So bin auch wieder mal aktiv also Thema ETA und Liefern beschäftigt oder stresst mich jetzt seit einem Jahr. ETA kann den bedarf für die Swatch Group schlicht weg nicht herstellen oder Firmen finden die auf die Uhrenindustrie umstellen. Und jetzt sollen sie noch Fremdfirmen beliefern? Beispiel Rückstand Federgehäuse achse für 7750 Omega Rückstand 100'000 Stück. Für Fremdfirmen neu in die Uhrenindustrie einzusteigen ist auch Risiko und wielange hält der boom noch an. ETA sucht Firmen die Ihnen die Teile fix fertig gedreht rolliert entgratet und geglänzt Liefert. Alteingesessene Firmen expandieren nicht viel mehr auch wenn sie das know how hätten. Die achziger sitzen noch tief.
Zitat von Victor im Beitrag #14So von wegen, da wird kleinen Firmen geholfen...
Die Swatch kauft lukrative Firmen auf ud führt ihre eigene Politik ein, teilweise stellen die sogar das Sortiment um.
Eine goldene Nase verdient sich die Swatch, die Leute dahinter nicht.
Nein. Wären diese kleinen Firmen so erfolgreich dann müssten sie nicht verkaufen. Es ist nun mal so dass die Swatch Group solche Firmen kauft damit sie eben nicht vom Markt verschwinden.
Der letzte Fall der mir bekannt ist ist die Firma Moebius: Ohne Swatch kein Moebius-Oel mehr. So einfach ist das.
Wenn solche Firmen von sich aus nicht vom Fleck kamen und die Swatch bringt die zum laufen: ist dann die Swatch Group die Böse?
Es gibt noch viele solche kleinen Firmen in der Westschweiz die die Nase ziemlich hoch tragen und wenn dann Mätthai am Letzten ist verkaufen sie kleinlaut.
also früher (jaja da hatten wa ma nen Kaiser, weiss ich schon) hatte die ETA auch Zulieferfirmen die Einzeteile bzw. Komponenten gefertigt hat. Die Firmen gibt es teilweise nicht mehr und nach dem letzten ETA-Gebrüll tauchte einer dieser Zulieferer mit einem "eigenen" Werk auf -> Sellita. Andere Zulieferer können aber die Zahlen nicht mehr halten (Kostengründe) oder sind auf Grund fehlenden Nachwuchs einfach nicht mehr da. Die Swatch-Gruppe kannte dieses Problem und musste also Schrittweise den Markt eindämmen um nicht am Ende selbst vor leeren Produktionsregalen zu stehen. Schaut mal nur allein wo überall der Traktor 2824-2 verbaut wird ... Tissot, ML, Swatch, etc.
Also ich bin da genauso, wenn ich weiss das es ein bestimmtes Material auf kurze oder weite Sicht nicht mehr lieferbar sein wird, weise ich meine Kunden darauf hin. Wie sich der Kunde dann entscheidet, ist quasi sein eigenes Bier. Beispiel gefälligst? Grünes Butzenglas gab es bis Mitte der 90er en Masse und war Lagerwahre die einstaubte und heute? Gybs nix mehr. Tja Pech. Und die Lieferanten sagten uns das schon Mitte der 90er, das grüne Butzen wirds nimmer mehr geben. Aber die Leute wollen das heute repariert haben und woher nehmen ohne stehlen?
Genauso ist es in der Branche mit den mechanischen Feinstgetrieben ....
LG Nico
Darf man hier Bier trinken? - Das ist eine Bibliothek! - Also leise aufmachen?
Nein. Wären diese kleinen Firmen so erfolgreich dann müssten sie nicht verkaufen. Es ist nun mal so dass die Swatch Group solche Firmen kauft damit sie eben nicht vom Markt verschwinden.
Zitat von Windfang im Beitrag #11Ja die Swatch-Group... Ohne Hayek gäbe es gar nichts mehr, das ist nun mal so lieber Sterntroja.
LG Giacumin
Also das es ohne Hayek gar nichts mehr geben würde, halte ich für eine absurde Behauptung. Die schweizer Uhrenlandschaft besteht zum Glück nicht nur aus Swatch Group. Da gibt es erheblich mehr. Die Swatch Group war damals einfach Top of Wave als man sich die Hörner mit den Quarzuhren abgestossen hatte. Das ging nicht nur der Swatch Group so sondern der gesamten Uhrenindustrie weltweit. Die rapide sinkende Nachfrage an Quarzuhren (Digitaluhren) kam den Marken zugute, welche ihre Uhren als Schmuck, Statussymbol, Wertanlage oder einfach als individuelles Aushängeschild herstellten.
Schauen wir was in Sachsen in der Zeit geschah. Die traditionsreichen Uhrenhersteller bekamen nicht nur durch die vorangegangene Wende einen Hype sondern auch durch den sich veränderten Markt.
Genauso ging es fast allen Uhrenherstellern in der Schweiz und es ging endlich wieder bergauf. Das hat nichts mit Hayek zu tun. Ihn jetzt als Retter der schweizer Uhrenindustrie hinzustellen, halte ich für falsch, da andere genauso gut ihre Hausaufgaben gemacht haben.
Hayek war ein erfolgreicher Sanierer mit sehr guten Visionen. Er hatte seine Finger bei unzähligen Firmen im Spiel und die wenigsten davon hatten etwas mit Uhren zu tun. Aber er war definitiv nicht der Retter der schweizer Uhrenindustrie.
Ich gebe Victor recht: Für die Swatch Group könnte es nicht besser laufen. Das Label "Swiss Made" hat auch davon profitiert aber zu welchen Preis? Es wird auf den Rücken der Kleinen ausgetragen und die Arbeitsplätze der swatch Group ersetzen nicht mal diejenigen, von den Firmen die ihren Laden bald zumachen können, weil sie keine Teile mehr geliefert bekommen.
Die Schweizer Uhrenlandschaft ist eben auch durch die vielen kleinen Hersteller und Manufakturen so interessant. Es wäre schade, wenn der Markt nur noch von gigantischen Uhrenmarken angetrieben wird, die eigentlich fast nur aus Marketing bestehen.
Das die swatch group Firmen aufkauft um sie zu retten ist ein Imagerettungslachnummerspruch von der swatch Group selbst, den hoffentlich noch nie jemand ernst genommen hat.
Zitat von Sterntroja im Beitrag #23Schauen wir was in Sachsen in der Zeit geschah. Die traditionsreichen Uhrenhersteller bekamen nicht nur durch die vorangegangene Wende einen Hype sondern auch durch den sich veränderten Markt.
Sehr gutes Beispiel. Wer hat in die marode Ost-Uhrenindustrie Geld gesteckt? Die Treuhand? Die Wessis? Nein. Es war die Swatch Group die den Mut hatte dort in der Pampa Geld zu versenken.
Vom Knowhow gar nicht zu reden.
Oder kennst du andere die dort Geld investiert haben? Vor der Swatch Group und nicht von all den Trittbrettfahrern die erst später auf diesen Zug aufgesprungen sind als der Markt schon am Brummen war.
Ich denke es ist nur logisch, wenn die Swatch Group alles daran setzt um unabhängig von externen Zulieferern sein. Seiko z.B. produziert meines Wissens nach auch alle Teile selbst.
Genauso logisch ist für mich, das die Unternehmen der Swatch Group zuerst den Bedarf innerhalb der Unternehmensgruppe decken und externe Kunden dann schon mal das nachsehen haben.
Das Ersatzteile nicht an jeden verkauft wird ist für mich reines Marketing, weil man gar nicht möchte, das 'jeder' diese Uhren reparieren kann.
Das sich kaum Hersteller finden die Rohwerke (für andere Hersteller) entwickeln und bauen, liegt wohl wahrscheinlich daran, das die Preise für Rohwerke so niedrig sind, das es sich einfach gar nicht rechnet.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
Zitat von Sterntroja im Beitrag #23Schauen wir was in Sachsen in der Zeit geschah. Die traditionsreichen Uhrenhersteller bekamen nicht nur durch die vorangegangene Wende einen Hype sondern auch durch den sich veränderten Markt.
Sehr gutes Beispiel. Wer hat in die marode Ost-Uhrenindustrie Geld gesteckt? Die Treuhand? Die Wessis? Nein. Es war die Swatch Group die den Mut hatte dort in der Pampa Geld zu versenken.
Vom Knowhow gar nicht zu reden.
Oder kennst du andere die dort Geld investiert haben? Vor der Swatch Group und nicht von all den Trittbrettfahrern die erst später auf diesen Zug aufgesprungen sind als der Markt schon am Brummen war.
Erst recherchieren dann posten. Und dann bitte nicht alles in einen Topf werfen. Wenn du den Uhrenstandort Glashütte als Pampa bezeichnest, sagt das schon mal viel. Richtig ist auch das die swatch Group in Glashütte aktiv ist, jedoch nicht so wie du das hier beschreibst. Es wäre mir neu wenn die vielen Manufakturen dort alle aufgekauft wurden. Ich glaube wir wissen es besser :-).
Der erste Investor nach der Wende in Glashütte war France Ebauches.
Die SG hat ganz sicher kein Geld in den Sand gesetzt, denn die 2 betreffende Firmen werfen sehr gute Gewinne ab.
Ach ja und dann noch die nette Aktion von der Swatch G gegen Nomos. Eine Manufaktur die auf eigenen Beinen steht und auch Gewinne macht ohne schweizer Hilfe. Das passte der SG vielleicht nicht und deswegen dann der bekannte Namensstreit. So jetzt hab ich mal verallgemeinert :-)
Ich denke wir dürfen hier nicht nur alles schwarz weiss anmalen. Aber ich bleibe bei meinen Standpunkt. Die Swatchgroup ist nicht der so oft zitierte Erretter. Sie sehen sich selbst gern so und geben viel Geld aus um das auch so nach aussen zu propagieren.
Das ein Konzern in erster Linie für sich selber herstellt ist auch klar. Wenn ein Konzern jedoch Zulieferer aufkauft und anderen kurz darauf den Hahn abdrehen will ist das etwas anderes.
Und dann ist da noch die Konsequenz, die sicher bald folgen wird. Wenn sich Asiatische Firmen im grossen Stil in der Schweiz einkaufen können um die entstandenen Lücken zu schliessen, weil wir hier nicht dazu in der Lage sind, dann kann ich in Zukunft gleich auf das swiss made Logo verzichten und meine Rohwerke bei Miyota bestellen. Viel Spass
Zitat von Sterntroja im Beitrag #27Der erste Investor nach der Wende in Glashütte war France Ebauches.
Die SG hat ganz sicher kein Geld in den Sand gesetzt, denn die 2 betreffende Firmen werfen sehr gute Gewinne ab.
Wo genau hat France Ebauches investiert? 1994 musste France Ebauches seine Bilanzen deponieren und hat seine Leute (~400) Knall auf Fall auf die Strasse geschmissen. Mechanische Uhrwerke haben die damals schon seit Jahrzehnten nicht mehr produziert (das aktuellste Werk das ich finden konnte war von 1973) und der Versuch zu Beginn der Neunzigern mit Chinesen zusammen eine Fertigung von Quarzzwiebeln in Kanton aufzubauen endete damit dass die Wellgain Precision Products Ltd. sich das gesamte Unternehmen in China einverleibte.
1992 bei Glashütte Original. Ich sprach vom ersten Investor nicht vom erfolgreichsten. Und übrigens Nomos wurde von einem Wessi ins Leben gerufen :-) und WEMPE ? Das waren auch schon wieder die Wessis.
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27.05.2013 20:17 (zuletzt bearbeitet: 27.05.2013 20:20)
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