Guten Morgen,
ich bin neu hier und hatte mich zunächst angemeldet, um Philclock eine Frage bzgl. der Anschaffung einer Drehbank zu stellen. In meiner Freizeit möchte ich nämlich am Unitas "basteln". Im normalen Beruf bin ich Uhrmacher...
Nun zur Frage:
Wie geht Ihr vor, wenn Ihr bspw. für eine Dreiviertelplatine oder einen Unruhkloben den exakten Platz für Bohrungen bestimmt?
Schon mal danke vorab!

Oder anders:
Wenn ich mehrfach dieselbe Dreiviertelplatine anfertigen möchtet, erstellt Ihr dann eine Art Mutterplatine als Schablone? Wie geht Ihr dabei vor?
Schade, dass bisher niemand geantwortet hat! Beim Mitlesen den Eindruck gewonnen, dass es hier erfreulich mitteilsam zugeht. Falls ich mich in meinen Fragen unverständlich ausdrücke oder Regeln nicht einhalte oder oder oder, dann wäre eine solche Info hilfreich!

Hallo Uhrmel,
da bist du mit einer sehr speziellen Frage mit der Tür ins Forum gefallen... Zumal du nach persönlicher Vorgehensweise fragst. Ich kann deine Enttäuschung zwar verstehen, aber was soll man dazu schreiben mangels eigener Erfahrung? Diesen Beitrag wirst du bestimmt schon kennen Ein Meisterstück bauen.... Unitas 6498 mit Dreiviertelplatine

und einen schönen Tag!

Zitat von Uhrmel im Beitrag #2

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Oder anders:
Wenn ich mehrfach dieselbe Dreiviertelplatine anfertigen möchtet, erstellt Ihr dann eine Art Mutterplatine als Schablone? Wie geht Ihr dabei vor?
Schade, dass bisher niemand geantwortet hat! Beim Mitlesen den Eindruck gewonnen, dass es hier erfreulich mitteilsam zugeht. Falls ich mich in meinen Fragen unverständlich ausdrücke oder Regeln nicht einhalte oder oder oder, dann wäre eine solche Info hilfreich!

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Hallo Uhrmel,

mit 3/4-Platinen habe ich zwar keine Erfahrungen, aber mit Echappements von Reiseuhren. Speziell beim Meisterstück wurde verlangt, den gemeinsamen Kloben für Hemmrad und Anker in zwei Brücken zu "verwandeln".

Ich habe dazu die Steine aus der Platine herausgedrückt, die ungebohrten Brücken auf den dafür vorgesehenen Pfeilern verschraubt. Dann die Platine auf die Planscheibe gespannt und zunächst auf das Ankerlager zentriert, mehrfach kontrolliert und dann das Lager in der Brücke vorgebohrt.

Für den Reitstock meiner Uhrmacherdrehbank hatte ich mir eine Hülse angefertigt um die Reibahlen für die Einpreßsteine verwenden zu können. Ich habe dann in der Aufspannung in der Drehbank das Loch aufgerieben. Beim Hemmradlager dasselbe.

Am Wichtigsten ist das sorgfältige Zentrieren. Lieber einmal zuviel kontrolliert, als danach ein schrägstehendes Hemmrad oder Anker.

Viel Erfolg mit der Platine wünscht

Kurt

Beim Thema 3/4 Platine anfertigen müsste doch Phil sofort erwachen ???
LG
Joerg

Zitat von Sterntroja im Beitrag #6

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Beim Thema 3/4 Platine anfertigen müsste doch Phil sofort erwachen ???
LG
Joerg

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Danke für Eure Antworten!
Vielleicht gehe ich zu präzise an silche Sachen heran. Ein Weg ist natürlich, zu probieren, wo eine Bohrung genau hin muss, allerdings überlege ich immer, wie würde ich einem Fragenden erklären, wie ich das gemacht habe und unter diesem Aspekt auch wenig passend zur eigentlichen Präzision des Uhrmacherhandwerks... oder macht auch hier Versuch kluch?
Präzise Bohrungen für präzise Eingriffe muss ich irgendwie ausrechnen und handwerklich umsetzen können.
Ich wälz mal die Literatur...
Ach so, ich möchte mir für's skelettieren einen Handbohrer zulegen. Habt Ihr Vorschläge? Meint Ihr, ein Drillbohrer könnte ausreichen? Gibts Empfehlungen für ordentliche Laubsägeblätter, um Messing zu sägen?

Super, die drei Links werden mir bestimmt helfen! Einen Unitas-Regulateur-Umbau habe ich auch schon im Kopf...
Klar, es liegt auf der Hand, eine Schablone zu Hilfe zu nehmen, um z.B. die Bohrungen einer Dreiviertelplatine zu machen. Aber wie gehe ich vor, wenn z.B. zusätzliche Bohrungen notwendig sind, für die es keine Schablone gibt?

Zitat von Uhrmel

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Aber wie gehe ich vor, wenn z.B. zusätzliche Bohrungen notwendig sind, für die es keine Schablone gibt?

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So sie für Räder sein sollen:
Dafür eignet sich prima ein Eingriffzirkel.
Ein1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Man kann mit ihm nicht nur den Eingiff der Verzahnung zweier Wellen kontrollieren, sondern mittels der Spitzen Ein2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
auch gleich auf die Platine übertragen.
Die für Kleinuhren gibt es häufiger (auch für relativ kleines Geld), ansonsten kannst Du Dir so ein Teil eventuell irgendwo ausleihen.

Stimmt, da ich noch nie einen Eingriffszirkel verwendet habe, hatte ich den gar nicht auf dem Schirm... manchmal sieht man eben den Wald vor Bäumen nicht. Danke!
Und der Schlumpf ist wahrscheinlich eine billige Arbeitskraft in Deiner Werkstatt!? Sollte ich mir auch zulegen.

So, jetzt setze ich mal hier fort:
Heute ist ein Eingriffzirkel für Kleinuhren bei mir eingetroffen. Der Box nach zu urteilen, ist er steinalt. Statt eines Herstellers steht auf der Box nur "Compas 26 Lignes", was wohl eher die Bezeichnung und Größe ist.

Eigentlich gefallen mir Brückenwerke besser, als Werke mit Dreiviertelplatine, also werde ich mich nun an die Planung eines Unitas als Brückenwerk machen! Wenn ich das Ergebnis reproduzieren möchte, meint Ihr, ich sollte erstmal eine komplette Anfertigung machen und anschliessend anhand der Teile Schablonen der Formen, Bohrungen etc. anfertigen?

Hi Phil,
der Eingriffzirkel soll dann einem Unitas-Regulateur-Umbau dienen. Ich habe ihn hier erwähnt, weil er mir in diesem thread empfohlen wurde...
Du hattest hier irgendwo ein Werkzeug vorgestellt, dass dem exakten Zentrieren dienlich ist. Den passenden Beitrag finde ich nicht mehr. Kannst Du mir bitte mal auf die Sprünge helfen? Danke!