Mich regt es auf.
Die GDL macht schon wieder Streik von Freitag 2 Uhr bis Montag 4 Uhr.
Nicht nur, dass ich dann nicht für die Berufsschule zwischen München und Würzburg fahren kann, nein, ich muss selbst schauen wie ich nun nach Hause bzw. am Sonntag in die Schule komme.

Ich habe selten Verständnis für das Verhalten der DB was Fahrpreise und Auskunft angeht, aber ich fahre gerne Bahn - desswegen darf ich auch meckern. Ich habe keinen Führerschein und meide KFZ wo es geht.
Dennoch habe ich in diesem Fall Verständnis für die DB. Was die GDL da fordert ist einfach kindisch. Und genauso ist das Verhalten. Wie ein kleines, bockiges Kind das seinen Willen nicht bekommt und wenn man ihm entgegen kommt, dann will es immer mehr.

Es sind ja nicht nur die 5% mehr Gehlat und 2 Stunden weniger Arbeit pro Woche die sie fordern - mehr Gehalt okay aber dann bei gleicher Arbeit oder umgekehrt. Aber nicht beides. SO schlecht verdiehnt ein durschnittlicher DB Lokführer nicht bei der Arbeitszeit, aber okay - sondern nun will die GDL für ALLE Berreich der Lokfüherer zuständig sein, nachdem die DB etwas eingelekt hat.
Da hat die DB nun natürlich gesagt, dass das nicht geht.

Und nun streiken sie wieder.

Eine Gewerkschaft hat nicht nur Rechte wie das Streikrecht, sondern auch verdammt nochmal Pflichten!

Meine Meinung...

Tja, dank der Streikereien kann ich 2 Termine nicht wahrnehmen, die mich in meiner Transition weiterbringen und auch wichtig sind. Und ich habe keine Möglichkeiten, aus dem Dorf rauszukommen... Ein Linienbus fährt hier nämlich nicht

So weit ich weiss, verdient ein Lokführer, trotz seiner Verantwortung, ziemlich mies.

Persönlich finde ich es gut, wenn man als Lohnempfänger ein Gehalt bekommen würde, mit dem man ein menschenwürdiges Leben hat.

Eigentlich könnte die DB die 5% Gehaltserhöhung locker zahlen. Vor allem, weil andere Tarifverhandlungen zu Abschlüssen bis zu 7% führten.

Die DB wird nicht daran bankrott gehen, dass ihre Lokführer anständig entlöhnt werden. Sie fürchtet aber wohl, das nachher die Zugführer einen anständigen Lohn wollen. Dann werden die Rangierarbeiter nicht mehr zu Hungelöhnen arbeiten wollen.

Und die Kette geht weiter bis die Uhrmacher mal von ihrer Arbeit anständig leben wollen. Das ist es, was die Kapitalisten fürchten: dass wir da unten Druck machen, damit wir von unserer Arbeit menschenwürdig leben können.

Wer von Euch hat dem Rüdiger Grube einen Brief geschrieben, er solle seine Lokführer anständig bezahlen, ihr wollt endlich sicher und pünktlich gefahren werden? Das wäre nützliche als Stammtischgepolter.

Dafür ist der Stammtisch da, dass auch mal gepoltert werden darf.

Mir geht es nicht um die streikenden Arbeiter sondern um das kindische Verhalten der GDL und der DB wobei sich die DB noch deutlich einsichtiger zeigt als die GDL.

Wer sich letztendlich kindisch verhält oder nicht ist nicht sekundär, da es erst einmal nur um Macht geht. Die DB als ein ehemaliges Staatsunternehmen, welches in meinen Augen illegal privatisiert wurde und an der Börse notiert wurde und eine Gewerkschaft, die natürlich nicht nur ihre Mitglieder vertritt, sondern auch eigene Machtinteressen ausbauen möchte, ist eine Sache.....

Nur mal ehrlich, wenn ein Pilot recht gut verdient und ebenso Verantwortung trägt, wie ein Lokführer oder eben auch Bodenpersonal, wie ebenso "Bodenpersonal" der DB oder Stellwerker wie Luftraumüberwacher, Lotsen eben usw.....sehe ich hier es hier ähnlich wie jeannie.....denn wir alle sind und sollten keine Arbeitssklaven sein um nur einer kleinen Elite ein süßes Leben zu erwirtschaften.....sollten wir uns nicht unter Marktwert verkaufen, denn wir erwirtschaften etwas, wovon eine kleine Elite sehr süß lebt......

Ich persönlich kann prima damit leben, das auch in diesen Bereichen gestreikt wird, denn wenn wir alle mehr verdienen, können wir alle auch besser leben, nur muss man dazu auch bereit sein, das dieses kranke System eben auch mal kollabieren darf und nicht nur seine eigenen Egoismen dem Ganzen überordnen wollen, damit man den Eliten eben genau das Wasser auf die Mühlen gibt um Ungemach in jeglicher Hinsicht zu säen.

Kauf dir Popkorn und genieße Phalos, auch wenn es mal den eigenen Interessen gegen den Strich geht, wird letztendlich die Sonne auf- und untergehen......ach und noch etwas, glaub nicht Alles, was du in den Mainstream Medien der üblichen Propaganda des gegenseitigen Ausspielen liest, um die Bevölkerung oder den Teil der Bahnkunden, gegen die Gewerkschaften aufzuhetzen, weil man ja so betroffen ist.......wie oft ist jeder Einzelne im Leben irgendwo und -wann betroffen. Scheiß eben mal drauf und sei nicht betroffen, du bist kein Notarzt, der gerade ein Leben rettet, sondern nur dein Leben leben / retten möchtest oder gestalten möchtest, wo die Eliten dich gerade benutzen, um alle gegeneinander aufzuhetzen....

Gruß Ellipse

Hallo Leute,
also ich hab ja jetzt als Ösi eigentlich keine Präferenzen in dem Streit aber mir fällt auf das in den Medien ganz schön Stimmung gegen die GDL gemacht wird.
Mir kommt vor als läuft da ein ziemlich grober Propagandafeldzug. Ich frag mich wer das im Hintergrund alles bezahlt bzw. steuert.

lg Christian

Hallo,

@Phalos und @LocuDeer : ich kann euch vollkommen verstehen. Für den Einzelnen ist soetwas alles andere als gut und einfach...
- aber schaut doch mal ein bisschen weiter: warum seit ihr auf die Bahn angewiesen? Nicht, weil euch ein eigenens Fahrzeug feht, sondern weil der Nahverkehrt nach und nach - bis auf die Bahn (teilweise aber auch die) abgebaut worden ist. In vielen Gegenden ist dann nur noch die Bahn übrig - und dort rifft es die einfachen Leute gleich doppelt schwer.
- warum wird in der Pressen vorwiegend gegen die Gewerkschaft Stimmung gemacht? Richtig - weil man ArbeitNehmerRechte beschneiden will - also auch EURE Rechte. Nicht heute und nicht jetzt, aber (per Gesetzt?) in eurer Zukunft. Wenn euch die Hintergründe interessieren, dann schaut doch mal auf die "Nachdenkseiten" - da gibt es was dazu zu lesen
- was wäre, wenn die Feuerwehr streikt? Geht nicht? Doch, geht und gabs auch schon. Allerdings (da fast alle Beamte) nach dem Dienst. Die Grundversorgung ist, wie bei Krankenhäuser, gesichert. Und der Streik? Wirkungslos! Wollt ihr das auch bei allen anderen Arbeitern? (da ging es, im Osten, auch um´s Geld).
- hier geht es um viel Größere Dinge, es geht inzwischen um das Grundrecht auf Streik. Streik ist das letzte, aber auch das einzig wirkungsvolle Mitte der einfachen Arbeiter gegenüber dem Kapital.
Klar - so wie hier bei der Bahn sollte es nicht ausarten. Aber wenn Bergarbeiter in Peru streiken - und das über viele Woche (!) lang, erfahren wir das hier kaum. Und es betrifft uns persönlich nicht - oder?
Also: bitte über den berühmten Tellerrand schauen. Morgen bist du selbst betroffen!

Gruß,
derTeichfloh

Also ich sehe das auch so wie Phil,
hier geht es nicht mehr um die 5 % mehr Gehalt für die Lokführer,
hier geht es meiner Meinung nach um Machterweiterung einer ehemals
kleinen Gewerkschaft. Da nur 30 Prozent des anderen Fahrpersonals (Zugbegleiter und andere)
von der GDL vertreten werden ist mir die Forderung Tarifabschlüsse für diese ebenfalls
verhandeln zu können nicht nachvollziehbar.

Andy

Moin Ben und Becky,

das tut mir echt Leid für Euch.
Kämpfen um zu überleben ist heute wie damals normal. Nur gab es damals nicht so viele autos und mehr öffentlichen Verkehr.
Ich hatte dieses Jahr ein nettes Gespräch mit einem Lokalpolitiker.
10 Euro Mindestlohn muss sein, ist seine Meinung.
Aber jetzt rede ich mal aus meiner Sicht:
Ein Kunde kommt und will ein Fenster repariert haben für das bisher im Schnitt 60 Euro fällig waren.
Wenn ich jetzt mit 10 Euro Mindestlohn rechnen muss, kommt folgendes Zusammen:
20% mehr auf den Glaseinkauf, da ja auch mein Lieferant mehr zahlen muss, ca. 5% mehr Energie und Mautzuschlag für das Glas, dann noch die höheren Lohnnebenkosten nocheinmal ca 30% mehr. Damit jetzt also immer noch etwas übrig bleibt wovon ich auch die Firma am Leben erhalten kann muss ich dem Kunden dann ca. 110 Euro für die selbe Reperatur abknöpfen und da kommt der Kunde ins Spiel und sagt "Nö iss nich, ist mir zu teuer!"
Wer hat an diesem perfiden Spiel eigentlich gewonnen?
Der Staat durch höhere Lohnnebenkosten, die Gewerkschaften denn durch höhere Löhne sind auch höhere Beiträge zu entrichten.
Wir kleinen Unternehmen in Deutschland stehen zur Zeit sehr mies da und uns bleibt nicht selten gerade mal 300 Euro um zu überleben.
Ich kenne genug Selbständige die HartzIV beziehen und permanent vor dem Sozialgericht sind wegen Rückzahlungen und auch mit dem Finanzamt wegen Steuernachzahlungen und weitere. Hier muss die Politik deutlich mal ansetzen und, wollen wir mal ehrlich sein: Wenn jeder Bundetagspolitker jeden Monat 100 oder 200 Euro freiwillig in einen Wirtschaftfond einzahlen würden zur Erhaltung der deutschen Wirtschaft, dann würde es dem Land auch besser gehen, da aber nach wie vor ein Politiker nicht unter 5000 Euro im Monat nach Hause geht wird sich daaran nichts ändern. Als Bundeskanzler kassiert man schon kanpp etwas über 9000 Euro im Monat. Muss das sein, das sich die Politik so an der Wirtschaft bedient?

Viele Grüße
Nico

PS: Ja in Vienna ist es teurer als in D mit dem ÖPNV zu fahren, aber ich muss auch sagen man sieht viel mehr von der schönen Stadt und es ist entspannter als im Auto.

Zitat von oldnicos im Beitrag #10

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PS: Ja in Vienna ist es teurer als in D mit dem ÖPNV zu fahren, aber ich muss auch sagen man sieht viel mehr von der schönen Stadt und es ist entspannter als im Auto.

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Zitat von oldnicos im Beitrag #10

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Ein Kunde kommt und will ein Fenster repariert haben für das bisher im Schnitt 60 Euro fällig waren.
Wenn ich jetzt mit 10 Euro Mindestlohn rechnen muss, kommt folgendes Zusammen:
20% mehr auf den Glaseinkauf, da ja auch mein Lieferant mehr zahlen muss, ca. 5% mehr Energie und Mautzuschlag für das Glas, dann noch die höheren Lohnnebenkosten nocheinmal ca 30% mehr. Damit jetzt also immer noch etwas übrig bleibt wovon ich auch die Firma am Leben erhalten kann muss ich dem Kunden dann ca. 110 Euro für die selbe Reperatur abknöpfen und da kommt der Kunde ins Spiel und sagt "Nö iss nich, ist mir zu teuer!"
Wer hat an diesem perfiden Spiel eigentlich gewonnen?

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Moin Jeannie,

das Problem ist, das mir die Kunden dann schlichtweg ausbleiben ... und was dann?
Da habe ich gar nichts gewonnen.
Hier in D ist es nun mal so das Alle sich am Kuchen bedienen der gar nicht existiert.
Erst wenn Geld in den Umlauf kommt kann es wirtschaften, aber solange auf einer Seite nur gehortet wird und auf der anderen Seite gestrichen und gekürzt, kommt nix Gutes bei raus. Wirtschaftskrise mit Wertverlust und dieser überträgt sich dann auf weitere Dinge und die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Was dann kommt bzw. kommen wird lehrt uns die Geschichte seit Jahrtausenden.
Aber genau das ist nicht notwendig. Mir ist aufgefallen das die Angst mit dem Reichtum wächst und ebenso der Realitätsverlust. Wird aber eine Wirtschaft einheitlich reicher so wird auch kaum ein Gefälle existieren welches Angst und Gewalt hervorrufen kann.

Am Beispiel Bahn:
Die Lokführer wollen mehr Mensch sein dürfen.
Die Gewerkschaft (ganz arme Schweine!!! mit viel zu kleinen Häuschen), wir streiken für meeeeehr Geld.
Die Bahn, Transportverluste, Klagen wegen nicht Lieferungen, Prozesse um Schadensersatz etc.

Die Menschen die auf Zug angewiesen sind kommen nicht zur Arbeit und denen droht Arbeitsverlust, denn der Nächste der ein Auto hat steht vor der Tür.


Erkennst Du den Teufelskreis der hier anfängt zu drehen?
Bei der Lufthansa war es ähnlich und prompt sind einige Firmen auf alternative Flugunternehmen umgestiegen. Der Verlust blieb bei der LH. Aber bei der Bahn gibt es keine Alternative, da gibt es nur Bahn oder Du hast ein Auto und auch genug Geld um eben dieses finanzieren zu können.

LG Nico