Vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich diese GUB mit 60.1 Kaliber geschenkt bekommen. Leider hat der Zahn der Zeit arg daran genagt und vor langer Zeit muss sich auch mal Jemand an der Uhr zu schaffen gemacht haben. Der Lack ... äähhh ... der Chrom ist ab. Die Chromschicht ist sehr beschädigt und das Gehäuse besitzt scharfkantige Grate. Das Plexiglas ist übel zugerichtet. Das Zifferblatt ist leider auch arg mitgenommen. Der Schutzlack auf der Versilberung ist vergilbt und die Leuchtpigmente, zusammen mit den noch noch nicht "stümperhaft" im Zuge einer "Reparatur" wieder angeklebten Indizes, konnte ich mit dem Finger vom Blatt herunterwischen.
Hübsches Werk. Und es läuft relativ genau. Nur die schwache Amplitude der Unruhe zeugt vom dringenden Bedarf einer Revision.
Auahauaha ... das sieht ja übel aus
Watt nu' ... !? Maniac-kennt-kein-Schmerz vermisst also erst mal das ganze Blatt mit allem drum und dran und grübelt. Er entschliesst sich dazu, gleich alles in eine Vektorgrafik-Anwendung einzutragen. Somit hat er schon mal eine Vorlage für einen Transferfilm für ein Clichè. Denn seine Recherchen ergaben, dass alleine der Tampondruck eine vernünftige Option für das Zifferblatt sei. Also gut ... wenn es denn sein muss, so baue er auch noch eine kleine und simple Tampondruckvorrichtung. Wie gut, dass er sich früher mit der Herstellung von Leiterplatten und Gerätefrontplatten beschäftigte. Somit ist es "nur" ein kleineres Problem.
Hier mal mit etwas Textur aufgehübscht, so wie es Maniac-kennt-kein-Schmerz genehm ist. Auf das Zifferblatt kommen später die alten, gereinigt und polierten Indizes wieder drauf.
Das Gehäuse habe ich auch in Arbeit. Zuerst mal die scharfen Kerben und Kratzer geglättet und den Rest Chrom zum grössten Teil entfernt. Die Konturen wieder herausgearbeitet. Nun werde ich es noch polieren und dann ab inne Tüte. Muss mir noch eine günstige Möglichkeit für die Verchromung auftun.
Nun werde ich alles zusammenpacken und gut verstauen. Denn ab jetzt geht die Jagd auf alles Nützliche und Erforderliche los. Weiteres folgt, sobald ich einen Schritt weiter bin.
Da kommt mir gerade eine Frage an die Wissenden hier in dieser Runde in den Kopf. Ich würde gerne das gewölbte Plexiglas gegen ein Mineralglas ersetzen. Da ich nicht glaube, dass es so einfach möglich ist, nun meine Frage(n):
* Muss das Gehäuse im Bereich der Glasaufnahme ausgedreht werden? Das derzeitige Maß entspricht einem 280er (Plexi)Glas.
* Wird das Mineralglas mit einer Dichtung eingesetzt?
Ich freue mich auf jeden Tip, der mich in dieser Sache weiterbringt.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Erwin
Ich persönlich würde wieder ein Plexiglas einsetzen, wenn das im Original auch so ist. Dann bleibt sie einfach näher am Original, auch wenn das Plexiglas selbstverständlich kratzempfindlich ist, aber das ist bei ungehärtetem Mineralglas ja auch nicht viel anders.
Ich würde mir einfach gleich 2 neue Plexigläser besorgen und eines auf Reserve legen, wenn das erstmontierte dann irgend wann tatsächlich verkratzt sein sollte, kannst Du es gleich austauschen.
Aber das ist natürlich eine persönliche Einstellung ob man möglichst nah am Original bleibt oder Veränderungen vornimmt.
Übrigens bin ich sehr gespannt darauf, wie Du die Sache mit dem Tamponieren des Zifferblattes angehst und wie das Ergebnis aussehen wird. Ich hoffe, dass Du das hier beschreiben und zeigen wirst.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Du hast Recht. Da kommt wieder Plexiglas drauf. Was den Tampondruck angeht ... da bin ich auch gespannt. Ich habe ja schon sehr feine Ätzungen vorgenommen, aber das übertrifft alles bisherige. Zumal des ja auch noch gedruckt werden soll. Momentan suche ich gerade einen Photographen, der noch eine Dunkelkammer hat. Im Zeitalter der Digitalen Photographie kein einfaches Unterfangen.
Aber ich werde Euch auch Misserfolge nicht vorenthalten. Ich lasse die Sache erst mal locker angehen und schaue, wie ich mit einfachen Mitteln, smart eingesetzt, das Beste daraus mache.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Erwin
Ich selbst bleibe bei meinen Schweizer Chronographen, die ich seit einiger Zeit bearbeite, auch beim Plexisglas und finde, dass das sehr harmonisch aussieht.... und wenn es Kratzer geben sollte, kann man sie erst einmal sauber wegpolieren oder eben relativ schnell ein neues Plexiglas einsetzen.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Okay ... Habe mal einen Probedruck gewagt. Aber auf Photopapier und dann laminiert. Ausgeschnippelt und mal in das Gehäuse dedrückt. Wollte mal im Groben sehen, ob sich das Druckbild sehen lassen kann. Das lädierte Plexiglas habe ich auch etwas aufpoliert, damit man zumindest durchgucken kann ;-) Aber ... Seht selbst ...
Mal schauen, wie es auf einem Decal wirkt. Vielleicht hat die Decalfolie genau den Effekt, welcher der Ursprüngliche Lack hatte. Das möchte ich nun mal probiert und gesehen haben.
Die Bilder geben es nicht so wieder, wie es wirklich ausschaut. Alle Photos entstehen mit einem "Handy". Ich muss bei meiner Frau auch einen merkwürdigen Eindruck hinterlassen haben, als ich mit Lupe vorm Auge und mit der Nase über das Papier schrubbte, um die Qualität des Druck zu prüfen.
Bei 1200 dpi ist bei mir zwar Ende der Fahnenstange, aber auf dem richtigen Medium ist der Druck doch respektabel. Alle Punkte des Minutenkreis sind sauber vorhanden. Auch im GUB-Logo sind alle Details zu sehen ... selbst die winzigen Ü-Pünktchen. Die Farbdichte scheint auch ausreichend für eine Transferfolie zu sein, welche ja für den Tampondruck erforderlich ist. Aber ich probiere vorher Mal die Decaltechnik für Wasserschiebefolie aus. Je nachdem das Ergebnis dann aussieht, werde ich zu dieser Zeit entscheiden, ob ich es dann so belasse oder mich doch schon dem Tampondruck zuwende. Der Tampondruck wird eh eines Tages ins Haus kommen. Denn alleine schon wegen der Vielseitigkeit. Aber ich versuche auch gleichzeitig reproduzierbare Mittel und Wege zu finden, damit auch andere Erfolge verzeichnen könnten.
Sinn des Decals ... das Zifferblatt hatte eine glänzende Versilberung welche eine kaum sichtbare Horizontale Struktur aufweist. Wie gebürstet, aber sehr fein. Ein Schutzlack nahm dem Silber den Biss und tauchte es in einen Seidenen Glanz. Ich hoffe ja, dass Decalfolie und Fixierlack genau das selbe tun.
Nun denn ... ich berichte weiter über Erfolg und Misserfolg ;o)
Um die Indizes wieder vernünftig auf das Zifferblatt zu setzen ... welchen Klebstoff nutzt Ihr für die winzigen Dinger? Ich persönlich würde es mit Wasserglas probieren, weiß aber nicht ob es das Ideal dafür ist. Zudem möchte ich nicht, dass das Zifferblatt wieder so grausam aussieht, wie zuletzt. Damals wurde mal etwas zu viel Kleber genutzt und die Würstchen quollen neben den Indizes heraus.
Mit Zweikomponentenkleber von der ZB-Unterseite, dann sieht man nix quellen. Gibt man diesen Klebstoff auf den Index und setzt ihn mit der Kornzange auf, braucht es Übung um das sauber hinzubekommen!
So, erster Versuch mit einem gedruckten Decal. Aber wirklich zufrieden bin ich noch gar nicht. Das Foto zeigt übrigens Rauhtiefen, die so gar nicht wahrnehmbar sind.
Das Decal hatte ich mit einem 600dpi Laserdrucker bedruckt, da die Decalfolie die Tinte meines Ink nicht annehmen wollte. Leider sind 600dpi nur 600dpi. Der Druck mit dem Ink war zwar hevorragend, aber die Tinte verlief leider nach fünf Tagen trocknen, als ich Fixierlack auf Acrylbasis aufbrachte.
Im Grunde müssten jetzt noch die Leuchtpigmente und die Indizen aufgebracht bzw. gesetzt werden. Wobei ich mir noch nicht schlüssig bin, welchen Kleber ich für die winzigen Indizen nutzen werde. Ich tendiere noch immer zu Natronwasserglas, da ich damit bei anderen Arbeiten (keine Uhren) gute Erfahrungen machte. Auf jeden Fall wird das ein schönes Gefummel werden.
Vielleicht sollte ich meinen bescheuerten Perfektionismus bremsen und mich auch damit zufrieden geben. Ich war schon drauf und dran alles wieder runter zu machen und neu zu beginnen.
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09.10.2012 01:03 (zuletzt bearbeitet: 09.10.2012 13:00)
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