Es geht um die Frage, aus welchem Material ein Schnellwecheslhalter für eine Kleindrehbank bestehen sollte und welche Materialanforderungen gestellt werden müssen.

Hintergrund:

Ich möchte meine keine MD 200 Drehmaschine mit einer Schnellwechseleinrichtung versehen.

Ich habe mich mit dem Thema noch nicht so ausführlich beschäftigt, habe nur festgestellt, daß es enorme Preisunterschiede und diverse Systeme gibt.

Spricht eigendlich etwas dagegen soetwas für so eine kleine Drehbank aus normalem ST37 zu fertigen?
Gab es dazu hier schon eine Diskussion?

Dank vorab und Gruß
Gerhard

moin,

ST 37 ist einfachster Stahl. (Auch Baustahl genannt)

Es sollte schon höhenwertiger Stahl sein, der gehärtet werden kann, und der Wechsler sollte hart sein.

Manuel

Ich verstehe, ein zu weiches Material führt dazu, daß das Werkzeug mitsamt der Halterung nachgibt.

Hallo ,
bei relativ schnellen Verschleißerscheinungen am Halter wird die Genauigkein am Werkstück leiden.
Also Wiederholgenauigkeit des Werkzeugwechsels wird schlecht.
LG
Alexander

Hallo Gerhard,

ST37 reicht hinsichtlich der Festigkeit aus.
Der Stahl läßt sich grundsätzlich auch ganz gut bearbeiten.
Problematisch sind gelegentlich harte Einschlüsse und Lunker,
die einem den Tag versauen können.

Ich würde eher einen gut zerspanbaren Edelstahl nehmen,
etwa 1.4305 (gibt es z.B. bei Wilms-Metalle, ---> Google).

Messing funktioniert auch: Link

Gehärtete Stahlhalter sind m.E. bei einer Hobbynutzung nicht
unbedingt notwendig.

Grüße

Herbert

Hallo Herbert.
Die Konstruktion ist nicht OK .
Haltekraft , besser gesagt Positionierung , über Druckstift ist nicht optimal .
Zusammenspiel der Veränderungen von Spannkraft des Stiftes zu Arbeitsdrück verändert die Position/ Stabilität des Wechselhalters.
System Tripan oder ähnliche Vorbilder ( feste Geometrien - Anschlagpunkte/Positionen ) sind theoretisch optimaler.
LG
Alexander

Es gibt hin- und wieder schon mal solche Multifix Nachbauten rel. günstig zu kaufen. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Ich könnte das in der Größe Aa wohl nehmen, habe aber noch nicht gemessen ob das System überhaupt zu verwenden ist. Da gibt es welche mit Härtegarantie.

Obwohl eine passende Konstruktion aus optimalen Material zu entwickeln reizvoll erscheint ,
ist es wirklich günstiger , ( wegen Zeitaufwand etwas zu kopieren ) , ein fertiges Produkt zu kaufen.

Möchte keine Werbung machen aber originale Systeme Multifix oder Tripan alles "Swiss Made" sind perfekt . Bei vernüftiger Arbeitsweise halten die über ein Menschenleben lang.
Nachbauten sind wohl OK? man sollte auf Herstellergarantie sich verlassen , denke erstmal so. Garantie auf ein unbekantes Teil kann keiner geben.

Zitat von alexander strigun im Beitrag #6

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...Die Konstruktion ist nicht OK .
Haltekraft , besser gesagt Positionierung , über Druckstift ist nicht optimal .

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Ich sag mal so Herbert ,
wenn man die Konstruktionen berechnet ( Kräfteverhältnisse berücksichtig ) und perfekt ausführt - sollen die alle GUT sein .
In Praxis sieht es anderes aus .
Unkorrekte Geometrien durch unpräzise Fertigung,
Materialwahl und Behandlung,
Zu optimistische Arbeitsweise,
Reinigungsmöglichkeiten - ein verklemmter Span oder schlicht - schwer entfernbare Dreck hindern zügiges arbeiten und verkürzen die Lebenserwartung eines Schnellwechselhalters b.z.W. seiner Präziser Funktion .
LG
Alexander
PS
Enschuldigung was vergessen , die von Dir gezeigte Halter haben alle große Auflageflächen die eine Endposition darstellen -
normaller Arbeitsdrück kann diese Position nicht verändern -
perfekt.

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moin,

es gebt einige Hersteller, aber auch große Unterschiede.
Auf alle Fälle passen die ChinaBöller Kassetten nicht in die Europäischen Halter.
(Durfte ich leider erleben und einiges neu kaufen)
Ein guter Anbieter ist der hier
http://stores.ebay.de/pewetools
hat einen besonders kleinen im Angebot.

Manuel

der Aaa von PeWe Tools schaut wirklich lustig aus.
Stutzig macht mich die Ausage, dass sie nach dem Härten von 41Cr4 mindstens 31 HRC erreichen.
Das ist butterweich und eher als komplett missglücktes Härten einzustufen.
Auch wenn das "nur" ein Vergütungsstahl ist, sollte man doch allermindestens 10 HRC drauflegen.

So ein 300 EUR System selber machen geht sicherlich, aber effektiv ist es nicht.
Dabei überlege ich mir immer wie sinnvoll es übehaupt ist an einer Uhrmacherdrehmaschine einen Schnellwechseler zu haben.
Leidet da nicht die Zugänglichkeit und die Sicht aufs Werkstück zu sehr?

Es kommt doch auf den Einsatzzweck an.
Man sollte aber schonmal damit rechnen hier und da Materialabdrücke von zufällig eingeschlossenen Spänen vorzufinden.
Unterm Strich kommt zumindest mir nichts billiges mehr ins Haus. Dafür hab ich zu viel Lehrgeld gezahlt und sooo teuer sind die Kassetten aus heimischer Fertigung nun auch wieder nicht: unter 60 Euro das Stück die man im Gegensatz zu Billigzeugs genau 1 einziges mal in seinem Leben kauft.
Wenn die MD 200 des TE von Weiler ist reden wir über 450mm Spitzenweite. Da erleichtert ein Schnellwechselsystem die Arbeit enorm weil das Einstellen der Höhe entfällt. Auf meiner Spielzeugdrehe mit 500mm Spitzenweite möcht ich es jedenfalls nicht mehr missen.