ich hatte hier ja erfolgreich nach einer Bezugsquelle für Pendelstangen gefragt. Selva hat sie und GUP hätte mir eine besorgen können. Da das Wochenende dazwischen lag und ich mich hätte gedulden müssen, habe ich eine andere Lösung gewählt.
Im Baumarkt meines Vertrauens gab es Profilholzleisten, zwar nicht ganz im originalgetreuen, aber in verwendbarem Querschnitt aus Fichtenholz. 2m für 1 Euro 85. Das kommt meinem Budget entgegen. Und meiner Freude am selber machen.
Zwei Stücke werden verleimt, wodurch die Pendelstange die benötigte Dicke erhält.
Das Stück mit dem Gewinde für die Pendellinse wird angebracht (vernietet) nachdem der Stab passend in Form geschliffen wurde.
Ein Haken wird aus Messingblech angefertigt. Hierbei weiche ich etwas von der Konstruktion meines anderen Pendels ab. Das Blech des Hakens umschließt dort einen Ansatz der Pendelstange.
Bei mir sitzt es nun in einer Aussparung zwischen den Hälften, was die Form vereinfacht und wird dort von zwei aus Nägeln gefertigten Nieten gehalten.
Nun folgen noch dunkler Anstrich und Montage. Der Anstrich hält theoretisch ja Feuchteänderungen vom Holz fern und ist daher nicht nur kosmetisch, sondern funktional. Naja, eine PPU ist das trotzdem nicht, obwohl diese Standuhren ja recht genau gehen können.
Fertig. Uhr läuft wieder und muss nur noch reguliert werden.
am schönsten ist noch immer das, was man selbst machen kann. Auch ich hatte für eine ähnliche Uhr mir einen neuen Pendelstab machen müssen. Ich habe Rundmaterial aus Buche gewält. Dunkel gebeizt, tut es nun seinen Dienst. Die Genauigkeit der Uhr ist klasse: ca. 2 min pro 30ig Tagen. Es gibt aber einen deutlichen Unterschied von 2min für Winter und Sommer. Holz ist eben Holz und arbeitet.
am schönsten ist noch immer das, was man selbst machen kann. Auch ich hatte für eine ähnliche Uhr mir einen neuen Pendelstab machen müssen. Ich habe Rundmaterial aus Buche gewält. Dunkel gebeizt, tut es nun seinen Dienst. Die Genauigkeit der Uhr ist klasse: ca. 2 min pro 30ig Tagen. Es gibt aber einen deutlichen Unterschied von 2min für Winter und Sommer. Holz ist eben Holz und arbeitet.
am schönsten ist noch immer das, was man selbst machen kann. Auch ich hatte für eine ähnliche Uhr mir einen neuen Pendelstab machen müssen. Ich habe Rundmaterial aus Buche gewält. Dunkel gebeizt, tut es nun seinen Dienst. Die Genauigkeit der Uhr ist klasse: ca. 2 min pro 30ig Tagen. Es gibt aber einen deutlichen Unterschied von 2min für Winter und Sommer. Holz ist eben Holz und arbeitet.
Es ist übrigends eine Uhr aus China... ;-)
Gruß, derTeichfloh
Hallo, wenn ich mich nicht irre ist Fichte das beste Holz für Pendel, da es am wenigsten auf aüßere Einflüsse wie Luftfeuchtigkeits- und Temperaturunterschiede reagiert. Gruß, D.
Zitat von Wutzje im Beitrag #5Hallo, wenn ich mich nicht irre ist Fichte das beste Holz für Pendel, da es am wenigsten auf aüßere Einflüsse wie Luftfeuchtigkeits- und Temperaturunterschiede reagiert. Gruß, D.
Ausdehnungskoeffizienten für Längenveränderung (zwischen 0° und 100° C) (Stoff alpha für 1° C in mm) Holz, Ahorn.......................................0,0000 050 Holz, Eiche........................................0,0000 062 Holz, Tanne......................................0,0000 035 Holz, getränkt...................................0,0000 030 (Holzart unbenannt) Aluminium........................................0,0000 238 Bronze.............................................0,0000 175 Eisen, Flussstahl...............................0,0000 117 Porzellan..........................................0,0000 030 Kupfer.............................................0,0000 165 Quarz..............................................0,0000 004 Thermometerglas............................0,0000 081 Invar (64% Eisen, 36% Nickel)........0,0000 010 (Auszug eigene Unterlagen; Wiki)
Andere Holzarten leider nicht gefunden. Die werden aber auch so in der Gegend liegen. An besten ist Quarz - aber schwer zu verarbeiten. Zudem kommt ja noch die Linse und deren Befestigung dazu (Messing, Metall).
Laut dem Riefler Buch das ich gerade inhaliere soll Quarzkeramik einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Null haben und wäre optimal. Ist aber schwer zu verarbeiten.
Hallo @nobrett : - es gibt leider keinen Stoff auf dieser Welt, der eine Wärmeausdehung von NULL hat. Sie mag gering seinj, aber da ist sie immer. Deshalb gab/gibt es ja immer Versuche. das durch verschiedenen Materialieren auszugleichen (Gitterpendel etc.) - die Haltbarkeit des Leimes ist tatsächlich entscheident. Und, vielleicht noch, wie die Faserrichtung geht. Aber so oder so: die Uhr geht!
Schön ist es alle mal geworden. Ein besonderes Pendel Marke Eigenbau = unbezahlbar
Zitat von Teichfloh im Beitrag #10Hallo @nobrett : - es gibt leider keinen Stoff auf dieser Welt, der eine Wärmeausdehung von NULL hat. Sie mag gering seinj, aber da ist sie immer.
Die Aussage habe ich mir nicht ausgedacht, so steht es wörtlich im Riefler Buch. Es gibt Stoffe mit positivem und welche mit negativem Koeffizient, da kann ich mir gut vorstellen, dass es auch welche gibt, die im relevanten Temperaturbereich genau auf der Null liegen. Und ich kann mir auch vorstellen, dass der geringe Ausdehnungskoeffizient von Quarz durch die Bindung der Keramik nochmals verbessert wird.
Jetzt kommt das ABER:
Egal. denn Ebenfalls im Riefler steht, dass die Versuche mit Quarzpendeln eingestellt wurden und diese nie zur Auslieferung kamen weil sie die Ergebnisse von temperaturkompensierten Invarpendeln nicht übertreffen konnten. Die Kompensation hat halt funktioniert und das obwohl die Uhren in den Sternwarten oft in ungeheizten Räumen hingen und einiges an Temperaturändeung über sich ergehen lassen mussten.
Gruß Norbert * der mittlerweile gut nachvollziehen kann, dass das Buch Alexander auch schon schlaflose Nächte bereitet hat *
ja, wieder völlig richtig. In einem begrenztem Temp.-Bereich gibt es durchaus Stoffe mit einer Null-Ausdehnung. Bei uns konnt ja da die erweiterete Zimmertemperatur in Betracht, als 10-30 Grad. Und, wie Riefler richtig schreibt, sind die Ergebnisse bei kompensiertem Pendeln gleich gut. Warum also in der Ferne suchen, das Gute liegt doch so nahe...
Das Buch kenne ich leider nur in Auszügen - aber es wird überall gelobt. Ich hbae etwas ähnliches von Giebel, hier allerdings mehr in Richtung Berechnungen.
Nein,nein, das ist zu sehr vereinfacht dargestellt.
Wie sieht denn so ein Pendel in der Praxis aus? Wir haben hier ein Beispiel:
1. eine Messingplatine (temperaturabhängig) 2. eine Pendelaufhängung (temperaturabhängig) 3. eine Pendelfeder (temperaturabhängig) 4. eine Pendelverlängerung (temperaturabhängig) 5. einen Pendelstab (temperaturabhängig) 6. eine Justageeinrichtung für die Pendellinse (temperaturabhängig) 7. eine Pendellinse (temperaturabhängig)
Dazu kommt und das ist auch wichtig die berühmte Formel für die Berechnung der Pendellänge. Nur ist diese eine Näherungsformel und nicht vollständig richtig. Durch die Temperaturänderung der Platine verschiebt sich auch die Pendelaufhängung in der Höhe. Dazu kommen noch weitere Einflüsse durch Dichte und Auftrieb etc...
Das mag für eine normale Pendeluhr wie meine Standuhr zutreffen, dürfte aber gerade auch bei solchen vernachlässigbar sein. Falls es dafür Belege und Untersuchungen gibt würde mich das aber interessieren.
Zu Rieflers Zeiten hat man bei der täglichen Gangvariation um jede 1/100stel Sekunde gekämpft, um die vermutete Ungleichmäßigkeit der Erddrehung nachweisen zu können. Eine PPU nach dem Stand der Technik hat weder Pendelfeder noch Pendelverlängerung. Wenn die anderen von Dir genannten Parameter einen nicht vernachlässigbaren Einfluss gehabt hätten, dann hätte man sich mit ihnen beschäftigt. Theoretisch mögliche Einflussgrößen erweisen sich in der Wissenschaft aber oft als vernachlässigbar. Manchmal auch überraschend. Beispiel: Gewicht hat im freien Fall keinen Einfluss auf die Fallgeschwindigkeit (v=g*t). PPU Konstruktion war damals Wissenschaft mit der sich Physiker, Mathematiker und Astronomen befasst haben, will sagen da ist schon alles bedacht und ohne Budgetgrenzen ausgereizt worden.
Kurz drauf gab es dann die ersten Atomuhren und das Thema war eh ziemlich durch.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
03.02.2015 00:34 (zuletzt bearbeitet: 03.02.2015 00:36)
Antworten
