Nö, unsere Sägeuhr schlummert noch im Keller einen Dornröschenschlaf, und bei den anderen kann ich höchstens zwei nebeneinander hängen für zwei Zeitzonen.
Zitat von Teichfloh im Beitrag #9 Ich hab da einen Tipp meine Schwagers ausprobiert: Waffenöl, auch als Ballistol bekannt. Ist ein klasse Lösungsmittel für alte, verharzte Öle und reinigt (nachreinigung erforderlich!) gut. Für Lager ist es, weil sehr dünnflüssig, wohl eher nicht so geeignet. Es kriecht sehr gern weg
Hallo alle zusammen, ich möchte hier ein paar Erfahrungen betreffs der SÄGEuhr nachschieben.
1. Es handelte sich hier um Schwerkraftuhren. Dazu zählen auch Uhren, die auf einer schrägen Ebene laufen und Sinkball-Uhren. Allen ist gemeinsam, dass sie per Eigengewicht angetrieben werden. Die Bezeichnung Sägeuhr geht auf die Zahnstange zurück. Im Orginal sollte diese eine Dreieck-Verzahnung gehabt haben. So sah sie einer Säge sehr ähnlich. Und: Sie werden gern als Spielerei-Uhren bezeichnet.
2. Orginal waren Sägeuhren Tisch-Stand-Uhren mit Spindeluhrwerk. Also, die Zahnstange war auf einen, zumeist dreibeinigen und oft reich verzierten Ständer gebaut. Soetwas kann man in einigen Museen betrachten, so in Wien und Dresden. Leider sind die meisten Orginale in Privathand verschwunden und damit nicht mehr zugänglich. (Die Preislage ist über 3000€) Erst später erschienen die Sägeuhren als Pendeluhren, genauer: als Kurzpendeluhren. Und nun kamen auch Wanduhren auf. Dann gab es eine Unterbrechung. Laut Literatur von ca. 1830 bis ca. 1910. Dann erschienen Nachbauten, nur Wanduhren und nur Kurzpendel. Dann, während der Kriege, wurde die Produktion wieder unterbrochen. Erst gegen 1950 kamen die ersten wieder auf den Markt. Die Anzahl war zunächst sehr hoch, ging aber dann rasch zurück. Heute werden kaum noch welche hergestellt - aber hier in Deutschland gibt es noch den eine oder anderen Hersteller -> www.antikeuhrenferstl.de/saegeuhr/saegeuhr.htm .
3. Sägeuhren wurden stets aus Metall hergestellt. Es gab also nie welche aus Holz - bis es einer Firma Damm & Wolf (Erkenntnisstand 2013: Lauterbach, Firma nicht mehr exsitent) einfiel, es doch einmal in Holz zu probieren. Das war vor 15 Jahren, also 1997 ! (Eine solche Sägeuhr aus Holz ist mir zugelaufen - nur 1 Vorbesitzer, der sie auch aufgebaut hat. Vorstellung später.)
Zurück zu Sägeuhr: Problem bei den Nachbauten aus den 50zigern ist die schlechte Qualität. Einmal sind die Lager sehr schlecht. Zum anderen haben die Uhrwerke einen Sparsamkeitsfehler: SAEGE011.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) es geht um die beiden Rollen oben. Diese sind fest. Und offenbar ist niemand bislang auf die Idee gekommen, sie drehbar zu machen. Im Gegenteil, sie wurden bei den Nachbauten fest eingenietet. Wenn man sie lockert (das geht, denn sie sind tatsächlich drehbar) wird die Gleitreibung durch Rollreibung ersetzt. Mein Versuch erbrachte, dass die Uhr dann einwandfrei läuft - auch ohne Öl an der Zahnstange. Das zweite Problem ist das Lager, welches das Antriebsritzel trägt. Wenn es von besserer Qualität wäre, hätten hier die Probleme mit ausgelaufenen Lagern auch ein Ende. Denn auf diesem Lager liegt das gesamte Gewicht der Uhr, ca. 800 Gramm !
Soweit der Nachtrag 2. Ich habe inzwischen drei Sägeuhren aus Metall und eine Sägeuhr aus Holz.
Hallo oldnicos, stimmt! Denn der Begriff Replika anno ist nicht geschützt. Die Geschichte der Sägenuhr ist leider recht lückenhaft und unzuverlässig. Das 1750 bezieht sich auf die heute noch vorhandenen Sägenuhren. Sägeuhren sind deutlich älter. Die haben meist Spindelhemmung, spätere Exemplare Pendel. Genau heisst es: Sägeuhr, ca. 18.Jhd., also von 1700 bis 1799. Sägenuhren gab es auch mit Komplikationen, also mit Datum, Mondanzeige.... Beispiel: Dresden: klassizistische Sägeuhr mit Datumsanzeige unbekannt (Hersteller) vermutlich Süddeutschland, um 1780 Mathematisch-Physikalischer Salon (Dresden) Sägenuhren stammen vornehmlich aus Süddeutschland oder Österreich.
die Sägeuhren, die bei eBay verkauft werden, sind oft um 1950-1970 entstanden. Deutlich erkennbar am Preis. Voll funktionstüchtige Sägeuhren dieser Zeit laufen so um 150-200€. Orginale Pendel-Sägen gehen bei 1500 und höher, orginalse Spindel-Sägen jenseits der 3000. Preise von 10000 bis 30000€ für funktionstüchtige Exemplare sind keine Seltenheit.
Die Replikas sind fast alle aus Deutschland ! Aus China habe ich noch keine gefunden. Lässt manchmal sich am Uhrwerk erkennen, die teilweise sogar eine Signatur haben: SAEGE017.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) (unten und oben)
Hallo, ich bin an eine Sägeuhr Anno 1750 geraten. Ich habe keine Frage zur Uhr selbst, sondern zur Halterung. War alles so verschmutzt und musste gereinigt werden. Es befinden sich 2 Arme,oben und unten an der Uhr zum befestigen am Holz. Das Holz musste ich abbauen, um es zu reinigen. Beim zusammen bauen lagen da noch 2 runden Kupferringe herum ,wo gehören die hin ? Die Filzscheibe habe ich auf dem unteren Gewindebolzen gesteckt.
Hallo, da hab ich eine andere Halterung als du. aber ich versuche mal, das in Worte zu fassen, was ich von deiner Uhr-Halterung verstanden habe. Ein Bild würde allerdings sehr helfen.
2 Arme, oben und unten: damit meinst du vielleicht die beiden Bolzen oder Schauben, die die Zahnstange - Säge - halten. 2 runde Kupferringe könnten dann die Abstandshalter sein und gehören auf die Bolzen, zwischen Holz und Säge: SAEGE003a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo, das war wohl meine erste Uhr ( Sägeuhr ), die ich zerlegte und vom Altöl befreit habe. Ich hatte Hilfe hier in diesem Forum erhalten, das war toll und wie gut das hier funktionierte. Und ich möchte hier nochmals herzlichen Dank sagen. Beim Probelauf lief sie auch sofort an und sie läuft auch fast genau. Anbei 2 Photos.
Gruß Barbarossa
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30.11.2012 07:54
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