Hallo ihr Lieben, ich bräuchte mal einen Tipp. Vor mir liegt eine LeCoultre Tischuhr. Das Werk hat keine zentrale Minutenwelle, sondern nur einen Stift, auf dem Viertel- und Stundenrohr sitzen. Ich vermute, die Zeigerreibung wird über dieses aufgepresste Messing-Wechselrad erledigt, das auf der Welle des Minutenrades sitzt. Wie bekomme ich das runter? Zeigerabheber scheiden wohl aus, damit würde ich das Rad verbiegen.
Was für ein tolles Forum. Vielen Dank für eure Tipps! Das andere Ende der Welle ist zylindrisch und endet in einem abgerundeten Vierkant (da steckt der Knopf für die Zeigerstellung drauf), es sollte da also keine Probleme bei der Demontage geben.
Ich denke, demontieren und ausschlagen wäre das beste und sicherste. Muss nur schauen, wie ich das abstütze.
Zitat von tojota im Beitrag #4Zeigerreibung ist im dazugehörigen "Minutenrad".
Beim Drübernachdenken - klar, völlig logisch. Danke! Das Wechselrad sitzt da einingermaßen fest drauf, sonst würde ja die Zeigerstellung nicht funktionieren. Gedreht wird ja der Vierkant auf der Minutenwelle, also müsste das Trieb durchbohrt sein ... ? Also wäre es vielleicht sogar besser, anders herum vorzugehen und von der anderen Seite her auszuschlagen? Also gar nicht unbedingt das Wechselrad von der Welle zu trennen, sondern eher die Welle vom Minutenrad? Ich muss mir das mal genauer ansehen, wenn das Werk demontiert ist. Spannend, sowas liebe ich.
@Oggy – Ja, hebeln kam mir auch erst am Naheliegensten vor. Aber da gibt es ultrawenig Höhenluft und wenn das Rad nur minimal verbogen wird, steht die Uhr.
Grüße aus Berlin, Ingo -----------------------------------
Zitat von tojota im Beitrag #4das Wechselrad kann man im zerlegten Zustand mit einem dünnen Stift herunterschlagen. Zeigerreibung ist im dazugehörigen "Minutenrad".
Da ich keinen passenden Stift hatte, der dünn genug war, habe ich mir ein kleines Werkzeug mit konkaver 0,5mm-Spitze gedreht. Damit ging es ziemlich problemlos. Danke für den Tipp! Die Platine war mir zu dünn und mit den ganzen Pfeilern konnte ich die nicht so abstützen, dass ich ein gutes Gefühl dabei hatte. Außerdem trägt die ja die ganzen Rubinlager. Das war mir einfach zu riskant. Abgestützt habe ich schließlich am Minutenrad. Natürlich habe ich vorher genau geschaut, wo das Trieb endet und wo die Welle beginnt. Es war möglich, weil die Vernietung unten saß. Ich hatte auch einen passenden Amboss gefunden, der wirklich direkt am Trieb abstützte und das Rad schonte. Zuerst wurde das Minutenrad bei den ersten Schlägen an der Welle hochgeschoben, bis es an der Platine ankam. Dann konnte man die Welle mit ein paar Schlägen vom Wechselrad trennen. Welch eine Konstruktion...
23.02.2024 21:08 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2024 21:20)
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