Klingt wie ein Traum. Ich wollte mal eine Uhr haben, die ganz aus Holz ist (na ja, zum größtem Teil). Diesen Traum konnte ich jetzt mir erfüllen. Und hier ist die kleine Geschichte dazu:
Es war in den 1995iger Jahren, als mir, auf der Suche nach einer tragbaren Uhr, der Katalog von Selva in die Hände fiel. Und darin fand ich einen Bausatz einer Einziger-Holzzahnrad-Uhr. Mit meine damals bescheidenen Mitteln war das Ding (für 380DM oder so) für mich unerschwinglich. Also aufgeschoben. 2001 besuchte ich, im Urlaub, mehrere Bauern-Museum. Und in einem, Bad Windsheim, sah ich eine Holzuhr wieder. Und war wieder faziniert. Schaut mal: Image239.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Damals schaute ich wieder bei Selva nach - und, o graus ! Nix mehr da. Artikel eingestellt - sagte man mir. Ein Blick ins Netz war nicht besser. Außer ein paar Bilder und ein paar Erklärungen war nichts mehr zu finden.
Jetzt, 2012, erinnerte ich mir wieder einmal an diese alte Leidenschaft und schaute erneut nach. Es war mit klar, daß es sich nur um Nachbauten handeln konnte, als war die Bucht der erste Weg. Mit Erfolg. Hergestellt werden wedere die Bausätzte noch neue Holzuhren, aber gebraucht werden sie doch verkauft. Allerdings haben einige Verkäufer offenbar die Wende verschlafen, einer wollte doch 187 € als Einstieg haben. Wurde natürlich nichts.
Ich hatte mehr Glück und konnte so ein Teil für gute 50 ersteigern. Und dann, fast gleichzeigtig, eine zweite, anderer Bauart, für gut 20 Euronen. Klasse! und hier ist sie:
War prima verpackt und hat so den (rauen) Transport der Post überlebt. Außerdem ließ sie sich nicht lange bitten und tun nun ihren Dienst. Eine kleine Reinigung vom Staub der Jahre war noch nötig. Und einstellen muß ich sie noch.
Die Daten: - Baujahr: 1977 (steht drauf) - 3 Holzzahnräder aus Hartholz, ein viertes für den Zeiger - Antrieb: Seilzug mit zwei Gewichten: Zuggewicht a 376g, Gegengewicht a 227g; ergibt ein Zug mit 149g - damit läuft die Uhr aber nicht sicher, ich erhöhte die Last auf 179g - jetzt geht sie sicher - Waagbalken mit zwei Gewichten und Spindelhemmung (heißt das hier so?)
Ist doch klasse, wenn so ein lang gehegter Taum in Erfüllung geht, oder?
Doch einige Fragen an die Experten sind offen: - die Lager sehen wie Plaste auf Stahlachse aus: wie schmiert man das? - muß ich die Zahnräder auch behandeln (nicht mit Öl - ich weiß; aber vielleicht mit etwas Hartwachs?)
Danke für eure Aufmerksamkeit Der Teichfloh
PS: ich hab auch ein kleines Video - aber mit Youtube nichts am Hut: wer will übernehmen?
schön für Dich! Jedenfalls hast Du günstig gekauft, Holzuhren erfreuen sich auch bei "nicht" Sammlern einer gewissen Beliebtheit. Bei Holz hätte ich immer die Angst, dass es arbeitet und schwankende Luftfeuchtigkeit zu Rissen führen könnte. Ich habe keine einschlägige Erfahrung aber eine Behandlung des Holzes zB. mit Hartöl http://www.manufactum.de/hartoel-spezial-p1439211./ könnte ich mir schon vorstellen!
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
Kennt Ihr noch den Film "Ödipussi"? Wo Loriot als Möbelverkäufer die Kommodenschubfächer nur mit Gerüttel aufkriegt? Ich hab bei einer alten Kommode die betreffenden Flächen mit Kerzenwachs eingestrichen, seitdem flutschen die Kästen nur so raus und rein. Wichtig ist halt immer, wie es vom Holz vertragen wird.
Hi, Siverl ! Danke für den Tip. Allerdings ist dieses Wachs zu gut - es dringt ins Holz ein. Und genau das will ich vermeinden. Das Holz ist schließlich gut 35 Jahre alt - wer weiß, was da passiert. Wegen des Reißens habe ich meine Holzwurm - sprich, einen befreundeten Tischlermeister - konsultiert. Der meinte, dass zur Herstellungszeiten dieser Uhren nur gut abgelagertes Hartholz verwendet wurde, was die Gefahr reduzierte. Allerdings habe ich in einem Museum schon einmal ein solch gerissenes Holzzahnrad samt Achse gesehen. Bei den Nachbauten wurde vorwiegend Schichtholz, tropische Harthölzer oder gleich künstliches Holz verwendet. In meinem Fall sieht es ganz nach Schichtholz aus. DSCF8815a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hier besteht die Gefahr des Reißen nicht, da dieses Holz auf Luftfeuchtigkeit kaum/gar nicht reagiert. Trotzdem Danke!
Hi, Gnomus ! Das mit der Wachskerze ist eine tolle Idee - wußte ich gar nicht. Aber in einem altem Haushaltsbuch habe ich dann den Tipp neu entdeckt. Werd ich mir mal überlegen. Aber Bohnerwachs? Das Zeug ist doch halb-flüssig und riecht stark. Was auf Lösungsmittel hindeutet. Und es dringt ein - was ich vermeinden möchte.
Dazu hab ich eine kleine Story aus meiner ArmeeZeit: In der Grundausbildung bei der NVA hatten wir jeden Sonnabend einen langen Flur zu bohnern. Dazu gab es Bohnerwachs in Eimern. Es war einen schei** Arbeit, die viel Zeit und Kraft mit der "Keule" kostete. Danach war die Gang spiegelnd und auch spiegelglatt. Nahezu jeder unserer Genossen holte sich hier einmal eine schmerzhafte Steißprellung! Und einmal im Jahr durften "ausgewählte Genossen" die vielen Schichten Wachs mit Lappen und Benzin wieder abruppeln!
Zitat von Teichfloh im Beitrag #4 Dazu hab ich eine kleine Story aus meiner ArmeeZeit: In der Grundausbildung bei der NVA hatten wir jeden Sonnabend einen langen Flur zu bohnern. Dazu gab es Bohnerwachs in Eimern. Es war einen schei** Arbeit, die viel Zeit und Kraft mit der "Keule" kostete. Danach war die Gang spiegelnd und auch spiegelglatt. Nahezu jeder unserer Genossen holte sich hier einmal eine schmerzhafte Steißprellung! Und einmal im Jahr durften "ausgewählte Genossen" die vielen Schichten Wachs mit Lappen und Benzin wieder abruppeln!
Gruß, Der Teichfloh
Hallo Teichfloh, solche Geschichten kenne ich auch noch. Im ersten Halbjahr hatte ich nach der Grundausbildung dann das Sch..haus als Revier. Das war der ganze Stolz vom Spieß, die Fliesen mußten auch einmal die Woche gebohnert werden. Als KC ("Klochef") hatte ich weniger Arbeit als die, die den Clubraum zu machen hatten.
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18.09.2012 20:02
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