Werte Freunde der Uhrmacherei,
in letzter Zeit hatte ich mich einem recht aufwändigem Projekt gewidmet.
Es galt dabei ein wirklich nicht mehr schönes und funktionsfähiges Valjoux 23 zu retten.

Nun ja,ich möchte eingfach mal in einer Bilderabfolge zeigen was ich gemacht hab.
Die Hebel und Federn waren teilweise verrostet und mussten behutsam davon befreit werden.

Hier können wir mal die traurige Eingangssituation des Werkes uns anschauen.



Die Feder mit Exzenter für die Raste des Minutenzählrades war verschwunden und es waren Reste von Sekundenkleber zu sehen.





Nun wird mit der Demontage des Werkes begonnen.



Nach der Demontage und einer Reinigung des Räderwerkes habe ich wieder mit der Montage des Werkes begonnen.
Die Platinen und Brücken habe ich mit einer Weichen bürste und etwas Politur wieder aufgefrischt.

Nun hat dieses Uhrwerk schon viele Uhrmacher gesehen und alles ist zerkratzt,daran konnte ich nix mehr ändern.
Es galt das Uhrwerk zu erhalten und es nicht wie neu aussehen zu lassen.
Ich finde es so immer fairer als wenn man ein sehr alten und gediegenes Werk dann wie ein NOS Werk aussehen lassen will.







Die verrosteten Hebel und Federn hab ich behutsam mit einem Glasradierer behandelt.
Auch hier kann man wieder die alten Narben der Zeit sehen aber das Werk ist so original und man kann es so erhalten.



Auch hier möchte ich mich wieder bei Uwe Scholz bedanken,er hatte die fehlende Raste für das Minutenzählrad und den fehlenden Exzenter auf Lager.



Die Unruh hat die Eskapaden zum Glück halbwegs gut überstanden,
im ausgebauten Zustand kann man meist besser die Spirale noch zentrisch richten und schauen ob alles passt.

Ich liebe immer wieder den Anblick so einer feinen,blau,schimmernden Spirale.



Es ist immer wichtig auch mal bei solchen alten Uhren nach den Zapfen zu schauen,diese können platt gelaufen oder spitz gelaufen sein.
In so einem Fall werdet Ihr nie brauchbare Gangergebnisse erzielen können.

Hier kann man noch sehr gut die schöne Arrondierung erkennen.



Das Uhrwerk hab ich zwischendurch immer wieder mal auf der Zeitwaage geprüft.
Es ist sehr schön zu sehen,wie man nochmal aus so einem Werk mit ein paar Aufzugsbewegungen doch noch ganz passable Gangergebnisse erzielen kann.



Nun möchte ich zum Schluss dieser Fotostrecke noch zeigen was draus geworden ist.

Das Uhrwerk ist nun wieder komplett gereinigt und es sind wieder alle Funktionen hergestellt.
Das Gangergebniss ist auch wieder gut.
Das Uhrwerk hat wieder etwas von seinem alten Charme zurück bekommen.
So finde ich es am ehrlichsten,das Uhrwerk sieht nicht wie neu aus.
Man kann die Spuren der Vergangenheit sehen aber sie stellen keine Gefahr mehr für das Fortbestehen des Uhrwerkes dar.







Ich hoffe der kleine Bericht hat euch gefallen.

Schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast - war dann doch ein ganzer Batzen...

Zitat von praezis im Beitrag #13

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Zitat von AtelierMadman im Beitrag #3

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Schön, danke für's zeigen
Ich hätte noch die Schraubenköpfe poliert. Aufwendige Arbeit, aber wirkt immer toll.

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Ich hätte es keinesfalls gemacht.
Das sieht gut aus, aber die schützende Venickelung ist dann weg - der nächste Feuchtigkeitseinbruch kann dann wirklich gründliche Arbeit leisten.
An vielen alten Uhren, grad Chronos, können wir uns noch heut erfreuen, weil die Stahlteile schon seit vielen Jahrzehnten vernickelt sind.

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