Hallo zusammen,
mein Name ist Herbert. Ich habe beim Besuch meiner Jugendsünde zufällig eine alte Standuhr (von ca 1900) vorgefunden, die im doppelten Sinne stand. Da ich so etwas ungern ertragen kann, habe ich “die Innereien“ mit zu mir genommen. Erwartungsgemäß war eine Überholung erforderlich. Also Werk gereinigt und neu geölt, und die Uhr lief wieder. Nach ca viereinhalb Tagen blieb sie jedoch plötzlich stehen. Also alles noch einmal überprüft und hier und da noch ein Tröpfchen Öl. Der nächste Test verlief genauso: wieder viereinhalb Tage, und die Uhr stand wieder. Es folgten diverse Wiederholungen. Wenn ich die Gewichte nicht ganz nach oben gezogen hatte, lief sie nicht so lange bis zum Stillstand. Dann fiel mir auf, daß die Uhr immer dann stehen blieb, wenn die Gewichte auf der Höhe der Scheibe am Pendel angekommen waren. Später fiel mir auf, daß die Gewichte begannen, im Gleichschritt und parallel mit dem Pendel zu pendeln… je näher sie der Pendel-Scheibe kamen desto stärker wurde der Ausschlag (bis zu 1 cm nach links und nach rechts). Zwischenzeitlich hatte ich auch schon die Gewichte und die Ketten ausgetauscht… keine Änderung.
Jetzt frage ich mich, was die Ursache sein könnte. Könnte das Pendel durch ein von den Gewichten ausgehendes Magnetfeld gebremst/gestoppt werden? Wer kann mir helfen?

Ich schätze mal, wackeliger Boden/alte Holzdielen? Oder das Pendel kratzt an den Gewichten lang und bring alles zum Stehen. Vielleicht hilfts, ne stabile Oberfläche herzustellen.

Moin
Steht die Standuhr absolut gerade?
Wenn ja gibt es verschiedene Möglichkeiten
Dazu müsste man zuerst einmal wissen, wie das Pendel befestigt ist - da gibt es unterschiedliche Varianten
Am Uhrwerk mit Pendelfeder aufgehängt oder im Gehäuse
Bilder sind dazu sehr hilfreich - auch vom Pendelstab mi Aufhängung

Was Du beschreibst, ist als Donnerstagsphänomen bekannt.
Nicht Magnetismus, sondern mechanische Schwingungskopplung und Resonanz:
Wenn die Gewichte (die an ihrer Kette selber ein Pendel darstellen) so weit abgelaufen sind, dass sie (fast) die selbe Schwingungsfrequenz wie das Uhrpendel besitzen (was meist am Donnerstag der Fall ist, wenn die Uhr wie üblich am Wochenende aufgezogen wird), dann koppeln und interferieren die Schwingungen miteinander.
Plump gesagt saugen die Gewichte dem Pendel Energie ab, und die Uhr bleibt stehen.
LocuDeer hat insofern Recht, dass die mechanische Koppelung durch einen elastischen Fußboden begünstigt wird.
Oggy hat dahingehend Recht, dass man die Pendelaufhängung und die Werkbefestigung sehen muss, um Abhilfe zu schaffen. Bei Präzisionsuhren wird der Pendelbock direkt an der Mauer verschraubt...

Moritz