Liebe(r) Ellipse

Ich erlaube mir einige Gedanken zu Deinem Beitrag zu verfassen.

- Ich erhebe mit meinem untenstehenden Beitrag keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

- Nur wer Regeln kennt, weiss um die Effizienz von Regelverstössen und wer komplexe Regeln kennt, weiss besser, wann der richtige Zeitpunkt herrscht, um gegen die Regeln zu verstossen, weiss auch genau, gegen welche Regeln zu verstossen sinnvoll und letztlich rational ist.

- Die Möglichkeit, ein Gourmet-Dinner geniessen zu können, schliesst nicht per se aus, eine gute Curry-Wurst ebenso geniessen zu können.

- "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen", eines der berühmten, von Kant stammenden Zitate, heisst doch, seinen eigenen Regeln des Verstandes zu folgen. Denn auch der Verstand folgt Regeln, meist (oder doch zu selten) den Regeln der Logik, häufig auch der Intuition - und auch Intuition folgt Regeln, auch wenn der Einzelne sie nicht kennt oder sich dessen nicht bewusst ist, dass es diese Regeln gibt.

- Traditionelles und Bewährtes zu schätzen schliesst doch nicht aus, sich Neuem zu öffnen, wer beides zu schätzen weiss und miteinander verbinden kann, hat doch vermutlich "die Nase" vorne (auch weil er weiss, wie es hinten riecht).

Lieber Gruss

Ralf

Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #31

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Liebe(r) Ellipse

Ich erlaube mir einige Gedanken zu Deinem Beitrag zu verfassen.

- Ich erhebe mit meinem untenstehenden Beitrag keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

- Nur wer Regeln kennt, weiss um die Effizienz von Regelverstössen und wer komplexe Regeln kennt, weiss besser, wann der richtige Zeitpunkt herrscht, um gegen die Regeln zu verstossen, weiss auch genau, gegen welche Regeln zu verstossen sinnvoll und letztlich rational ist.

- Die Möglichkeit, ein Gourmet-Dinner geniessen zu können, schliesst nicht per se aus, eine gute Curry-Wurst ebenso geniessen zu können.

- "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen", eines der berühmten, von Kant stammenden Zitate, heisst doch, seinen eigenen Regeln des Verstandes zu folgen. Denn auch der Verstand folgt Regeln, meist (oder doch zu selten) den Regeln der Logik, häufig auch der Intuition - und auch Intuition folgt Regeln, auch wenn der Einzelne sie nicht kennt oder sich dessen nicht bewusst ist, dass es diese Regeln gibt.

- Traditionelles und Bewährtes zu schätzen schliesst doch nicht aus, sich Neuem zu öffnen, wer beides zu schätzen weiss und miteinander verbinden kann, hat doch vermutlich "die Nase" vorne (auch weil er weiss, wie es hinten riecht).

Lieber Gruss

Ralf

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Hallo Ellipse

Nur eine kleine Info zu meiner Person:

Ich bin weder Eidgenosse, noch Schweizer. Ich bin in Deutschland (genauer im Saarland) gross geworden und lebe seit ca. 12 Jahren als deutscher Ausländer in der Schweiz.


Auch wenn es mir schwer fällt, bleiben Deine Wertungen und Katalogisierungen meiner Person von meiner Seite (fast) unbeantwortet.

Als grossartiger Rebell steht es Dir doch sicher zu, nach nur wenigen Argumenten Andersdenkender, Richter zu sein und ein Urteil zu sprechen!


Gruss

Ralf

Es wird doch niemandem verboten, Laute zu nutzen wie es ihm gefällt und Lautfolgen eine freie Bedeutung beizumessen.
Das ist aber nicht Sprache, deren fundamentaler Zweck die Verständigung ist.

In dem Moment wo Sprache in ihrer ureigensten Funktion als Kommunikationsmitttel verwendet werden soll, muss es einen Konsens über die Begriffsbedeutungen geben.
Je genauer, um so effektiver.
Alles andere mag zu lustige oder künstlerische wervollen Ergebnissen führen, ich denke da an Dada, eigentliche Sprachkommunikation ist es nicht.

Also wo ist die Freiheit, das Rebellentum und der Vorteil Hund zu sagen, wenn man Tisch meint und auch alle anderen Tisch sagen würden.
Ich sähe ihn nicht und vermutete einfach, es läge ein Fehler vor.

Als Entschuldigung zu behaupten Hund wäre eine evolutionär veränderte Form von Tisch ist ganz schön verstiegen.

Hallo Ralf,

Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #26

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Ich erlaube mir, an dieser Stelle einen Vergleich ins Feld zu führen.
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Diejenigen mit grammatikalischen Defiziten sind die Avantgarde des Fortschritts -
Diejenigen welche es in der Schule und/oder durch vieles Lesen gelernt haben sind hoffnungslos konservativ -

netter Versuch, aber sehr durchsichtig

Die es betrifft (Dich Ellipse doch garnicht, soweit ich sehe) müssen es sich halt gelegentlich mal sagen lassen, auch wenn es sofort Beissreflexe auslöst

Wer meinen Beitrag 26 aufmerksam liest, wird feststellen, dass ich über das Thema „Sprache“ und nicht explizit über die Schriftlichkeit von Sprache geschrieben habe.

An keiner Stelle habe ich irgend jemanden verurteilt, der eine Rechtschreibstörung oder Leseschwäche hat.

Ich habe selbst Mitarbeiter (die ich persönlich eingestellt habe), die eine Rechtschreibschwäche haben. Diese Mitarbeiter sind intelligent, sensibel, haben ein sehr gutes Gedächtnis, ein sehr gutes Allgemeinwissen, einen umfangreichen Wortschatz und sind ausgezeichnete und wertvolle Techniker, denen ich täglich meine Wertschätzung entgegenbringe. Als Vorgesetzter bin ich es, der ihnen hilft und sie bei ihrem „kleinen Defizit“ unterstützt, weshalb also sollte ich Menschen mit diesen Defiziten verurteilen? Jeder einzelne von uns hat Defizite, jeder auf seinem persönlichen Gebiet und das ist doch all zu menschlich und normal.

Mir ging es in meinem Beitrag vielmehr darum, die Wichtigkeit und Schönheit von Sprache herauszustellen, mir ging es darum, dass aufgrund der Tatsache, dass es Menschen mit solchen Defiziten gibt, argumentiert wird, dass der Sprache im Allgemeinen eine zu hohe Bedeutung innerhalb der menschlichen Kultur beigemessen wird.

Gesprochene Sprache ist ebenso wertvoll und wichtig, wie geschriebene Sprache. Wissen und Erfahrung wurden noch vor einigen hundert Jahren mündlich und eben nicht schriftlich weitergegeben. Wird aber die Unwichtigkeit von Sprache zum Allgemeingut, will sagen, es ist cool, sich nur in Phrasen und verstümmelten Sätzen auszutauschen, wird dies zu einer veränderten, zu einer geistig verarmten Gesellschaft führen. Dann bin ich froh, dass ich das nicht mehr erleben darf.

Im Übrigen bemühe ich mich nicht um einen schönen, glatten, eingängigen Text, im Gegenteil, es fällt mir ganz leicht, einen solchen Text zu schreiben – aber vermutlich muss ich mich dafür in diesem Thread sogar entschuldigen oder erscheine als arrogant und aufgesetzt.

Lieber Gruss

Ralf

Zitat von praezis im Beitrag #36

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Diejenigen mit grammatikalischen Defiziten sind die Avantgarde des Fortschritts -
Diejenigen welche es in der Schule und/oder durch vieles Lesen gelernt haben sind hoffnungslos konservativ -

netter Versuch, aber sehr durchsichtig

Die es betrifft (Dich Ellipse doch garnicht, soweit ich sehe) müssen es sich halt gelegentlich mal sagen lassen, auch wenn es sofort Beissreflexe auslöst

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Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #31

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- Traditionelles und Bewährtes zu schätzen schliesst doch nicht aus, sich Neuem zu öffnen, wer beides zu schätzen weiss und miteinander verbinden kann, hat doch vermutlich "die Nase" vorne (auch weil er weiss, wie es hinten riecht).

Lieber Gruss

Ralf

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Als mikromeister den Fred aufgemacht hat, fand ich die ganze Sache sehr interessant. Was neues dazu lernen, Aha-Erlebnisse usw. Da kann man doch nur was dabei lernen. Und nun verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Ich finde, es sollte sich einfach jeder nach seinen Möglichkeiten Mühe geben. Ich habe große Achtung vor den Ausländern, die in den Foren schreiben, auch wenn sie nur geringe Deutschkenntnisse haben. Hier verlangt ja auch niemand einen Abschluß in Deutsch, nur um im Forum schreiben zu dürfen. Kaum jemand ahnt, was sich Legastheniker für Mühe geben, um halbwegs verstanden zu werden. Ein LRS-Kind hat mir mal ein Buch über Einstein geschenkt, weil ich zu blöd war, die Relativitätstheorie von Einstein zu begreifen.
Es gibt Leute, die haben Probleme damit, etwas (z.B.) was technisches o.ä. zu beschreiben. Ich gebe denen dann einen Zettel und einen Stift zum Aufmalen. Und mit einmal klappt die Verständigung! Wir hatten beim Studium einen Dr oder Prof, der hat uns immer gesagt, die Sprache des Ingenieurs ist der Bleistift. Bei der Prüfung hatte ich nicht gerade durch Faktenwissen geglänzt, aber daß ich nicht viel erzählt hatte, sondern mit Leichtigkeit immer irgendwelche Skizzen gemacht hatte, hatte ihn so beeindruckt, daß ich eine 1 bekommen hatte.
Was ich sagen wollte, ist halt, ja was eigentlich?

Hallo Micha

Wir sind ja hier im Stammtisch-Bereich und deshalb sollte es doch erlaubt sein, über solche Dinge zu diskutieren. Meist sind es in diesem Bereich nur einzelne und vor allem meist immer wieder andere Forenmitglieder, die sich über irgend ein Thema auslassen.

Wer sich für das gerade aktuelle Thema interessiert, kann es verfolgen oder selbst Beiträge einbringen, wer sich für ein gerade aktuelles Thema nicht interessiert, kann es doch einfach ignorieren.

Wenn die Mehrzahl der Mitglieder allerdings der Meinung ist, dass solche Diskussionen nicht angebracht sind, wäre zu überlegen, den Themenbereich "Stammtisch" aus dem Forum zu nehmen.

Gruss

Ralf

Nee Ralf, verstehe mich bitte nicht falsch. Ich fand es nur schade, daß sich der Thread vom Ursprungsthema so entfernt hat. Und Deinem Programmierbeispiel stimme ich als ehemaliger Programmier auch voll zu. Ich habe eher mit den Beiträgen von Ellipse ein paar kleine Probleme.
Dagegen fand ich es direkt angenehm, wie sich der Teichfloh bei seinem "Schlußwort" noch einen geradezu "liebenswürdigen" Rechtschreibfehler leistet. Wir machen alle Fehler. Und die wenigsten werden vorsätzlich gemacht.

Zitat von Gnomus im Beitrag #40

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Als mikromeister den Fred aufgemacht hat, fand ich die ganze Sache sehr interessant. Was neues dazu lernen, Aha-Erlebnisse usw. Da kann man doch nur was dabei lernen. Und nun verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Ich finde, es sollte sich einfach jeder nach seinen Möglichkeiten Mühe geben. Ich habe große Achtung vor den Ausländern, die in den Foren schreiben, auch wenn sie nur geringe Deutschkenntnisse haben. Hier verlangt ja auch niemand einen Abschluß in Deutsch, nur um im Forum schreiben zu dürfen. Kaum jemand ahnt, was sich Legastheniker für Mühe geben, um halbwegs verstanden zu werden. Ein LRS-Kind hat mir mal ein Buch über Einstein geschenkt, weil ich zu blöd war, die Relativitätstheorie von Einstein zu begreifen.
Es gibt Leute, die haben Probleme damit, etwas (z.B.) was technisches o.ä. zu beschreiben. Ich gebe denen dann einen Zettel und einen Stift zum Aufmalen. Und mit einmal klappt die Verständigung! Wir hatten beim Studium einen Dr oder Prof, der hat uns immer gesagt, die Sprache des Ingenieurs ist der Bleistift. Bei der Prüfung hatte ich nicht gerade durch Faktenwissen geglänzt, aber daß ich nicht viel erzählt hatte, sondern mit Leichtigkeit immer irgendwelche Skizzen gemacht hatte, hatte ihn so beeindruckt, daß ich eine 1 bekommen hatte.
Was ich sagen wollte, ist halt, ja was eigentlich?

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... zum Abschluss meinerseits...

Zitat Ellipse: "Und ich finde auch gut, wie gelassen Ralf reagiert und zur Diskussion auffordert... "

Weshalb sollte ich nicht gelassen reagieren? Wer ist schon Ellipse? Er ist seit April Mitglied dieses Forums, ich kenne ihn nicht persönlich, er spielt nicht die geringste Rolle in meinem Leben. Er hat doch eine völlig andere Weltanschauung als ich, jeweils geprägt durch unser wahrscheinlich völlig unterschiedliches Umfeld und unsere unterschiedliche Bildung.

Er stellt seine proletarische und rebellische Grundhaltung immer wieder heraus. Impliziert diese Grundhaltung nicht auch, auf Konfrontation zu gehen und sein Gegenüber (oder besser seinen Diskussionspartner) an der ein oder anderen Stelle persönlich anzugreifen?

Er hat mehrmals die These aufgestellt, dass man andere klein macht, um selbst grösser zu sein. Er führt an, meine Aussagen seien widersprüchlich. Macht er nicht andere klein, um selbst grösser zu sein? Sind seine Ausführungen und Auffassungen wirklich so stringent, niemals widersprüchlich?

Diese Fragen mag sich der interessierte Leser dieses Threads selbst beantworten. Für mich war es kein Problem, diese Diskussion zu führen. Denn im worst case-Fall folge ich der Devise "gar nicht erst beachten, nicht mal ignorieren".

An dieser Stelle mein Dank an alle, die sich direkt oder im Stillen an der Diskussion beteiligt haben.

"Und so sehen wir betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen."
Marcel Reich-Ranicki

... schon wieder ein Zitat aus der Welt der ach so verwerflichen Literatur (womöglich derjenigen des Bildungsbürgertums)




@Phil: Auf dem Mond waren wir schon, wir wollen noch viel weiter.... ;-)
LG

Ralf