch für Drehpendeluhren, nur kann man sie schlecht schief stellen wie eine Standuhr oder einen Regulator...


Hier ein kurzer Auszug aus obiger Anleitung:

- Der Ankerführungsstift darf nur wenig Spiel in der Pendelgabel aufweisen.

- Die Pendelschwingungen müssen nach dem Abfall des Gangradzahnes auf die jeweilige Ankerpalettenach beiden Seiten gleich sein ! Tick...Tack...Tick...Tack...

- Steht die Pendelgabel zu hoch, dann macht das Pendel wohl einen großen Ausschlag, arbeitet jedoch schwer. - Steht diese zu nieder, dann ist der Ausschlag kleiner, das Pendel arbeitet leichter.