Und wenn die Risse nicht zu breit sind kann man das Blatt auch noch mit Keramikprimer und Klarlack überlackieren und somit die Risse verfüllen. Nach dem Trocknen bei 85 Grad C kann man dann die Oberfläche schleifen und aufpolieren ,dann ist sogar die Oberfläche top eben und die Risse noch weniger bis überhauptnicht zu sehen. Ich habe damit schon etliche Blätter gerettet....
Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #20 Andererseits: "ein Email-Zifferblatt lackieren" ... ist das kein uhrmacherischer fauxpas?
LG
Ralf
Wieso sollte es sein? Gibt es eine "Uhrmacherisch richtige Lösung" für das "entfernen" von Haarrissen im Emaille? Und wenn es so geht warum soll man es nicht anwenden dürfen als Uhrmacher, wenn das Ergebnis danach entsprechend sauber ist?
Zitat von Cougarnaut im Beitrag #19Das musst du mal näher beschreiben und bebildern. Vor allem, was ist Keramikprimer?
Ein Haftvermittler für Glas und Keramik . Es gibt keinen Lack ,der selbsthaftend auf Glas oder Keramik hält ! Deshalb gibt es sogenannte Haftvermittler oder auch Primer genannt für diese Materialien. Der Verwendete Klarlack ist ebenfalls ein Produkt für Zifferblätter und funzt sehr gut weil top Verlauf in der Oberfläche.Dazu noch top polierfähig !
Ob das Lackieren von Emaillezifferblätter nun "Uhrmacherkonform" ist oder nicht werde ich hier nicht diskutieren wollen.Es ist eine möglichkeit der Reparatur und ich sage mir dann lieber Uhrmachernichtkonform als kein Zifferblatt.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo zusammen
Es gibt hierüber sicher die unterschiedlichsten Ansichten. Und die wollte ich mit meiner Frage auch kennenlernen.
Ich tendiere persönlich tatsächlich eher dazu, ein solches Verfahren als weniger "korrekt" anzusehen. Dazu mal ein Argument: Email-Zifferblätter haben ja die Eigenschaft, dass sie ihre schöne Oberfläche auch nach 100 Jahren behalten, von Haarrissen durch mechanische Einwirkungen mal abgesehen. Ob eine Lackschicht nach 100 Jahren ebenso unverändert übersteht, wage ich zu bezweifeln.
Aber wie gesagt, darüber gibt es sicher unterschiedliche Meinungen, die ich auch gerne gelten lasse. So hat ja jeder die Freiheit, mit seinen Uhren zu verfahren, wie er möchte. Wie das von den professionellen Uhrmachern gesehen wird, weiss ich (noch) nicht, schliesslich sind sie ja ihren Kunden verpflichtet und ob es dem Kunden, der das Zifferblatt seiner vom Opa oder Vater geerbten Taschenuhr lackiert zurück bekommt, gleichgültig ist, weiss ich ebenfalls nicht.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Ich schätze, Herr Lang (als Uhrensammler und soweit ich ihn kenne und einschätzen kann) würde Ausschlag bekommen, bei der Vorstellung alte Emailzifferblätter zu lackieren.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Es geht ja nicht um eine deckende Lackschicht, sondern um einen farblosen Überzug, der die Sprünge verfüllt und dadurch weniger sichtbar macht und das Email vor Abbröckeln schützt wenn ich den Japaner richtig verstehe.
Die eingesetzten Produkte und ein vorher nachher Bild würden mich auch sehr interessieren.
Die Argumente von Swissuhrwerker sind meiner Meinung nach durchaus richtig, sie bekommen um so mehr Bedeutung je wertvoller das "Restaurierungsobjekt" ist. Emailprodukte können evtl. uralt, handgefertigt, selten und dann entsprechend wertvoll sein. Oder aber auch aus einer zahlreichen Massenproduktion stammen. Dementsprechend unterschiedlich werden wohl dann die Ansprüche an Reparatur oder Restaurierung sein.
Das von mir gesuchte Zifferblatt ist etwa 100 Jahre alt. Nach "forengestützter" Reinigung sieht es wieder recht schön aus und ich werde es jetzt so lassen. Falls ich einen intakten Ersatz gefunden hätte (in Wolfis Fundus war nichts passendes, Danke nochmals) hätte ich ausgetauscht.
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14.01.2015 14:41
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