Wenn die Hemmung nicht ordentlich arbeitet, gibt es zwei Punkte, die für das Flattern verantwortlich sind:
1. Der Mitnehmer sitzt zu tief
2. Die Hemmung ist zu seicht eingestellt – entweder sitzen die Paletten des Ankers nicht richtig oder die Ankerbrücke wurde zu hoch angeschraubt

Die Uhr sollte acht Halbschwingungen in der Minute machen.

Gruß
Christian

Ich habe über 20 Drehpendeluhren. Es gibt auch genügend Literatur in Deutsch.
Pendelfedern gibt es von Augusta ( Nivarox ) diese sind etwas breiter als die Horolovar aus England.
Auch bei Selva gibt es ein englischsprachliches Buch welches auch in Deutsch erhältlich war oder ist. Mein Resümee : Federn ausprobieren. mit der Einstellung tagelang spielen. Jede Uhr hat andere Eigenschaften. Ohne Geduld geht gar nichts.

Die üblichen Hauptursachen : Eingriff, Höhe der Ankergabel, ausgelaufenes Lager, unverwundete Pendelfeder ohne Bug und Knick.


UND VIEL Geduld.

PS: Es gibt auch leider sehr "verbastelte" Uhren

Frankie aus Wien

Mein theoretisches Unwissen steht außer Frage, das wird ift in meiner Abwesenheit diskutiert. Ich möchte dennoch gerne vorab ein paar Dinge erfahren, die mur praktisch weiterhelfen. Also: Die Uhr ist wohl eine Koma Toumona, ich hatte in meinem Fundus noch so ein ähnliches Gerät, bei dem dieser Schriftzug in Druckbuchstaben ausgeführt ist. Das ist allerdings so ein Modell wie eine Kutschlaterne, drei Seiten Glas und hinten eine Klapptür. Aber das Werk scheint identisch zu sein bis auf eine Stellvorrichtung für did Uhrzeit, die hatte man bei der Koma mit dem Glassturz wohl eingespart. Ich hatte das ursprüngliche Werk wider besseres Wissen dreimal zerlegt, gereinigt und wieder montiert, weil es nach dem Ausbau der Hemmung immer wieder mal blockiert hat, als wäre ein Sandkorn irgendwo im Getriebe. Also Teilereiniger, Ultraschall, feine Borstenpinsel, Druckluft, was ich halt so habe. Nach dem Putzen ist mir aufgefallen, dass die Triebe Abnutzungserscheinungen haben. Bei der dritten Montage blieb dann der Lagerzapfen der Hemmung in seinem Lager… Jetzt habe ich das Werk der anderen Toumona eingesetzt, es passt so weit ganz genau. Um den Minutenzeiger fünf Minuten weiter zu drehen, muss ich den Stift der Hemmung 42 mal hin- und herbewegen. Bevor ich weiter mache, meine in den Augen der Spezialisten womöglich etwas seltsame Frage: Wie wird die Gabel an der Feder befestigt - mit der geraden Seite nach oben oder nach unten? Die Aufnahme für die obere Klemmung der Feder ist bei diesen Uhrwerken do ausgeschnitten, dass der Bereich oben, der um 90 Grad nach hinten gebogen ist, vorher über eine Stufe enger wird. Wenn die Gabel auf der Feder möglichst weit oben sitzen soll, begrenzt das den Ausschlag, besonders, wenn die Gabel mit der geraden Stufe nach oben montiert ist. Bei meiner Kundo ist die Gabel mit der geraden Sehr te nach oben montiert, dort gibt es aber keine solche Verengung bei der Aufnahme.

Ich hätte dann noch eine Frage, die hoffentlich nicht zu metaphysisch ist. Soweit ich weiß, wurden Drehpendeluhren von Mitte der 20er bis in die 70er gebaut. Es sind also Kinder des 20. Jahrhunderts und angesichts der Anforderungen an Material und Technologie hätte man sie wohl kaum im 19. Jahrhundert gebaut. Vom Design her war die Bauphase doch von Modernität und Fortschritt bestimmt. Warum aber hat man dann diese Uhren in so einem schauderhaften Retro-Mischmasch-Stil gebaut? Meine Kundo begeistert mich durch ihr Konzept und ihre Technik, angesichts des mit Rosen bemalten Zifferblatts à la 1870, der kannelierten Säulen und den barocken Messingscheußlichkeiten, die anstelle normaler Muttern verbaut sind, würde ich sie aber am liebsten im Keller verstecken. Die Uhr, an der ich jetzt arbeite, ist zumindest einigermaßen schlicht gehalten, das Werk steht auf zwei Rohr-Halbbögen und nicht vorne auf Säulen und mit dem Hintern in der Luft… hat jemand eine Idee, warum das so gebaut wurde? Es passt ja weder zu Art Déco noch zum Nierentisch…

Die Ursprünge der Jahresuhren stammen, so glaube ich, aus 1860/70. Man wollte das häufige aufziehen sparen, denn wenn früher die Uhr stehen blieb, war es nicht immer möglich, eine Referenz zu stellen zu finden.
Solche Ideen gab es auch im High-End, bei den Wiener Uhren, aber Monats- oder Jahresläufer waren absolute Luxusprodukte mit exzellenter Mechanik. Leider stellte sich dann heraus, dass die Uhren anfällig waren, gegen Schmutz, falsche Aufstellung usw. Wenn das Werk nicht TipTop ist, ist es nichts mit 400 Tagen. Dann kamen nach und nach die elektrischen Uhren und zuletzt die Quarzuhren, so wurden die 400 days clocks zum Deko/Kitsch Produkt. Aus den 20-50ger Jahren gibt es aber durchaus geschmackvolle Stücke. Ich habe sogar eine, die verspricht 1000 Tage. Wer es glaubt?

Zitat von clavicembalist im Beitrag #16

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1. Der Mitnehmer sitzt zu tief
2. Die Hemmung ist zu seicht eingestellt – entweder sitzen die Paletten des Ankers nicht richtig oder die Ankerbrücke wurde zu hoch angeschraubt

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Das Problem liegt zuerst bei der nicht korrekten Einstellung der Hemmung, ja das wurde dem TS nun von mehreren Usern mitgeteilt. Dieser geht aber nicht konkret darauf ein, warum wohl?
Damit wird jede weitere Hilfe sinnlos.

Zitat von Fritz im Beitrag #22

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Dieser geht aber nicht konkret darauf ein, warum wohl?

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So "Hinterherumgerede" ist wirklich wie im echten Leben.

gelöscht