Der Titel sagts eigentlich: ich bin auf der Suche nach jemandem, der ein wirklich vernünftiges emailliertes Zifferblatt für ein Uhrwerk um 1800 herstellen kann mit der dafür erforderlichen Feinheit der Bemalung.

Also keinesfalls was von der Stange, sondern eine anspruchsvolle Einzelanfertigung nach einem Muster, Größe etwa 150 mm Durchmesser.
Früher machte Causemnann wohl mal sowas, aber ich hab noch elendig lange Wartezeiten im Kopf und heftigste Preise...

In Holland bin ich immer wieder mal auf neue Zifferblätter an Pendulen gestoßen, auch gabs früher mal ungarische Zifferblätter, ganz neu und in hervorragender Qualität gemacht, aber ich hab leider keine Kontakte mehr in diese Richtung.

Gibts hier einen Tipp, möglichst mit einer eigenen Erfahrung verbunden? Freue mich über Hinweise!

Die hier machen auch Einzelfertigungen, alles "in-house". Ob auch in der Größe und zu welchen Preisen ist mir allerdings nicht bekannt.

https://www.emaille-zifferblaetter.com/

Hallo Bernhard, danke, hab mal angefragt...

.....
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir sind auf Taschen und Armbanduhren Emaille Zifferblätter spezialisiert.
Diese Durchmesser können wir bei uns leider nicht fertigen.
.....
Gibts noch irgendwelche anderen Anbieter?

Mir würden dann nur Anbieter für Emaille Schilder einfallen, beispielsweise https://classic-emaille.de/ . Angeblich machen die auch Einzelanfertigungen.

Aber leider sind die total unfähig, die Ziffern und vor allem die Minuterie in der passenden Feinheit aufzubringen...zumal die großen Ziffern ja auch erhaben mit Emailschmelzpulver aufgetragen sein müssen. Das können die gar nicht. Und einen weißen Rohling anzufertigen, um den dann professionell so fein wie nötig bemalen zu lassen ist auch kein Weg, da dann die Bemalung nicht wischfest ist. Die Ziffern müssen beim ersten Brand mit aufgebracht werden, die Feinheiten wie Minuterie und indizes nach dem ersten Brand, und das Ganze dann nochmals überbrannt werden.

Es gibt wohl in Ungarn im Umfeld der Laterndluhrfälscher sehr fähige Menschen hierfür, hab schon wirklich sehr feine Zifferblätter und -Kränze gesehen, aber leider keinen Kontakt dorthin.

Zitat von Pfertbauer im Beitrag #6

---

Es gibt wohl in Ungarn im Umfeld der Laterndluhrfälscher sehr fähige Menschen hierfür, hab schon wirklich sehr feine Zifferblätter und -Kränze gesehen, aber leider keinen Kontakt dorthin.

---

Also wenn ich es in der Qualität bekommen könnte, die ich bei einigen gefälschten komplizierten Laterndluhren gesehen habe, wärs mir das wohl wert.
Mit dem Ziferblatt steht und fällt eine ganze teure Uhr.

Wäre vielleicht auch eine Anfrage wert:
https://www.aljancic.at/die-herstellung-von-emaillierten-zifferblattern/

In Furtwangen gesehen:
Fa. hat bis vor kurzem Emaille Zifferblätter gefertigt (50-400 mm). Nun verkaufen sie nur noch Bestände, da kein Zugang mehr zu entsprechendem Brennofen. Mal anfragen?
deckert@comtoise.de

Kannst es mal bei https://houbrakenrestorations.com/ probieren, würd mich interessieren was die für ein neues Zifferblatt nehmen.

Das weiß ich schon grob: ca. 750 + Euro für solch ein Pendulenzifferblatt, und es dauert ca. 1 Jahr.

Hab mich jetzt für einen anderen Weg entschieden: Es gibt das originale Zifferblatt der Uhr noch, nur leider das Werk dazu nicht mehr, da es durch ein Quarzwerk ersetzt wurde.
Ich hab nach einigem Suchen ein zeitlich und mit der Pendellänge passendes 8-Tage-Werk gefunden, und natürlich passen die Löcher im ansonsten sehr gut erhaltenen originalen Blatt nicht zu den Aufzugswellen, das wäre ja wie ein 6er im Lotto gewesen.

Das originale Zifferblatt hab ich jetzt passend zum Ersatzwerk neu durchbohren lassen, es wird eine neue Blindplatine gefertigt um das neue Werk und das alte Zifferbatt samt Lünette miteinander zu verbinden, und dann werde ich die beiden alten Löcher im Zifferblatt schließen und von einem Profi so perfekt auffüllen lassen, dass man die Löcher nur noch mit der Lupe sehen kann. Frau Boyke macht sowas perfekt, und das beste ist ihr restauratorisch richtiger Ansatz, wirklich nur die Schadstellen, hier die beiden ca. 8 mm großen Löcher zu füllen und unsichtbar zu machen.

Ich glaube damit die richtige und angemessene Lösung für diese Uhr gefunden zu haben, und wenn ich dann irgendwann nächstes Jahr das restaurierte Zifferblatt wieder hier habe, werd ich mal ein Makrofoto von den geschlossenen alten Aufzugslöchern hier zeigen.

Frau Boyke arbeitet da wirklich perfekt, ich hab bei der schon sehr oft Beschädigungen restaurieren lassen.