für ein Unitas 233 habe ich eine neue Unruhwelle angefertigt. Ich weiß, daß es die Wellen noch zu kaufen gibt, wollte aber üben. Ich habe diese Arbeit vor ca. 1 Jahr von Philipp gelernt, jetzt aber die Bearbeitungsreihenfolge getauscht.
Zum Abheben der Spiralen habe ich ein kleines Werkzeug gebaut, dabei liegen die Unruhschenkel an den Stiften an, Welle und Plateau sind frei, und können nicht beschädigt werden.
Hier beginne ich mit der unteren Höhe: Ich drehe zuerst den Zapfen, dann den Plateauansatz zylindrisch. Nach dem Abstechen wird umgespannt und auf die Gesamtlänge plangedreht. Dann wird am Plateauansatz aufgenommen, und die obere Höhe fertiggestellt.
Nach erneutem Umspannen wird der schlanke Kegel geschliffen, und das Plateau aufgepasst.
Anschließend werden die Zapfen auf das Sollmaß rolliert.
Danach wird der Unruhreif aufgedrückt, aber noch nicht vernietet. Die erst Rund- und Flachlaufprüfung: Gut kann man das im Schattenwurf des Unruhreifs beobachten.
Das Arrondieren der Zapfen mache ich nicht mehr im Rollierstuhl, sonder mit diesem kleinen Werkzeug:
Nach dem Vernieten der Unruh wird das Plateau wieder aufgedrückt, und ausgewuchtet.
Als letzter Schritt wird die Spirale am vorher angebrachten Merkpunkt gesetzt.
Wenn wir damals die U-Welle umgespannt und nicht aus einem Stück gedreht hätten, wären wir einen Kopf kürzer gewesen (Was ich nie richtig verstanden habe)!
Tolle Arbeit! Obwohl ich leichte Zweifel habe, das diese Welle die Lebensdauer einer Gehärteten erreichen wird.
Das sieht immer so einfach aus, ich traue mich da immer noch nicht ran.
Hallo Dirk,
lass Dich vom Laien motivieren:
Zuerst "Phantasiewellen" drehen: Ohne Erfolgs- und Maß-Zwang übst Du alle Arbeitsschritte. Dann Schrottwellen nachbauen, bis die Maßhaltigkeit stimmt. Erst danach an ein Übungsobjekt gehen. Defekte Molnija TU gibts z. T. für einstellige Beträge.
Durch das Umspannen sollen die Wellen nicht mehr rundlaufen, sagt man. Die Spannzangen sind aber so rund, dass man keinen Unterschied merkt. Man muss nur aufpassen, dass Spannzange und Spannzangenaufnahme sauber sind. Mit Spänen dazwischen eiert es natürlich.
Prima Arbeit. Ich würde auch mit blauhartem Stahl arbeiten. Genau wie Du. Habe das probiert, und das geht gut. Beim Härten kann man Verzug bekommen, und dann ist die ganze Mühe mit dem Rundlauf für die Katz.
Hallo Matthias, deine Methode ist nicht schlecht. Habe mal gelernt:Drehmeißel aus Silberstahl,Härtebuchse aus nem großen Nagel,drehen mit Gegenspitze. Habe immer gleich 3 Wellen gedreht da beim Härten und weiteren bearbeiten einige Wellen es nicht überstanden haben. Härtebuchse kannste von mir haben. Gruß Manfred
Helft mir mal kurz auf die Sprünge, die Unruhwelle kommt in die Härtebuchse und wird dann erhitzt bis? Wie komme ich den bei dieser Methode auf die richtige Temperatur? Mit den Glühfarben der Härtebuchse? Und wie wird dann abgeschreckt, mit oder ohne Härtebuchse?
Zitat von steffl62 im Beitrag #10Helft mir mal kurz auf die Sprünge, die Unruhwelle kommt in die Härtebuchse und wird dann erhitzt bis? Wie komme ich den bei dieser Methode auf die richtige Temperatur? Mit den Glühfarben der Härtebuchse? Und wie wird dann abgeschreckt, mit oder ohne Härtebuchse?
lg Christian
Hallo zusammen,
zunächst Danke an Euch alle für die freundlichen Kommentare !
Die Verwendung eines Härteröhrchens wurde im Nachbarforum einmal vorgestellt. Prinzipiell geht das so:
Das Röhrchen wird zur Hälfte mit Kohlepulver gefüllt, dann kommt die rohe, ungehärtete Welle rein und wird mit Kohle bedeckt. In der Gasflamme zur Rorglut erhitzen und abschrecken (Wasser) Die Welle entnehmen und in Messingspänen blau anlassen. Zur Kontrolle der Anlassfarbe blanke Stücke des gleichen Materials beilegen.
Ich habe es noch nicht probiert, das Röhrchen liegt aber schon bereit, nur nicht so schön verziert, wie das von Manfred gezeigte.
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14.02.2015 20:14
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