Ein hilfreicher Artikel vom Mikromeister! Dank dafür!

Thema Stufen-Bohrer:

Auf den Bildern von Phil habe ich einen solchen gesehen. Da ich mir vor kurzem dann doch mal wieder eine Tischbohrmaschine zugelegt habe (die mußte ich allerdings modifizieren, weil es ein ziemliches "Rappelding" war, dafür war sie sehr günstig und - jetzt läuft sie auch ruhig und rund) um solche Aufbohr-Arbeiten ordentlich durchführen zu können, muß ich mir nun auch wieder die Werkzeuge zulegen.

Welchen Stufenbohrer kann man da empfehlen. Es gibt da ja ziemliche Unterschiede in Qualität und Ausführung und auch nicht zuletz im Preis und er soll ja auch möglichst die gängigen Größen für Einpress-Lager schneiden.

LG
Gerhard

Neues vom Boulle Uhrwerk:
Noch ist das ca. 40 cm hohe Dackelbeingehäuse ohne Innenleben. P8270070.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Aber der liebe Uhrmacher Phil hat mir geschrieben, daß er die Platinen an mich losschickt. Wie ich mich freue!! Ich kann kaum erwarten, wie die Uhr zum ersten Male nach so vielen Jahren wieder schlägt. Sicher klingt sie ganz fein, denn sie hat ja eine solche, feine, kleine Glocke.

Die Uhr hatte wohl schon ein bewegtes Leben und wäre es möglich, daß Ihr Gehäuse aus China kommt? Aber dann wäre es aus ja mit dem Datum 03.84 in Verbindung zu bringen - sofern es die Jahreszahl ist. P8270073.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)denn auf ihrer rückwärtigen Tür ist ein chinesisches Schriftzeichen mit Bleistift angebracht. DAfür spricht auch die Art der Lackierung.
Der Lack war einst hochglänzend, so wie im Innenraum aber nach den vielen Jahren ist er außen wohl runzelig geworden.
P8270072.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Aber vielleicht hat auch ein chinesischer Uhrmacher die Uhr einst repariert. Es sind aber etliche Vermerke zu erkennen und auch das Schild des Händlers in Bern, der sie dereinst zuerst angekauft und dann weiterverkauft hat. Vielleicht hat er sie aber auch zusammengesetzt. Nun ich konnte das Geschäft nicht mehr ausfindig machen, sicher ist es lange schon geschlossen. An der Adresse ist nun kein Uhrengeschäft mehr ansässig.

So eine Uhr hat eine Geschichte, die finde ich mindestens genauso interessant, wie die Uhr selbst. Auch wenn Sie vielleicht "erst" 100 Jahre alt ist - wenn Sie denn aus den 20´gern stammt (soweit es vom Werk her zu vermuten ist, weil Furtwängler nicht viel länger produzierte aber ich bin mir nicht sicher).
Die Veränderung am Lack des Gehäuses, unter dem Einfluß von Licht, Wärme und Luft spricht auch für eine längere Zeit.

Leider fehlt der Sockel oder wie nennt man das noch gleich? - Wo man sie an der Wand drauf stellen kann.

Nun ja, ob nun Werk und Uhr erst später zusammengeführt wurden oder diese beiden schon immer füreinander bestimmt waren, ist mir egal. Die Uhr nun bei mir , und inzwischen auch durch die Hände von Phil gegangen wird bald wieder die Zeit messen und mich erfreuen. Irgendwann wird sie dann weiter wandern, wenn Sie jemandem sehr gefällt oder ich endgültig nichts mehr betreuen, pflegen oder gebrauchen kann, so wie es den Vorbesitzern dieser Uhr auch gegangen ist.
P8270075.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

PS: ich konnte die Bilder nicht hochkant stellen, weil ich mit dem Rechner ein großes Problem hab.

Zitat

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Leider fehlt der Sockel oder wie nennt man das noch gleich? - Wo man sie an der Wand drauf stellen kann.

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Wandkonsole - unter diesem Begriff kannst Du auch in der Bucht stöbern.

Du wirst kaum eine finden, die 100% zu der Uhr passt, hölzerne lassen sich aber gut anpassen, alternativ kann man natürlich auch eine Glaskonsole verwenden.

Danke für den Beitrag ! Hast Du villeicht ein Bild von so einer Glaskonsole Siverl?
Das könnte ich mir auch sehr schön vorstellen.
LG Gerhard

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Hallo,

bei Interesse kannst Du ja mal hier nachschauen :

Werbung: http://www.ebay.de/itm/Konsole-fur-Kamin...=item232ec1fd74

Für meinen Geschmack etwas zu teuer da ein passender Glasdom noch gefunden werden muss.

Danke Martin für den Hinweis!
Ist vielleicht wirklich ein bischen teuer.
Ich denke man müßte sowas doch auch selber machen können. Mal überlegen...vielleicht aus einem alten Uhrengehäuse vom Flohmarkt?

Moin moin

Ich glaube nicht das es sich hier um ein chinesisches Zeichen handelt.
Ich denke es ist ein Monogramm.
Warum sollte der Verfasser 03.84 B 20 schreiben und dann chinesisch?
Wenn man das Zeichen aufbröselt sehe ich ein M ein A und ein K

Eventuell haben ja unsere Profis eine Antwort

Gruß

Werner

Hallo Werner,
da hast Du aber auch wieder recht! Ich wäre dankbar, wenn mir ein Kenner in Sachen dieser Uhr mal auf die Sprünge helfen könnte. Wer hat das Gehäuse gemacht und aus welchem Jahr stammt sie denn nun? Das sind Fragen, die ich noch nicht zufriedenstellend beantworten kann.
Die vielen ZEichen auf der rückwärtigen Platine des Werkes und die Bleistifteintragungen auf der Klappe sind berede Zeichen einer sicher längeren Zeitspanne in der die Uhr gepfelgt und immer mal wieder zum Uhrmacher gebracht wurde.
Der Vorbesitzer hatte sie aus Frankreich mitgebracht.

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Also, ich würde ja eine Neuenburger nicht unbedingt unter eine Käseglocke (Glasdom) stellen. Eine Glaskonsole ist eine neutrale Alternative, Du bekommst Glas und Wandhalter im Baumarkt oder auch hier: http://stores.ebay.de/dieglasschmiede

Das Hinterlassen von Zeichen an Platine und Gehäuse ist eine Unart, die vorrangig von Uhrmachern gepflegt wird und an Sachbeschädigung grenzt! Würde ein Automechaniker auf die Idee kommen sich an einem Auto zu verewigen?

LG

Zitat von Siverl im Beitrag #24

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Das Hinterlassen von Zeichen an Platine und Gehäuse ist eine Unart, die vorrangig von Uhrmachern gepflegt wird und an Sachbeschädigung grenzt! Würde ein Automechaniker auf die Idee kommen sich an einem Auto zu verewigen?

LG

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Zitat von Uhrenlehrling im Beitrag #25

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Zitat von Siverl im Beitrag #24

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Das Hinterlassen von Zeichen an Platine und Gehäuse ist eine Unart, die vorrangig von Uhrmachern gepflegt wird und an Sachbeschädigung grenzt! Würde ein Automechaniker auf die Idee kommen sich an einem Auto zu verewigen?

LG

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Stimmt, aber ich find es irgendwie auch interessant, da es die Geschichte der Uhr irgendwie dokumentiert. LG

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Zitat von steffl62 im Beitrag #26

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Zitat von Uhrenlehrling im Beitrag #25

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[quote=Siverl|p38693]

Das Hinterlassen von Zeichen an Platine und Gehäuse ist eine Unart, die vorrangig von Uhrmachern gepflegt wird und an Sachbeschädigung grenzt! Würde ein Automechaniker auf die Idee kommen sich an einem Auto zu verewigen?

LG

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Uhrmachern die Uhren so verunstallten sollte man öffentlich .
lg Christian

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Kurzum: Ein Traum in Messing und Bronze!
Dem Meister ein großes Dankeschön für diese perfekte Arbeit!

Danke Phil, jetzt steht der Wiederbelebung der Uhr nichts mehr im Wege.

- Werte Uhrenfreude, nun ist es endlich so weit: Die Uhr ist heute wieder zum Leben erweckt worden.

Nachdem der Meister Philclock ganze Arbeit am Federhauslager des Gehwerks geleistet hatte, bekam ich stahlendes und blitz-blankes Material zurück. Hier noch einmal ein Bild dieser schönen Arbeit:PA050124.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Lager ist prima geworden und der größte Mangel war damit behoben.

Nun ging es ans zusammensetzen:
Zunächst mußte ich die Feder wieder in das Federhaus setzen. dann das Räderwerk sortiert und zusammengestellt. In dem Bild erkennt man, den Unterscheid zwischen dem Federhaus aus der Poliermaschine und dem "unbehandelten" Teil.

PA050116.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Bei Zusammenlegen der Teile für das Gesperr stellte ich dest, daß Selbiges auf der Seite des Gehwerks total verschlissen war. So mußte ich noch ein neues Anpassen. Dies habe ich aus Ersatzteilen anpassen können, die in meinem Fundus waren.

PA050135.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier die abgenutzten Teile

PA050129.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So sieht nun das "neue" Gesperr für das Gehwerk aus.

Bei diesem Werk sind die Federhauswellen nicht herausnehmbar, dennoch war der Zusammenbau sehr leicht und übersichtlich. Auch das ganze Schlagwerk war sehr montagefreundlich.

PA050136.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Dann, nachdem alle nötigen Stellen geölt wurden noch justieren.

PA050144.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Jetzt konnte das Werk wieder mit dem Werkstuhl verbunden und ins Gehäuse gesetzt werden.
PA050153.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Bei diesen Uhren gibt es oben unter dem abnehmbaren "Türmchen" einen Stift, der den Werkstuhl oben hält, während unten bei acht und drei Uhr jeweils ein kleiner Winkel das Ganze am Gehäuse fixiert.

PA050156.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

SO, nun ist die Uhr wieder intakt!

PA050159.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Gleich ist es 21.30h, dann schlägt sie zum ersten mal wieder als Zeitmesser.

Allen, die sich beteiligt haben und Tips und Hilfen gaben - ein hezliches Dankeschön!

Vorallem danke ich dem Philipp, der mir mal wieder geholfen hat, wo ich mit meinen Möglichkeiten am Ende war.

Allen einen schönen Abend!

Gerhard