Hallo zusammen, da scheine ich ja (hoffentlich) im richtigen Beitrag zu sein ...
Zunächst zu meiner Person und wie, warum ich hier her komme: Mein Vater hat mir vor Jahrzehnten zum Geburtstag eine alte Schwarzwälder Schilduhr geschenkt (8-Tage Werk, Halbstd-Schlag, ~ 1830-1850). (Dazu kam noch eine ähnlich alte 1-Tage Uhr meines Grossvaters). Die 8T-Uhr hatte ich bisher immer als Wohnzimmeruhr am Laufen und habe sie auch entspr. gesäubert und geölt. Seit einiger Zeit aber war die Freude getrübt, da (nach meiner Diagnose) eine Achse eines Zahnrads des Schlagwerks nicht mehr rund lief, damit das Schlagwerk bei der 12 hängen blieb und letztlich dann das Gehwerk stoppte. Da ich mich nicht an eine derartige Reperatur und vor allem den Zusammenbau hinterher getraute, habe ich das einem Uhrmacher meines Vertrauens überlassen, der wiederum die Uhr an einen Kollegen weitergab, der sich mit Schwarzwalduhren auskennt. Dieser hat sie auch repariert, so dass sie jetzt wieder läuft.
Leider aber fiel ihm die Uhr nach Beendigung der Reparatur von der Wand und das Schild zerbrach. Das wurde zwar repariert, aber natürlich sieht man den Sprung ... Nach dem ersten Umlauf war klar, ich musste den Sperrhebel der Schlossscheibe korrigieren, weil die Krümmung des Armes nicht stimmte und es zu "Fehlschlägen" und Blockierungen kam. (Ich hätte ja gedacht, dass das durch den Uhrmacher auf jeden Fall erkannt und eingestellt wird ...) Nach einigen Tagen bemerkte ich, dass der Stundenzeiger sich löste, weil er zu dicht am Schild lief. Das konnte ich vorläufig beheben, indem ich die Achse für das Viertel- und das Stundenrohr, die zu tief in die Platine gedreht war, wieder entsprechend heraus drehte, dass der Spielraum der Zeigerrohre begrenzt durch Trieb und Achsplatte nicht mehr so gross war. Der ganze Frust und das Wissen, dass noch einige alte Werke vorhanden sind und die Sammlung meines Vaters eigentlich dringend gewartet werden müsste, führte zum Entschluss, mich selbst darum zu kümmern.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich brauche vielleicht noch ein oder mehrere Bücher über die Grundlagen der Uhrenmechanik, die allerdings wie auch oben angesprochen ohne eine nebenher gehende Uhrmacherlehre einigermassen verständlich sein sollten.
Bereits vorhanden aus meines Vaters Beständen: 1. Die Schwarzwalduhr, Jüttemann, Klinkhardt & Biermann, Braunschweig, 1978 2. Holzräderuhren, B. Schaaf, Callwey, München, 1986
Und ich bin natürlich auch für jeden praktischen Tipp dankbar!
Zitat von Victor im Beitrag #2du hast also im wesentlichen mit Großuhren zu tun, nicht mit Kleinuhren (Armbanduhr und Co)?
Ja, Kleinuhren trag ich zwar, aber als angehender Hobbyuhrmacher ohne fachmännische Lehre (also ein wahrer 'Dilletant'), scheinen mir Grossuhren "überschaubarer" und einfacher zu begreifen. Dazu kommen noch ein paar einfache, praktische Gründe: - Von meinem Vater her habe ich einige Schwarzwalduhrwerke und Zubehör auf Lager - Werkzeug habe ich in dem Bereich auch schon einiges (mal zu Teichfloh mit seinen Holzzahnräderuhren ) - ausserdem arbeite ich gern mit Holz (mit Metall kommt dann nach und nach denk ich), wenn auch bisher im noch gröss[b]eren Massstab
Und emotional zieht's mich als gebürtigen Freiburger (jetzt zwar im Schwabeländle zu Hause) und Wanderer einfach in den Schwarzwald
LG Uhrenschreck (ich hoffe, dass ich nicht wirklich zum Schrecken für die Uhren werde )
Ein im Forum vom Niederrhein! Viel Spaß beim Stöbern hier!
Als Buchempfehlung habe ich: "Reparieren alter Uhren" von Eric Smith, meist nur im Antiquariat zu finden (im Internet), eher praktisch und amüsant zu lesen und "Die Uhr und ihre Funktionen" von Klaus Menny, eher theoretisch, aber gibt einen guten "Rundumblick"
Gruß Michael
Auch eine defekte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Zeit an.
Hallo Uhrenschreck, von mir auch ein herzliches Willkommen hier im Forum! Wenn es um Fehlersuche beim Schlagwerk (speziell Schloßscheibe) geht, kann ich Dir vielleicht weiterhelfen. Irgendwelche Hebel zu verbiegen ist nicht immer die ideale Lösung. Alle Räder des Schlagwerks, die irgendwelche Sperrstifte, Nocken, Hebnägel- oder -Sterne u.ä. tragen (und natürlich die Schloßscheibe selber!), müssen untereinander in einem ganz bestimmten Winkel zueinander stehen. Das ist wichtig, nicht nur damit das Werk die genauen Stunden schlägt, sondern auch, damit es bei nachlassender Kraft immer noch zuverlässig auslöst. Deshalb soll das Schlagwerk auch nie unter "Vollast" anlaufen, sondern soll die Gelegenheit haben, erst einmal etwas Schwung zu holen. Das kriegen wir schon hin.
@Gnomus: Danke für dein Angebot. Soweit ich das gerade sehe bzw. höre, ist das Schlagwerk jetzt allerdings in Ordnung, es läuft und schlägt jetzt seit 2-3 Wochen ununterbrochen ohne Fehler: Es war tatsächlich nur eine minimale Korrektur des Arms des Sperrhebels. Aber ich bin mir sicher, ich bekomme im Laufe meines Uhrmacherlebens noch genug Gelegenheit Dein Angebot gerne anzunehmen!
@Milo @Victor: Danke für die Empfehlung. Ich versuche die Bücher mal irgendwie aufzutreiben und reinzuschauen.
Ich hab auf der Seite vom Uhrenliteraturshop folgendes Buch gesehen: Alte Uhren reparieren; Fehleranalyse, Reparatur und Pflege der Großuhren; Autor: Laurie Penman
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27.01.2013 00:23 (zuletzt bearbeitet: 27.01.2013 00:26)
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aus Basel. 
und einfacher zu begreifen
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Dein Angebot gerne anzunehmen! 