Neulich eingetroffen :-)







Ich muss sie noch reinigen.

Ein Riese : das Gehäuse misst 64.5mm und das Uhrwerk alleine 54,3mm, oder 24L !


Achtung : Handwerker an der Arbeit !

Vor dem Öffnen.



Die blauen Zeiger werden deponiert. Sie sind von Rost angestochen und wurden mit Filzstift nachgemalt. Der Sekundenzeiger hat keinen Tubus, er wurde einfach auf den Zapfen geklebt.



Das emaillierte Zifferblatt hat keine Füsse, dafür einen schönen Messingring.



Unter dem Zifferblatt ist die erste Überraschung : die Feder des Winkelhebels ist ausgerastet und hat die Brücke nach oben verbogen.

Das Uhrwerk, Seite Unruh...



… und Seite Zifferblatt. Das Stundenrad wurde schon entfernt, sowie die Aufzugwelle.



Blick in das Herz der Uhr: Anker, Hemmungsrad, zwei Zwischenräder und das Stundenrad ganz links. Schaut euch den Dreck an !



Entfernen der Zwischenräderbrücke.



Unter der Brücke kann man die Seriennummer lesen. N° "20972".



Auf der Brücke steht der Herstellername und wieder die Seriennummer.



Nahfoto auf die ausgerastete Kuplungshebelfeder. Rost hat die Metallteile angefressen..



Die Unruh sieht gut aus.



Es scheint mir doch dass der obere Zapfen verbogen ist. Mal genauer nachschauen.



Das Stundenrad. Hier sieht man gut vas Mangel an Schmierung verursacht : wo das Minutenrohr sass ist es jetzt rostig geworden.



Das Sekundenrad wurde schon mal repariert. Ein neuer Zapfen wurde eingepresst und der Körper hat es gesprengt.



Das Warten aufs Reinigen.

Beim Sekundenrad. Wurde da ein Viertelrohr aufgepresst und oben ein Stift rein?

Zitat von Phalos im Beitrag #4

---

Beim Sekundenrad. Wurde da ein Viertelrohr aufgepresst und oben ein Stift rein?

---

Ich sag ja nichts, ich find nur die Lösung sehr interessant

Ein Arretiersystem auf dem Federgehäuse.



Drinnen steht eine vermutlich müde Feder. Sogar der Deckel wurde nummeriert !



Die Unruh mit dem gebogenen Zapfen.



Vergrösserung auf den Zapfen. Er steht wirklich ganz schief !



Die Feder, wie vermutet, ist eher lam geworden. Sollte ich ersetzen.

Wirst du eine neue Welle drehen oder den Zapfe "grade rücken"?

Zuerst enthärten, dann gerade stellen. Wenn er bricht... bleibt nix übrig als eine neue Welle zu drehen.

Zitat von AtelierMadman im Beitrag #9

---

Zuerst enthärten, dann gerade stellen. Wenn er bricht... bleibt nix übrig als eine neue Welle zu drehen.

---

Zitat von fugix im Beitrag #11

---

...Warum nicht mit dem Seitz Zapfenrichtgerät ? Wäre das nicht einfacher ?

---

Hi Pierre,

ist ja wirklich eine XXL . Gibst du deinen Kunden nach der Revision eigentlich die Bilder mit auf dem Weg? Wäre eine gute Idee, da würde der ein oder andere mal sehen, wieviel Arbeit dahinter steckt.

LG
Joerg

Zitat von Sterntroja im Beitrag #13

---

...Gibst du deinen Kunden nach der Revision eigentlich die Bilder mit auf dem Weg? ...

---

Eine Lötstation, an der man die Temperatur elektronisch einstellen kann, geht am besten um ein Zapfen anzulassen. Ein kleines Loch in eine alte Spitze bohren, den Zapfen reinstecken und die gewünschte Temperatur einstellen. Ich musste 400°C wählen um ein schönes blau zu erzeugen, was eigentlich einer Temperatur von 300°C entspricht.



Nach dem Anlassen ist der Zapfen schön blau, genau dort wo es braucht und nicht mehr.



Auf diesem Werkzeug arbeite ich weiter, um den gebogenen Zapfen wieder gerade zu biegen.