Hallo Micha, ich habe das Blatt entfernt. Mehr zu sehen war da aber auch nichts, keine Schraube, kein Stift, kein nix. Letztendlich habe ich etwas probiert und das Werk, gegenüber der Stellwelle, zur Blattseite mit den Fingern ausgedrückt. Das erinnerte mich etwas an einen Snap-In Verschluss, wie bei manchen Medikamentröhrchen. Gegen Drehung fixiert, allein durch die Form der Grundplatine an der Stellwellenschraube, in Verbindung mit einer entsprechender Ausfräsung im Gehäuse. Auf jeden Fall sehr simpel, ohne zusätzliches Befestigungselement. Danke für Deine Hilfe.
LG, Volker
PS: Du hast Deinen Beitrag präzisiert, geau so habe ich es gemacht.
Hallo Sven, interessanter Link! Den Gummipfropfen kenne ich nur bei den Nachfolgemodellen der legendären Regular. Das waren dann allerdings keine "echten" TU mehr. In dem Gehäuse, das dem der letzten Regular ähnelte, war ein AU-Werk Kaliber 24 verbaut. Das konnte man von außen an der Zentralsekunde erkennen. Ich will natürlich nicht ausschließen, daß es bei den ersten Plaste-Regular auch so einen Stöpsel gab.
Tante EDIT fügt noch hinzu: Die Werke sind tatsächlich weitgehend identisch. Um nur einige Unterschiede bei verschiedenen Versionen zu nennen: Bells Regular hat noch Anker- und Unruhkloben, was den Zusammenbau einfacher macht als neuere Versionen, wo Anker und Unruh direkt in der 3/4-Platine gelagert sind. Diese Vereinfachung war durch eine automatisierte Fertigung möglich. Die Ankerzähne sind bei neueren Modellen anders geformt. Ich kenne mich in Werkstoffkunde nicht so aus, aber bei den jüngeren Uhren sind die Platinen nicht mehr messingfarben. Irgendwann fiel auch der Rückerzeiger weg. Man mußte den Rücker direkt am Rückerschlüssel verstellen.
Trotzdem konnte man fast alle Teile untereinander austauschen.
Schön zu lesen, dass auch die vermeintlich unspektakulären Uhren gepflegt und gehegt werden. Denn das ist unsere Geschichte. Meine erste Taschenuhr 1975 war genau so eine. Kam , glaube ich, zwölf Mark. Hab mittlerweile einige davon. Denn......Ruhla geht (nach wie vor) Gruß Jens
Zu meiner Jugendzeit hatte fast jeder eine Regular. Sogar manche Lehrer. Und wenn die Hose ein Uhrentäschchen hatte, wurde sie natürlich stolz da hinein gesteckt. Ich kann mich erinnern, unser Mathelehrer hatte einen "Schnippsgummi" um den Bügel gemacht. Heute weiß ich, daß es sich um einen "Lerchenkopf" handelte. Wer weiß heutzutage denn noch, was ein Uhrentäschchen ist? Sogar bei den Versandhauskatalogen, so es sie überhaupt noch gibt, spricht man von einem "Münztäschchen". Und naturlich paßt kaum noch eine TU rein
Zitat von Kannnix im Beitrag #8Schön zu lesen, dass auch die vermeintlich unspektakulären Uhren gepflegt und gehegt werden. Denn das ist unsere Geschichte. Meine erste Taschenuhr 1975 war genau so eine. Kam , glaube ich, zwölf Mark.
12 Mark, da war sie sicher schon mit Plastegehäuse, oder?
Und als ein Ur-Urenkel (oder sollte man Uhr-Uhr-Enkel sagen?) eines Herrn Thiel, der in Vesser, in der Nähe des Rennsteigs wohnte, fühle ich mich den Ruhla-Uhren regelrecht verpflichtet. Natürlich habe ich auch ...zig Ruhla-Wecker. Der alte Thiel könnte durchaus von Ruhla (was ja auch in der Nähe des Rennsteigs liegt) nach Vesser ausgewandert sein. Nachforschungen ergaben leider, daß er kein direkter Nachfahre der Gebrüder Thiel war. Aber vielleicht hatten sie gemeinsame Ahnen.
Zitat von Kannnix im Beitrag #8Schön zu lesen, dass auch die vermeintlich unspektakulären Uhren gepflegt und gehegt werden. Denn das ist unsere Geschichte. Meine erste Taschenuhr 1975 war genau so eine. Kam , glaube ich, zwölf Mark.
12 Mark, da war sie sicher schon mit Plastegehäuse, oder?
Zitat von Gnomus im Beitrag #9Zu meiner Jugendzeit hatte fast jeder eine Regular. Sogar manche Lehrer. Und wenn die Hose ein Uhrentäschchen hatte, wurde sie natürlich stolz da hinein gesteckt. Ich kann mich erinnern, unser Mathelehrer hatte einen "Schnippsgummi" um den Bügel gemacht. Heute weiß ich, daß es sich um einen "Lerchenkopf" handelte.
Da scheine ich ein paar Jährchen jünger zu sein. Zu meiner Jugendzeit Anfang bis Mitte der 80er Jahre trug man zumindest als Jugendlicher typischerweise eine Quarz-Armbanduhr, entweder eine aus dem Westen oder eine von Ruhla (in meinem Fall: ein Kaliber 16-01, habe ich heute noch). Taschenuhren waren da schon etwas für "Nonkonformisten" oder für Zimmerleute (die hatten zumindest noch die Westen dazu) .
Zitat von ethan_esrah im Beitrag #11 Da scheine ich ein paar Jährchen jünger zu sein.
Sieht wohl so aus. Zu meiner Jugendzeit gab es erst sehr spät die ersten Versuchsmodelle. Und später kam man da auch nicht ohne weiteres ran. Sie waren für den größten Teil der Bevölkerung unerschwinglich oder waren für bestimmte Personengruppen vorgesehen. Vielleicht gingen auch viele in Export
Bei den zwölf Mark der DDR bin ich mir nicht sicher, aber viel mehr sicher nicht. Hat damals die Oma bezahlt. In dem kleinen Uhrenladen am Markt in Zwickau Planitz. Da war ich richtig stolz drauf. Es wirkte irgendwie cool wenn man die Uhr an der Kette aus der Tasche zog um nach der Zeit zu sehen. Alle hatten diese Quarzuhren, manche zum aufklappen mit Taschenrechner. Da funktioniert heute keine mehr. Meine schon.20230507_113632.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230507_113653.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230507_113747.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Sven, solche Berichte sind immer hilfreich, auch wenn ich es mit einer Regular IV leichter habe als Du mit der Regular V.
Nochmal kurz zu den Kunststoffgehäusen. In den Beiträgen der verlinkten Fäden werden Birnen und Äpfel vermischt, ist zwar Obst, aber doch unterschiedlich. Die Kunststoffgehäuse gab es für die Regular, als auch für das Kal.24-xx Bei der Regular wurde die Winkelhebelschraube, für die Gehäuse ohne hinteren Deckel, extra nach vorn verlegt (Regular V). Bei der "Mehrzweckwaffe" Kal.24 war dann der Stöpsel auf der Rückseite. Die Lage der Öffnung zeigt schon, dass viel Luft zwischen Werk und Gehäuse ist. Die Kal.24-Taschnuhren dürften auch eine geringere Bauhöhe, gegenüber der Regular gehabt haben. Mein Exmplar (Kal.24-32, mit Zentralsekunde) hat zwar ein Metallgehäuse, ist aber deutlich flacher als eine Regular.
Zum Alter: Ich vermute, meine Regular ist eine Regular IV um 1960. Sie trägt noch das UMF-Logo, ist mit UMF 1 und nicht mit 83 gepunzt, ist noch Made in Germany und nicht Made in GDR, hat aber keine gebläuten Schrauben mehr. Möglicherweise ist sie auch jünger und eine Mariage, wenn man den Ersatz des Blattes durch eins mit älteren Signi als Mariage bezeichnen kann. Im Grunde ist es aber egal, es ist ein Massenbilligprodukt, das Thiel für 3 Mark und Ruhla für 10,- bis 14,- Mark verkauft hat.
Zitat von Kannnix im Beitrag #13Alle hatten diese Quarzuhren, manche zum aufklappen mit Taschenrechner. Da funktioniert heute keine mehr. Meine schon.
Meine 1982er Quarzuhr funktioniert noch. Mußte nach 30 Jahren in der Schublade nur die Batterie wechseln (war zum Glück nicht ausgelaufen), das Plexiglas polieren und das Gehäuse US-reinigen. Entsprach preismäßig mit etwa 160 Mark aber auch dem Äquivalent von 10+ Ruhla-Taschenuhren.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
06.05.2023 15:54
Antworten
12 Mark, da war sie sicher schon mit Plastegehäuse, oder?