Ich wollte euch mal zeigen was ich die letzten beiden Wochen so gemacht habe.
Vorneweg: Angefangen hat alles mit einem günstigen Kauf einer alten Uhrenreinigungsmaschine aus Glashütte. Leider war diese nicht mehr ganz funktionsfähig in dem Sinne das die Maschine tat was sie wollte aber nicht reinigte :D. Eigentlich sind auf der Unterseite des Drehtellers Nuten in welche ein Taster einrasten sollte. Dies gibt dann entsprechende Signale an ein Zeitrelais um die Reinigung zu steuern (Weiter drehen der Gläser als auch steuern des Motors zum drehen des Käfigs). B32DA052-3B34-4945-AE62-823F7024B388.png - Bild entfernt (keine Rechte) Leider ist dies ein ausgeklügeltes System das nur richtig funktioniert wenn Federn und Nuten die das Auslösen des Tasters und das weiter drehen beeinflussen In einem guten Zustand sind. Das war bei meinem Gerät nicht der Fall und so war das Gerät erstmal nicht zu gebrauchen. Zu allem Überfluss ist es gelegentlich in die Reinigungslösung eingetunkt hochgefahren und dann hat es angefangen sich zu drehen wie wild. Wie dann alles aussah könnt ihr euch denken…
Anfangs dachte ich, ok ich tausche Federn aus und reinige und schmiere das ganze Gerät und alles sollte wieder gehen. Aber nach zwei Tagen und peniblen einstellen von allen Federn und dem kontrollieren von mechanischen Spiel an allen beweglichen Teilen musste ich feststellen: Das war leider nicht möglich da es wirklich ein sensibles Equilibrum ist, das dafür sorgt, dass dieses Gerät funktioniert.
Resignation machte ich sich breit und dennoch wollte ich das Gerät nicht abschreiben da es ja doch noch funktionierende Motoren und eine grundsolide Struktur besaß. (Massives Gehäuse)
Also habe ich mir Gedanken gemacht wie man Motoren anders ansteuern kann. Schnell viel meine Wahl auf einen Raspberry Pi. Praktischerweise kann ich auch ein bisschen programmieren sodass die Schnittstelle mir Spaß gemacht hat. Billig auf EBay einen Pi bestellt und alle elektrischen Taster des 40 Jahre alten Gerätes mit steuerbaren Relais substituiert. 6E96A442-4121-4D30-AE69-AD79BAFC4DF3.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Das Ganze billig mit hässlicher Verkabelung und den ersten ganz simplen Programmzeilen getestet. (Inklusive leichten Stromschlägen bei 230 Volt- belebend ;) ) 7AA6EBF4-D44A-4D02-BFD0-A8A32E5C80D0.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) 28D2ED2B-B834-40B6-B343-44F5EEC1102C.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Und das Gerät ist tatsächlich zum Leben erwacht und lies sich steuern. Damit war also ein Weg gefunden wie sich die Maschine nun ganz gezielt steuern lies. Jetzt musste man es noch praktikabel machen (Das war dann ein großer Haufen Arbeit). Dazu gehört auch eine saubere kleine Einheit der Steuerrelais im Gehäuse: E5FA6003-B9F9-4087-8022-4BEDED00798F.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und zu einer Steuerung fehlten noch Sensoren. Praktischerweise konnte ich mit dem Pi, einem kleinen Laser und einem Fotowiderstand auch noch eine Lichtschranke programmieren die mir die exakte Position des Drehttellers angibt. Das ermöglicht eine Steuerung die nicht auf einer exakten Angabe von Rotationszeiten beruht. (Auch ein großer Vorteil um nicht abhängig vom mechanischen Spiel der Maschine zu sein).
Jetzt noch mit dem 3D Drucker und ein paar CAD Kenntnissen mir Halter, Kabelführungen und Relaisbefestigungen konstruiiert und gedruckt. Dann noch ein kleines Loch in das Gehäuse gebohrt und eine Halterung für den Raspberry Pi gedruckt und schon ist die Computergesteuerte Reingungsmaschine fertig: 8FE03434-A30D-4B11-BB88-93E3B2442EAC.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Diese ermöglicht es jeden Reinigungszyklus in beliebiger Länge abzufahren. (Angegeben werden kann Zeit pro Flüssigkeit die gereinigt werden soll. Verhältnis von Drehzeit des Käfigs zu Standzeit in der Flüssigkeit um nicht nur monotones Drehen in eine Richtung zu haben, als natürlich auch Trocknungszeiten). In Summe ist die Programmierarbeit über die Python Schnittstelle am Pi toll und man kann vieles damit umsetzen auch wenn ich sicherlich geistig nicht in der Lage bin alles schön und schlank zu programmieren. Mittlerweile hab ich schon selber gedrehte Federn und einen Gummiteller über dem Käfig nachgerüstet damit keine Tropfen mal nach draußen schwappen können: Videos kann man hier leider nicht posten oder?
Evtl. Fühlt sich ja jemand hier inspiriert und will auch so etwas bauen.
XRay
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Hallo, ich kenne diesen Maschinentyp noch aus früherer Zeit. Ein Problem war, das sich beim automatischen Hochfahren des Reinigungskorbes die abgeschleuderte Flüssigkeit in der Umgebung verteilte. Um dem zu entgehen, gab es das abgebildete Teil, das unterhalb des oberen Tellers angeschraubt wurde und die abgeschleuderte Flüssigkeit beim Hochfahren auffing, damit sie wieder in das Glas zurück fließen konnte. Obwohl ich die Maschine schon viele Jahre nicht mehr besitze, hat sich ein solches Teil, das sicher mal als Reserve angeschafft wurde, noch bei mir erhalten. Bei Interesse schicke mir eine PN. 001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zu spät gesehen, dass es ja bei Deiner Maschine schon vorhanden ist.
Zitat von XRay im Beitrag #4Hallo, super das ist nett aber das Problem bin ich ja jetzt auch mit der Steuerung umgangen :D
Da habe ich meine Zweifel. Wenn die Füllhöhe im Glas so gewählt wird, dass unter und über dem Korb genügend Flüssigkeit ist, dann reicht der darüber vorhandene Platz zum Abschleudern nicht aus. Vor allem über dem Korb braucht es genügend Flüssigkeit, damit eine ausreichende vertikale Durchströmung des Körbchen erreicht wird.
Zitat von XRay im Beitrag #6Habe mehrfach damit gereinigt und ich kann zum abschleudern steht’s in ein leeres Glas fahren. Ist ja alles programmierbar…
Das ist natürlich nicht die ursprüngliche Arbeitsweise.
Hallo Johannes, wenn schon dann richtig gefällt mir ausnehmend gut . Hast Den alten Gaul wieder jung gemacht, ich hoffe sehr Du hattest Deinen Spass dabei ... .
Praktikabel ist es aber nicht, denn entweder entsteht eine Mischung der einzelnen Flüssigkeiten in dem leeren Glas, die Du dann wegkippen kannst, oder Du musst jedes Mal ein anderes Glas an die Position stellen. Ohne vorheriges Abschleudern wirst Du auch Flüssigkeiten beim Umschalten in die darunter liegenden Gläser verlieren. Aber mach mal, die Praxis wird der Theorie die Grenzen zeigen. Damit ist es dann auch wieder nur ein Halbautomat wo Du ständig manuell eingreifen musst.
Ich fahren in einem Glas so hoch das der Käfig nicht mehr in der Flüssigkeit ist und drehe. Dabei kommt nichts nach außen weil von oben ein Deckel samt Dichtung mit einer Feder drauf gedrückt wird. Das geht in diesen Gläsern sehr gut. Dann fahre ich raus und in genau ein leeres Glas auf der Platte. Dort drehe ich die restlichen Tropfen raus und dann ab in die Lösung und von dort gehts dann weiter. Habe ich jetzt schon ein paar mal so gemacht und funktioniert wunderbar. Die paar Tropfen im leeren Glas muss selten entleeren. Außerdem muss die Suppe sowieso irgendwann weg. Ich muss nicht eingreifen außer mich darum kümmern das die Flüssigkeiten drinnen sind. Verstehe dieses negative Gerade nicht :D
Mit dem Spritzschutz ist es natürlich kein Problem, ich hatte es so verstanden, dass Du durch die Steuerung nun darauf verzichten könntest. Das habe ich dann wohl falsch verstanden.
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13.03.2023 00:14 (zuletzt bearbeitet: 13.03.2023 00:15)
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