Wir wollen hier einen Beitrag starten, wo, ähnlich wie beim Weckerthread, jeder dazu eingeladen ist seine "Schätzchen", die unter diese Kategorie fallen, zu zeigen.

Grundlage: Als Regulator versteht man in der Uhrentechnik an sich eine sehr genau gehende Uhr, nach der eben die anderen "reguliert", also eingestellt werden.
Die höchste Klasse sind die Präzisionsregulatore mit temperaturkompensierten Sekundenpendel, da können wir leider mit keinem Beispiel dienen

Wir wollen uns voll und ganz auf die Wiener Regulatore konzentrieren, deren Merkmale sind:

Pendel: das Pendel hängt am Tragstuhl im Uhrenkasten und und ist mit dem Werk ist über einen Zapfen verbunden.

Gewichtsantrieb: es gibt 1,2 und 3-Gewichter, das erste Gewicht für das Gehwerk, das 2. Gewicht für die Volle und die Halbe Stunde, das 3. Gewicht für den Viertelstundenschlag. Teilweise gibt es auch Kombinationen mit Federzugantrieben.
Die Mehrheit dieser Uhren läuft 1 Woche (Sonntags zieht Christian immer alle Uhren auf ), einige aber auch 4 Wochen (Monatsläufer) mache auch 2 oder 3 Monate und ganz selten gibt es auch Jahresläufer (so was Billiges haben wir auch nicht).

Beginnen wir mit der ersten Generation, den Biedermeier Dachluhren.

IMG_1694.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Klassische kleine Dachluhr, Eingewichter, Pendel mit Metallstab und doppelseitiger Messinglinse
Am einteiligen Zifferblatt mit randrierten Brautkranz gemarkt:
IMG_1685.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Späteres Modell mit zweiteiligen Zifferblatt, gegossenem Brautkranz:

IMG_1204.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Morgen gibt es dann Beispiele für Spätbiedermeier und Beginn der industriellen Fertigung...

Hallo Siverl,

(ui, wir haben eine neue Forumssoftware bei der man leider keine Smilies mehr per Menü einfügen kann)

besten Dank noch einmal für die Fotos und ein Dank an alle, die mir den Begriff "Regulator" genauer definiert haben.

Ich denke auch, der Unterschied zu den "Flohmarktuhren" ist mehr als deutlich. Die Seilzugregulatoren sehen sehr edel aus.

Aber wenn Christian nur sonntags aufzieht, liegen die 1-Tages-Uhrwerke dann den Rest der Woche über brach?
(ah, wenn man Vorschau drückt, bekommt man die alte Ansicht wieder zurück)

Viele Grüße
Aaron

Irgendwie schade, dass dieser Thread in den Tiefen des Forums verschwindet. Ich bumpe ihn jetzt einfach einmal. Bitte meeeeehr...

Na ja dann machen wir mal weiter.
Hier kommt jetzt ein Beispiel für die wohl häufigsten Vertreter von Wiener Regulatoren nämlich ein Zweigewichter aus der Zeit des Klassizissmus (so ca. 1850 - 1900):

Becker gesamt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Gehäuse sind meist ausgesprochen prunkvoll und weiterhin seitlich verglast. Im Gegensatz zur Biedermeierzeit sind die Zifferblätter jetzt fast immer zweiteilig und mit römischen Zahlen emailiert. Die aufwendigen Brautkränze sind komplett verschwunden und durch einfache gepresste Messingblechringe ersetzt. Die Pendelstangen sind aus Holz und bei den Pendellinsen ist nur mehr die Vorderseite aus Messing, die Rückseite ist aus Blech. Die schlanken, schlichten Zeiger der älteren Uhren sind jetzt breiteren und viel verschörkelteren gewichen. Diese hier hat ein Werk von Gustav Becker eingebaut:

Werk.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Werke zu dieser Zeit sind jetzt praktisch ausnahmslos industriell gefertigt und von sehr guter Qualität. Die Paletten der Grahamhemmung sind einzeln verstellbar und austauschbar und können deshalb auch einfach nachgeschliffen werden. Bei den Vorgängern ist der Anker im ganzen und diese Prozedur bei weiten schwieriger. Bei den Wiener Regulatoren findet man praktisch immer Rechenschlagwerke.
Die Gehäuse hatten eine grosse, reich verzierte Bekrönung aufgesetzt die in späteren Zeiten oft entfernt wurde:

Aufsatz.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Eine andere Änderung gab es bei der Art des Gongs. in der Biedermeierzeit wurde oft eine Gongspirale direkt am Werk befestigt. Später fand man diese Gongspirale dann am Tragstuhl festgeschraubt was den Klang verbesserte. Das Ende der Entwicklung mit dem schönsten Klang war dann, wie bei diesem Stück, ein extra Gongstab der in einem schweren Befestigungsblock sitzt und jetzt vom Schlaghammer am Werk fast völlig entkoppelt ist:

Triumph Gong.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ein weiterer Unterschied ist dann noch der Tragstuhl des Werks der jetzt aus Metall besteht und an der Rückwand festgeschraubt ist. Bei den Dacheluhren ist er komplett aus Holz und mit der Rückwand verleimt.

lg Silvia und Christian

Ein anderes Beispiel aus dieser Ära ist dieses hier:

IMG_0021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Es handelt sich dabei um einen 3-Gewichtigen Wiener Regulator der österreichischen Firma Resch in Ebensee.

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Ihr seht hier zum Vergleich die ältere Art der Gongbefestigung. Der Halter für die Gongspiralen ist direkt am Werk angeschraubt und die beiden Hämmer schlagen auf zwei Tonspiralen die lange nicht so schön klingen wie ein Gongstab. Interessant ist, dass wenn man diese Spiralen poliert und bläut, sich der Klang merkbar verbessert. Ich hab allerdings keine Ahnung warum das so ist.

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Der Tragstuhl ist praktisch die selbe Konstruktion wie bei dem 2-Gewichter.

IMG_0024.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

und das Gehäuse ist auch mit einer seitlichen Verglasung.
Eine besonderheit dieser Uhr ist aber der echte Wiener 4/4 Schlag. Das bedeutet, zur Viertelstunde ertönt ein einzelner Schlag, zur halben zwei, zur Dreiviertelstunde drei, zur vollen vier Schläge. In in der Regel tieferer Tonlage folgt die Zählung der verflossenen Stunden. Das bedeutet das z.B. um 4 Uhr die vergangene Stunde (3x) geschlagen wird und anschliessend die vergangenen 1/4 Stunden (4x).

lg Silvia und Christian

Hallo Christian,

vielen Dank für die beiden sehr interessanten und ausführlichen Beiträge! Ich bin wirklich begeistert von diesen Regulatoren!

Um meine Ignoranz einmal komplett zur Schau zu stellen, erlaube mir eine ganz dumme Frage. Ich sehe auf dem Foto unten, dass der Regulator sowohl Gewichte trägt als auch mit einem Schlüssel aufgezogen werden kann. Ist das nicht "doppelt gemoppelt"? Oder haben die sechs Möglichkeiten des Aufziehens eine andere Bewandnis?



Mir gefällt die "Dachkonstruktion" besonders gut. Insofern kann ich nachvollziehen, wie man auf die Idee gekommen ist, die sehr viel prunkvollere Bekrönung der "vorletzten" Uhr zu ersetzen, was wiederum ein Frevel ist, da man gerade solch stilgebende Elemente nicht verändern sollte. Aber daran wird man wahrscheinlich vor vielen Jahrzehnten in irgendeinem Wohnzimmer nicht gedacht haben.

Eine weitere Frage: Gibt es denn größere Unterschiede bei den verwendeten Holzarten dieser Uhren? Mir fällt auf, dass sie oft sehr dunkel gehalten sind, besonders im Kontrast zu den Biedermeiermöbeln, die häufig aus Obsthölzern gefertigt wurden (zumindest das Furnier).

Viele Grüße
Aaron

P.S. Nachdem ich mir nun die Fotos von Phalos' Regulator angeschaut habe, ging mir bzgl. der Gewichte ein Licht auf. Der Seilzug muss ja oben "aufgespult" werden. Deshalb also der Schlüssel. Sorry, manchmal brauche ich etwas länger.

Stimmt!
Statt dem Aufzugsschlüssel bei den normalen Wanduhren kommt aber bei den Seilzugregulatoren meist eine kleine Kurbel zum Einsatz. Wenn ich heute Abend dran denke stelle ich mal ein Bild von einer rein.

Zu den Dacheluhrengehäusen gibt es auch noch eine interessante Information. Zur Biedermeierzeit waren die verwendeten Hozsorten sehr teuer. Glas aber viel billiger und so sind dann diese sehr zarten und offenen Gehäuse entstanden. Wenig Holz und viel Glas.
Scharniere wurden auch noch nicht verwendet und so sind dann (fast) alle Teile in Führungen eingehängt und geschoben. Leider sind die Gehäuse deswegen sehr empfindlich und, wenn überhaupt, nur noch um sehr viel Geld original zu bekommen. Deshalb werden sie auch auf Teufel komm raus in allen möglichen Qualitäten gefälscht. Bei unsere beiden sind die Gehäuse wahrscheinlich auch jüngeren Datums. Die dunkle Farbe ist, im Vergleich zu späteren Uhren, auch gar nicht so Dunkel und bildet einen schönen Kontrast zu den sehr hellen Bandintarsien. Aber vielleicht solltest Du Dir diese Art Uhren einfach mal live anschaun. Das wirkt gleich ganz anders als nur die Fotos.

lg Silvia und Christian

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Hier gibts ein Beispiel für eine Aufzugskurbel zu sehen:

Werbung: http://www.ebay.at/itm/Schone-Uhren-Kurb...=item589b0d496a

Aber die gab es natürlich auch in anderen Designs.

lg Christian

Hallo Christian,

besten Dank für die Antwort zu früher Stunde. Da kam ich gleich gut in den Tag.

Das Problem von "nachgemachten" Teilen einer Uhr inklusive des Gehäuses hat mich schon öfter zum Grübeln gebracht. Natürlich würde ich gerne Uhren aus dem 19. Jahrhundert in ihrem Originalzustand besitzen. Allerdings ist auch verständlich, dass nach 200 Jahren (mit diversen Kriegen) doch einiges auch zu Bruch gegangen ist und man froh sein kann, dass das Stück überhaupt noch existiert, selbst wenn Teile erneuert wurden. Stört Dich so etwas auch? Und falls ja, wo ziehst Du die Grenze?

Persönlich kann ich mir "Rekonstruktionen" des Originalzustands leben. Nur wenn der Charakter der Uhr verändert wurde, dann wäre ich davon nicht mehr so erbaut. Leider fehlt mir das Fachwissen, um solche Veränderungen auch zu erkennen bevor ich eine Uhr potentiell erwerbe (ja, der Gedanke treibt mich doch sehr um, auch wenn ich immer noch auf mein Prachtstück warte).

Oh ja, Eure Uhren würde ich mir zu gerne einmal live anschauen. Aber das wird aufgrund der Distanz von fast 1000km doch etwas warten müssen (besonders bei diesem Wetter ).

Viele Grüße
Aaron

Hallo Aaron.

Es gibt da große Unterschiede zwischen originalgetreuer Rekonstruktion, Umbau und Anpassung an Zeitgeschmack, Marriagen, bodenlose Verbasteleien und Fälschungen.

Das Höchste ist das Original, ohne Ersatz oder Ergänzungen, so selten wie ein Lottotreffer.
Alle Uhren haben mit der Zeit gelitten, 2 Weltkriege und einige andere Auseinandersetzungen überlebt, Naturkatastrophen, Familienzwist, überreinliche Hausfrauen (man möchte ja nicht glauben wie viel Glas und Applikationen dem Putzlappen zum Opfer fallen), reparaturwütige Uhrmacher (sicher nicht in diesem Forum aber ein UHRMACHER hat beim Gewichtsregulator eines Arbeitskollegen das Werk gegen ein Batteriewerk ausgetauscht und Gewicht und Pendel zur Zierde gelassen) und schließlich, vor allem bei Taschenuhren, der steigende Goldwert tragen dazu bei, dass viele Uhren bis zum nicht wieder rekonstruierbaren Stadium zerstört werden.

Beginnen wir mit der originalgetreuen Rekonstruktion. Das können Kleinigkeiten sein (Türmchen, Messingapplikationen, Verglasung...) wo ein Teil noch da ist und das gegenstück fehlt (einfach) oder etwas aufwändiger nur noch Spuren sichtbar sind und durch Recherche baugleicher Uhren oder Kataloge aus der Zeit die passenden Teile gesucht, gefunden und eingepasst werden müssen.

Dabei spricht man noch immer vom Original wenn der Anteil der ursprünglichen Substanz - schlag mich nicht ich glaube - bei 80% liegt. Rekonstruktion bedeutet natürlich das verwenden der ursprünglichen Materialien und nicht das Ersetzen durch Plastik und Mehrscheibensicherheitsglas...

Umbau und Anpassung an Zeitgeschmack mussten viele Uhren über sich ergehen lassen und hat auch viele auf die Dachböden alter Häuser verbannt (wer stellt sich denn so was ins Wohnzimmer...) Dabei kann es schon mal vorkommen, dass alte werke in neueren, moderneren Gehäusen landeten.

Marriagen sind im Prinzip nichts anderes als die 2. Ehe von Werk und Gehäuse. Beide gehörten vorher zu einem anderen Partner, den sie in den Wirren der Zeit verloren haben und jetzt einen zweiten Frühling genießen. Manchmal merkt man den Unterschied gar nicht wenn 2 perfekt zusammen passen, leider gibt es aber auch hier schlimme Auswüchse und absolute Fehlpaarungen, die sich erst duch eine Scheidung wieder korrigieren lassen

Bodenlose Verbasteleien können die schlimmsten Auswüchse mit sich bringen und mindern den Wert des Objekts erheblich. Meist ist es das Resultat falsch verstandener Verbesserungsversuche, Anstriche mit Goldfarbe anstatt Blattvergoldung, Seidenblumen anstatt Trockenblumen, neue Zeiger anstatt der Alten, Aufkleber anstatt Bemalungen...die Liste lässt sich unbegrenzt fortsetzen.

Fälschungen sind ganz böse, hier soll der Betrachter oder Käufer bewusst getäuscht und mitunter auch massiv abgezockt werden. Durch verwenden falscher Logos, Schriftzüge und Markenzeichen wird Minderwertiges aufgewertet (denke mal an die Urlaubs Rolex oder die chinesischen Mysteriösen im www)

Nicht zu verwechseln sind dagegen museale Nachbauten. Hierbei werden Einzelstücke nachgebaut, sei es um sie einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen oder sich selbst an der Rekonstruktion zu versuchen. Dabei bildet das entstandene Stück ein Kunstwerk für sich, das in keinster Weise den Anschein eines Original Stücks erwecken möchte sondern eine ebensolche Meisterleistung darstellt. Hier muss ich unweigerlich an die Werke von Josef Sulzer denken...Uhren Josef Sulzer

So, das war jetzt ein langer Ausflug, natürlich trachten wir danach Originale zu erwerben und original getreu zu restaurieren, manchmal muss man sich halt mit einer guten Kopie zufrieden geben, wenn das Original unerreichbar ist...

Silvia und Christian

Hallo Christian,

nochmal eine Frage zu den Dacheluhren aus der Biedermeierzeit: Wenn die Gehäuse keine Scharniere haben, wie hat man sie dann geöffnet? Hat man das ganze "Modul" komplett abgezogen?

Viele Grüße
Aaron

Hallo Silvia,

allerbesten Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich habe oft den Eindruck, dass die "bodenlosen Verbasteleien" doch erschreckend weit verbreitet sind, sei es aus Unkenntnis oder aus Sorglosigkeit. Aber der Austausch eines "echten" antiken Uhrwerks gegen ein batteriebetriebenes Quarzwerk ist echt heftig.

Die chinesischen Mystereusen fallen mir auch in der Bucht immer wieder auf. Zum Glück sind sie zumindest ein wenig gekennzeichnet. Apropos Mysterieusen, diese französische harfenförmige Uhr mit dem Pendel über den Saiten geht mir nicht aus dem Sinn. Leider ist sie aus der Bucht bereits verschwunden. Na ja, es eilt ja nicht. Vielleicht läuft mir ja so etwas irgendwann einmal wieder über den Weg.

Letztlich habe ich bei Uhren für mich erst einmal entschieden, nach dem Original nach Deiner Definition zu streben - evtl. auch originalgetreue Rekonstruktionen. So sehr ich auch die handwerkliche Kunst musealer Nachbauten bewundere, so würde ich dieses Segment doch eher im Möbelbereich für mich nutzen wollen. Wenn man so nach Biedermeier-Sekretären schaut (als "Untersatz" für meine Uhr), kommt man bei den Modellen, die mir gefallen leicht auf 8000 bis 10000,- €. Das ist dann doch etwas arg teuer. Insofern wäre mir ein originalgetreuer Nachbau auch lieb. Hauptsache die Uhr, die als Blickfang dienen soll, ist "echt". Klingt sicher ziemlich oberflächlich, aber ich habe halt meine Freude daran.

Bezüglich "wer stellt sich denn sowas ins Wohnzimmer": Meine Eltern besitzen eine Urgos-Standuhr mit Westminster-Schlag (und noch zwei anderen "Melodien") aus den späten 1970ern (damals rund 2000,- DM), "leider" mit einem Gehäuse in Eiche-Rustikal, was ja nun auch nicht gerade populär ist. Der Wert dürfte also drastisch gesunken sein. Na ja, das soll keine Rolle spielen, denn die Uhr bleibt wo sie ist. :-) Mir fiel nur letztens in einem "Sozialkaufhaus" in der City auf, dass dort auch eine (einfachere) Eiche-Rustikal-Standuhr für gerade einmal 180,- € angeboten wurde/wird.

Viele Grüße
Aaron

Zitat von Aaron im Beitrag #12

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Hallo Christian,

nochmal eine Frage zu den Dacheluhren aus der Biedermeierzeit: Wenn die Gehäuse keine Scharniere haben, wie hat man sie dann geöffnet? Hat man das ganze "Modul" komplett abgezogen?

Viele Grüße
Aaron

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Hallo Christian,

besten Dank für die detaillierte Schilderung. Ich muss gestehen, dass ich zwischendurch beim Lesen den Gedanken hatte, wie teuer wohl Scharnier gewesen sein muss, dass es letztlich mit der ganzen Handwerkskraft, die in dem recht komplexen Aufbau zum Entfernen der einzelnen Teile steckt, aufgewogen werden konnte.

Darf ich nochmal eine dumme Frage loswerden? Sorry, ich glaube, ich habe ein Abo darauf. Die Dacheluhr auf der ersten Abbildung verfügt nur über ein Gewicht. Treibt dieses Gewicht zusätzlich ein Schlagwerk an? Wahrscheinlich nicht, oder? Kulturhistorisch wäre es interessant zu hinterfragen, warum damals ein Markt für Uhren ohne Schlagwerk bestand? Kostengründe vielleicht?

Viele Grüße
Aaron