Liebe Uhrenfreunde, mein Name ist Clemens, bin 67 Jahre alt, technisch sehr interessiert - auch Feinmechanik - und möchte mich nun, nachdem ich nur die Armbänder an den Uhren meiner Ehefrau geändert habe auch mit dem Batteriewechsel beschäftigen. Bei der Auswahl der dafür benötigten Werkzeuge bin ich mir noch nicht schlüssig und es wäre schön, wenn mir hier der ein oder andere Spezialist wertvolle Tipps geben könnte. Die hier eingestellte Liste für Anfänger habe ich mal angeschaut. Wichtig ist mir, dass beim Öffnen der Gehäuse keine Kratzer entstehen und das Schließen ohne Beschädigungen erfolgt. Die Werkzeuge von Horotec, Bergeon oder z.B. "TimoKnack", "TimoPress" sind leider sündhaft teuer und die Firmen Flume, Laval und Co versenden leider nur an Gewerbliche. Warum ist das so? Für den von mir benötigten Zweck soll es erschwingliches, aber auch gutes Werkzeug sein. Also kämen vielleicht auch Nachbauten von Horotec oder z.B. eine Spindelpresse von Selva in die engere Wahl. Aber ich lasse mich gerne von euch hier beraten, denn ihr habt schließlich Erfahrung in der Sache. Ich freue mich auf eure Nachrichten und bedanke mich im voraus. Viele Grüße Clemens
Zitat von Time11 im Beitrag #1Die Werkzeuge von Horotec, Bergeon oder z.B. "TimoKnack", "TimoPress" sind leider sündhaft teuer und die Firmen Flume, Laval und Co versenden leider nur an Gewerbliche. Warum ist das so?
Hi! Mit Batteriewechsel habe ich weniger zu tun, ich bin eher bei Taschenuhren mit Zugfeder unterwegs. Elektronik ist mir unheimlich. Aber zu den Fragen kann ich eventuell was beisteuern. Ich habe auch mit billigem Werkzeug angefangen und irgendwann gemerkt, dass es viele dieser Werkzeuge leider aus gutem Grund auch "in teuer" gibt.
Du kannst das Schraubendreher-Set für 14,99 aus China kaufen, aber du machst dir das Leben schwer. Das Billigzeug ist leider auch oftmals richtig mies.
Zur Frage mit dem Gewerbe und warum – das hat rechtliche/juristische Gründe. Hat mir mal ein Händler erklärt und es ist vertrackt, aber es leuchtet ein. Gibt hier bestimmt einen Thread dazu. Ich bin ja auch nur Hobbyist.
Bergeon zum Beispiel, das kostet alles sein Geld, aber was ich so höre, sind die Sachen leider auch sehr gut. Die Firma hat die Preispolitik auch in den letzten Jahren etwas abgemildert, ist mein Eindruck, die bieten z.b. auch Schraubendreher-Sets für Einsteiger an, die nicht gleich einen riesen Krater in die Haushaltskasse reißen.
Grüße aus Berlin, Ingo -----------------------------------
Mit Batteriewechsel beschäftige ich mich nur notgedrungen, wenn mir Verwandte und Freunde ungefragt Uhren auf den Tisch legen und meinen, dass ich das einmal auf die Schnelle erledigen kann. Kann ich, mache ich aber nur ungern, weil ich ein eingefleischter Fan von mechanischen Uhren bin. Aber es kommt vor mit dem Batteriewechsel und gerade heute trage ich entgegen meiner Gewohnheit eine LCD Quarz -Uhr aus den 80 zigern.
Zum Werkzeug hat dir monozelle schon etwas geschrieben. Billiges Werkzeug, taugt mit ganz wenigen Ausnahmen, nur zum Ärgern und zum doppelt bezahlen für vernünftiges Werkzeug und selten als Hilfe bei der Arbeit. Was braucht man mindestens zum Batteriewechsel von Uhren? Zunächst etwas um den Deckel der Uhr ab zu bekommen. Also verschiedene Werkzeuge um den Deckel ab zu bekommen. Für den gedrückten Deckel reicht ein Uhrmachermesser. Bei geschraubten Deckel kommt es auf die Art des Deckels an. Deckel mit glatter Fläche öffne ich bequem mit einem Ball. Und bei dem Ball kommt es nicht unbedingt auf den Preis an. Der darf auch aus China sein. Wenn ich den öfters benutzen will, dann brauchte ich auch die kleine Luftpumpe um ihn bei Luftverlust wieder schön straff zu aufzupumpen. Für andere oder sehr feste Schraubdeckel gibt es verstellbare Werkzeuge.
Fingerlinge, um nicht einen Fettabdruck auf dem Werk zu hinterlassen, wären gut bei der Arbeit. Außerdem eine Kunststoff - Pinzette! Nicht mit einer normalen Kornzange aus Metall die Batterie herausnehmen oder einsetzen. So könntest du das Werk durch Kurzschluss beschädigen. Rodico um zu reinigen ist auch von Vorteil. Z.b. Batteriepole blank wischen, falls erforderlich. Schraubendreher um mögliche Batteriehalter zu lösen. Auch solltest du für den Zusammenbau mit neuer Batterie Gehäusedichtungen vorrätig haben um defekte und angegriffene Dichtungen zu erneuern. Wenn du dann die neue Batterie in Werk eingesetzt hast und alles wieder zurück gebaut hast, wie z.B. den Werkhalter, dann wird der Deckel geschlossen. Beim geschraubten Deckel nimmst du wieder das gleiche Werkzeug, womit du den Deckel abgeschraubt hast. Beim gedrückten Deckel reichen oft die Daumen aus. Aber hin und wieder bekommt man, bei besonders auf Dichtigkeit gebaute Gehäuse mit gedrückten Deckel, diesen nicht mehr mit den Händen aufgedrückt. Dann brauchst du hierfür eine Presse. Ich denke, im Großen und Ganzen habe ich die Werkzeuge für den Batteriewechsel genannt. Wenn ich etwas vergessen habe, dann werden andere dies sicherlich noch nachtragen. Übrigens: Das Werk hat bei gezogener A-Welle keinen Kontakt. Um einen Kurzschluss auszuschließen, kann man bei dem Wechsel die Welle zum Stellen ziehen. Bringt etwas bei vielen Werken aber nicht bei allen. Einen Vorrat von zumindest gängigen Batterien braucht man auch. Auch hier sollte man Marke verwenden.
Beste Grüße und viel Spaß im Forum und der Arbeit an Uhren
Zitat von Fridspeed im Beitrag #4Beim gedrückten Deckel reichen oft die Daumen aus.
Nur am Rande angemerkt, nur am Rand drücken. Ich habe schon öfter Uhren gehabt, wo ein Vorbesitzer einfach in der Mitte des Bodens gedrückt hat, bis es "geschnappt" hat. Und dabei den Boden so weit verformt hat, dass das (mechanische) Werk nicht mehr ordnungsgemäß funktionierte.
Gilt umso mehr, je dünner der Boden ist.
Ansonsten auch von mir willkommen und viel Spaß beim Schrauben. Und meinen Vorrednern schließe ich mich bezüglich gutem Werkzeug an.
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26.02.2024 18:24
Liebe Uhrenfreunde, mein Name ist Clemens, bin 67 Jahre alt, technisch sehr interessiert - auch Feinmechanik - und möchte mich nun, nachdem ich nur die Armbänder an den Uhren meiner Ehefrau geändert habe auch mit dem Batteriewechsel beschäftigen. Bei der Auswahl der dafür benötigten Werkzeuge bin ich mir noch nicht schlüssig und es wäre schön, wenn mir hier der ein oder andere Spezialist wertvolle Tipps geben könnte. Die hier eingestellte Liste für Anfänger habe ich mal angeschaut. Wichtig ist mir, dass beim Öffnen der Gehäuse keine Kratzer entstehen und das Schließen ohne Beschädigungen erfolgt. Die Werkzeuge von Horotec, Bergeon oder z.B. "TimoKnack", "TimoPress" sind leider sündhaft teuer und die Firmen Flume, Laval und Co versenden leider nur an Gewerbliche. Warum ist das so? Für den von mir benötigten Zweck soll es erschwingliches, aber auch gutes Werkzeug sein. Also kämen vielleicht auch Nachbauten von Horotec oder z.B. eine Spindelpresse von Selva in die engere Wahl. Aber ich lasse mich gerne von euch hier beraten, denn ihr habt schließlich Erfahrung in der Sache. Ich freue mich auf eure Nachrichten und bedanke mich im voraus. Viele Grüße Clemens 
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Aber zu den Fragen kann ich eventuell was beisteuern. Ich habe auch mit billigem Werkzeug angefangen und irgendwann gemerkt, dass es viele dieser Werkzeuge leider aus gutem Grund auch "in teuer" gibt. 
