Ich war gestern auf dem Theresienwiesenflohmarkt in München unterwegs und hab unter anderem diese schöne ATO gefunden. Der Zustand ist exzellent und nach einem Reinigen des Werks und des Schaltkontaktes funktioniert sei einwandfrei. Die linke Spule ist die Antriebsspule und mie rechte die Synchronisationsspule. Da könnte man neuzeitlich theoretisch z.B. einen DCF-Empfänger anschließen.
Find ich auch. Mal sehen vielleicht bastel ich mir einen passenden Empfänger dafür. Die Uhr läuft mit 3 Volt, anstatt mit den üblichen 1,5 Volt. Bei 1,5V bleibt sie nach einiger Zeit stehen und bei 4,5V (Flachbatterie) schlägt das Pendel an den Spulen an. Bei 100€ und einem netten Pläuschchen mit dem Verkäufer (Ist auch Uhrmacher und Sammler, wir bleiben in Kontakt, weil er Null Ahnung von Elektronik hat und was lernen will) konnte ich nicht Nein sagen.
Tut sie aber nicht. 1,5V reichen auch nicht aus, selbst wenn ich den Kontakt manuell betätige und das Pendel nicht eingreifen lasse. Bei 3V funktioniert sie wunderbar. Die Spule hat ca. 950 Ohm. Plus minus 30 Ohm, den genauen Wert hab ich vergessen. Die Magnetstäbe haben auch nicht nachgelassen, die sind noch stark magnetisch. Über dem Kontakt ist ein Funkenlöschwiderstand von 39kOhm angebracht. Dieser stammt auch von der Bauart aus der Zeit. Ein s.g. Vitrohm - ein Presskohlewiderstand.
Bei den ATO mit mechanischem Kontakt soll sich ja über die Zeit, die der Kontakt geschlossen ist, eine gewisse Pendelamplitude einregeln. Ist es vielleicht möglich, durch eine Justage die Schließdauer zu verlängern, um auch bei 1,5 V genügend Amplitude zu bekommen?
Hallo, Glückwunsch zu der Uhr, hätte ich auch mitgenommen. Ich habe eine ähnliche, auch vom Flohmarkt mit Transistorsteuerung, die läuft super mit 1,5V Gruß,D.
Zitat von Enno im Beitrag #7Bei den ATO mit mechanischem Kontakt soll sich ja über die Zeit, die der Kontakt geschlossen ist, eine gewisse Pendelamplitude einregeln. Ist es vielleicht möglich, durch eine Justage die Schließdauer zu verlängern, um auch bei 1,5 V genügend Amplitude zu bekommen?
Wenn alles richtig eingestellt ist, muss die Uhr mit 1,5V laufen. Messe einmal den Widerstand der Kontakte bei Kontaktschluss, sieh Dir die Kontakte auf Verschleiss an. Und vor allen Dingen sieh nach, ob die Klinken richtig eingestellt sind.
Wenn ich richtig liege, haben die "normalen" Spulen einen Widerstand von ca. 1,6 kOhm. Wenn diese hier nur 950 Ohm hat, kommt das wohl hin mit 3Volt, oder? Elektrisch gerechnet, müsste es umgekehrt sein, aber es geht ja darum, ein genügend kräftiges Magnetfeld aufzubauen. Vielleicht hat die Spule auch einen Schluss?
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Der Magnetismus, der durch eine Spule erzeugt wird, ist nur abhängig vom Strom (nicht Spannung) und der Windungszahl. Wenn es tatsächlich einen Windungsschluss gibt, dann sind einige Windungen totgelegt, nur noch weniger vorhanden. Daher müsste man den Strom erhöhen, um den Antrieb wieder herzustellen. Und das würde dann eine Erhöhung der Spannung einhergehen.
Insofern könnte das gut sein, dass die Uhr einen Windungsschluss hat, auch wegen der technischen Daten.
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19.04.2015 11:41
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