Hallo Ralf, Erstens gibt es unterschiedliche Größen so daß ohne Original kaum etwas passendes aus der Grabbelkiste zu finden ist und zweitens Habe ich ca. 100 Kreuze aber höchstens 10 Finger. Das sind nämlich die Dinger, die oft weggebrochen sind und deshalb selten.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Fritz
Vielen Dank für die Info. Ich befürchte, dass ich den Versuch starten muss, einen Stellfinger anzufertigen.
Wilhelm Schultz hat das in seinem Buch "Der Uhrmacher am Werktisch" recht gut beschrieben. Der Aufwand wird dann vermutlich recht hoch sein und es braucht sicher einiges an Versuchen, bis der Finger passt und tadellos mit dem Kreuz übereinstimmt.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Selbstbau ist schwierig. Ich war auch schon mal kurz davor, habe dann aber zufällig doch noch ein passendes Teil gefunden.
Ich wüsste nicht wie ich das Vierkantloch machen könnte. Steffen Pahlow meint mit einem Dorn "schmieden", also reinschlagen, aber ich bin davon nicht überzeugt. Im Schultz werde ich noch mal nachlesen, da kann ich mich nicht dran erinnern wie der es beschreibt. Wie würdet ihr das machen?
Am einfachsten ist es, eine neue moderne Feder zu verwenden. Den Finger anzufertigen ist eigentlich auch kein Problem. Bohren und mit einer Vierkantfeile ausfeilen, schon hat man auch ein schönes Vierkantloch.
Die Finger wurden auch gerne von Bastlern entfernt, die nicht in der Lage waren eine Stellung richtig einzustellen.
Ich würde den Finger selbst machen. Hab das bei zwei Offizierspendulen machen müssen (ist natürlich grösser und weniger heikel). Ausmessen, sägen, feilen, einpassen … am Schluss ganz wichtig: härten und blau anlassen sonst bricht der Finger bei der ersten grösseren Belastung. Habe ein Stück alten Werkzeugstahl verwendet
Zitat von fugix im Beitrag #7Ich würde den Finger selbst machen. Hab das bei zwei Offizierspendulen machen müssen (ist natürlich grösser und weniger heikel). Ausmessen, sägen, feilen, einpassen … am Schluss ganz wichtig: härten und blau anlassen sonst bricht der Finger bei der ersten grösseren Belastung. Habe ein Stück alten Werkzeugstahl verwendet
Sehe ich auch so. Eine Anmerkung noch - Kornblumenblau, also helles Blau.
Ich denke auch dass das Herstellen so eines Stellungsfingers kein großes Problem sein sollte.... Und das Vierkantloch müsste man doch mit einer kleinen Echappementfeile ausfeilen können!
OK. Ich staune über eure Einschätzung des Schwierigkeitsgrads, aber ich bin auch Laie der sich durchzuschlagen versucht und kein gelernter Uhrmacher und tue mir daher mit vielen Details schwer, die für einen Profi ein Kinderspiel sind.
Ich habe die falschen Feilen. Auch meine Echappementfeilen sind zu groß.
Wo kann man denn so feine Feilen kaufen, mit denen man ein Vierkantloch von 0,8mm feilen kann?
Gruß Norbert
Nachtrag: Weil mich das Thema beschäftigt habe ich gerade den Katalog von Dick durchgesehen. Die haben keine so feine Feile. Man konnte höchstens mit der Spitze einer feinen Feile rumkratzen, aber das ist doch kein arbeiten und einen sauberen Vierkant mit senkrechten, geraden Kanten bekommt man (ich) so nicht hin.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zuerst einmal vielen Dank für die angeregte Diskussion und die verschiedenen Tipps zu meinem Thread.
Hier mal ein paar Masse, vielleicht hat der ein oder andere ja doch etwas passendes in seiner Krabbelkiste oder vielleicht einen Stellfinger, den ich entsprechend anpassen könnte.
Hier erst mal meine Feile (an der Spitze ca. 0,62 mm breit), Fa. F.Dick, die mir für die Aufgabe zur Verfügung steht: bezeichnet mit N1, Hieb 8:
Der Innendurchmesser des Federhauses beträgt: 20,8 mm:
IMG_4023.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Federkern hat eine Aufnahme für den Stellfinger von 1,2 x 1,2 mm.
Der Abstand zwischen Mitte Bohrung Federkern und Mitte Bohrung Stellkreuz beträgt: 3,5 mm. Das Mass zwischen Mitte Federkern und maximaler Länge für den Eingriff des Stellfingers beträgt: 2,5 mm
Das Stellkreuz hat einen maximalen Durchmesser von 4,62 mm:
IMG_4021.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Beide Federhauslager sind in einem guten Zustand, die Zugfeder muss ersetzt werden.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Für die Herstellung des Vierkantloches empfehle ich eine Räumnadel.
Die kann man sich selbst anfertigen. Das ist in diesem Fall ein konischer Vierkantdorn, der an den Kanten Hiebe (ähnlich einer Feile) oder eingefeilte Zähne erhält. Wenn man diese Nadel durch die Bohrung treibt, fräst sie praktisch die Kontur heraus. Gegebenfalls muss die Räumnadel vor dem Einsatz gehärtet und angelassen werden.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
09.12.2014 23:07 (zuletzt bearbeitet: 09.12.2014 23:29)
Antworten
