Hallo liebe Leute, beim EB8800 sieht der Anker wie in angehängtem Foto aus (Achtung Anker auf dem Foto mit dem Boden nach unten). Wenn ich jetzt die Unruh ins Werk einhängen will dann schaffe ich das einfach nicht weil ich es nicht schaffe das der PIN unten an der Unruh genau zwischen der Gabel einrastet und seitlich steht er von aus immer seitlich an. Habt ihr da Tipps?

Besten Gruß
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Aber ich bekomme den Hebestein nicht in die Gabel weil die von oben zu ist. Der Anker steht auf dem Bild aufm Kopf.

Genau, es ist nur so ein kleiner Klumpen an der Unruh. Habe heute bei der Fieselei meine erste Unruh „zerstört“… naja wird wohl nicht die letzte bleiben. Aber ich probiere es weiter. In Nachbetrachtung denke ich das es wirklich helfen könnte die Ankerposition mit einem Stückchen Rodico zu fixieren. Toller Tipp, danke! Ich geb Feedback ob ich’s geschafft habe. Bis dato lass ich erstmal die grauen Härchen weiter sprießen wie ich sowas in Zukunft vermeiden kann.

Ja, ist eine Geduldsfrage. Wie eigentlich alles bei der Uhrmacherei.

Ich kenne jetzt dein Uhrwerk nicht, aber das sieht nach einer Stiftankerhemmung aus, wie bei Kienzle etc.
Von oben klappt es nicht so gut, vor allem wenn das Sicherheitsmesser des Ankers oben sitzt. Wie du richtig bemerkt hast, ist die Ankergabel dann "zu".

Die Unruh baust du ja zuallerletzt ein - erst wenn alles andere, inklusive Anker, an seinem Platz und festgeschraubt ist. Dann gib etwas Spannung auf die Zugfeder. Ich nehme dann einen feinen Pinsel und bewege den Anker an der Gabel vorsichtig hin und her. Er sollte federleicht von selbst in seine Endpositionen an den Begrenzungsstiften "schnicken", also vom Gangrad in seine Ein- und Ausgangsposition geschubst werden. Dann funktioniert die Kraftübertragung.

Du suchst dir dann eine Position des Ankers aus, die günstig zum "Einfliegen" der Unruh ist. Wenn du die Gabel vom Werk weg ausrichtest, also "nach außen", dann musst du auch von dort den Hebelstein einfädeln. Das braucht etwas Übung, und ich habe dabei anfangs auch ein paar schöne Unfälle gebaut. Mittlerweile klappt es aber ganz gut.

Ich nehme die montierte Unruh mit einer Pinzette am Kloben, nähere mich von der Seite. Der Reif baumelt frei. Ich drehe die Unruh so, dass der Hebelstein weit außen steht. Dann wie Michael (@Mahlekolben) schreibt - zuerst den unteren Zapfen ins Lager. Wenn der Zapfen im Lager hängt, drehe ich das ganze Werk, so dass der Hebelstein/die Ellipse seitlich in die Gabel gleitet. Dann vorsichtig den Kloben absetzen, Stellfüßchen in Position. Wenn das Werk gut läuft, kann es sein, dass der Reif schon von alleine loszappelt.

Bei den gut gefertigten Werken fluppt der Kloben von selbst in die richtige Position und die Stellfüßchen gleiten in ihre Löcher. Bei vielen vielen anderen Werken... eher nicht. Einfach den Kloben locker auflegen, evtl. leicht anheben, den Unruhreif vorsichtig schaukeln (ich nehme wieder den feinen Pinsel), immer wieder probeweise absenken, bis der obere Zapfen bei locker aufliegendem Unruhkloben ins Lager geht. Dann Stück für Stück runter mit dem Kloben, Stellfüßchen in die Bohrungen. Dabei halte ich den Kloben ganz vorsichtig und ohne Druck mit einem Zahnstocher (o.ä.) in Position, damit der Zapfen nicht wieder aus dem Lager hüpft.

Klingt kompliziert - ist aber kein Hexenwerk und mit etwas Übung kriegt man das hin.

Hier sieht man es in einem Video von mir... etwas zittrig, aber erfolgreich, etwa ab 08:15.

Ich betone, ich bin Hobbyschrauber, kein Profi. So mache ich es halt.
Ist zwar in diesem Fall ein Palettenanker, aber das Prinzip ist etwa dasselbe wie beim Stiftanker. Falls das bei dir ein Kienzle-Werk ist - ja, die können fummelig sein. Ich hatte grade einen Wecker von einem Freund auf dem Tisch, das war lustig und eine echte Geduldsprobe.

Viel Erfolg!