Hallo,
Ich habe eine fast baugleiche Bohmeyer Uhr in den letzten Wochen überholt und liege jetzt in den letzten Zügen damit. sie läuft jetzt seit ein paar Tagen auf dem Teststand. Ich hatte sie preiswert bei Ebay erstanden, der Zustand war entsprechend, Rost bis in die letzten Winkel. Dafür mit originalem Schlüssel, vielen Schaltstiften und dem speziellen Schraubenzieher dafür. Da mir klar war, dass es eine recht komplexe Uhr ist, habe ich beim Zerlegen viele Bilder gemacht und die Baugruppen nacheinander restauriert.
Leider habe ich ganz am Anfang nicht aufgepasst, die Positionierung des großen Schaltrades habe ich nicht notiert. Gibt es da ein Verfahren, wie die genaue Zuordnung sein muss, damit z.B. eine Klingel Minutengenau ausgelöst wird?

Besteht nach diesem sehr detaillierten Bericht noch Interesse, meine Aktivitäten hier oder in einem Extrafaden zu beschreiben?

Gruß Werner

Hallo Werner,
vielleicht hilft diese Beschreibung:
Hoffe sie passt zu Deinem Werk.
Grüße
Achim

Hallo Achim,
Danke, aber ich habe wohl eine früher Version, rein mechanisch ohne Relais etc. Wie erwähnt fast baugleich zur weiter vorne beschriebenen Uhr. Egal, jede Info hilft.

Hier mal ein paar Bilder nach der Restaurierung.

Als Beispiel für den Fundzustand hier die Pendelzylinder.

20230906_132015.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Und so sieht es jetzt aus (Nicht über die LEDs wundern, die wechseln bei änderung der Stromrichtung von Rot auf Grün und simulieren eine Nebenuhr oder Klingel für den Test)

20230910_121251.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20230910_121321.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20230910_121331.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20230910_121402.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20230910_133016.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20230910_135359.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Schön war auch, dass der originale Aufzugsschlüssel sowie Schaltstifte und der spezielle Schraubendreher dafür dabei waren.

Gruß Werner

Zitat von Bell im Beitrag #11

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Kennt jemand die Korrekturangaben zu den Teilstrichen an der Pendelmutter?

LG Volker

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Hallo Bernd,

Die Korrekturangaben ergeben sich einfach, wenn Du bei der Inbetriebnahme ein Gangprotokoll führst. Ich habe meine so am 15. September endgültig in Betrieb genommen und sie läuft mit 8xAA Zellen in einem kleinen Batteriekasten, der in das obere Fach passt, wo auch die Anschlüsse sind. Um den Stromverbrauch zu reduzieren, habe ich den Widerstand 300 Ohm an den Nebenlinien Anschluß abgeklemmt. Sollte auch so gehen.

Bei meiner Bohmeyer sind es rund 25 Sek./24h pro Teilstrich, soweit ich es meinem Protokoll entnehmen kann.

Wichtig ist, den Pendelausschlag zu beachten. Ab 25.09 führe ich das Gangprotokoll und in der ersten Woche hat sich der Pendelausschlag von 0,9° auf fast 1,5° (mit ? gemäß der unten angebrachten Skala) vergrößert, danach blieb er konstant. Vorher braucht man mit der Regulierung nicht zu beginnen. Ich hatte die Zapfen nicht rolliert, weil sie eigentlich gut aussahen (Ich muss es auch noch üben) und Uhrenöl Nr. 5 verwendet. Ist das normal bei einer alten Uhr oder habe ich gesludert.

Aktuell habe ich sie auf 3 Sek./24h Vorgehen zur Funkuhr. Mal sehen, wohin ich komme.

Gruß Werner

Zitat von kioto im Beitrag #20

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Um den Stromverbrauch zu reduzieren, habe ich den Widerstand 300 Ohm an den Nebenlinien Anschluß abgeklemmt. Sollte auch so gehen.

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Zitat von Berndstein im Beitrag #19

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Hallo Volker,
konntest Du bezüglich Gangkorrektur etwas herausfinden? Da würde mir weiterhelfen.

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Zitat von Bell im Beitrag #22

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Solange die Uhr nicht klimatisiert an der Wand hängt, geht sie mal genauer mal weniger genau

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Hallo Volker, hallo Werner,

danke für die Informationen. Momentan habe ich mit den Bohmeyers eher wenig Stress. Wenigstens, bis es an den Umbau der "kastrierten" Uhr geht. Also ab Montag oder so ... ;-) Die "Benzing-Bohmeyer" läuft sowieso schon mit unter 3 s/d Abweichung, da ist nur noch wenig zu tun.

Ich habe mir fest vorgenommen, den Umbau der o.g. Uhr zu dokumentieren! Ich hoffe, ich denke auch immer daran :-)

Grüße,
Bernd

Guten Abend,

ich habe gerade den Aufzugsmotor gereinigt. Er funktioniert, aber ich verstehe das Funktionsprinzip nicht. Technisch gesehen müsste es ein Gleichstrom-Reihenschlussmotor sein, aber wo im Rotor sind (wenn überhaupt) Wicklungen untergebracht? Wie kommt der Strom von den Kummutator"stäben" in die Wicklungen??

LG Bernd

Hallo Bernd,

Es ist ein Allstrommotor.

Der Rotor hat keine Wicklung. Wenn die Hauptwicklung unter Strom steht, versucht sie den magnetischen Fluss zu schließen. Der vierarmige Rotor dreht sich so, dass zwei Arme mit dem Stator, der jetzt magnetisch ist, in Reihe stehen. In dieser Position unterbricht der "Kommutator" auf dem Rotor den Stromfluss, der Rotor dreht sich mit eigenem Schwung weiter, bis er über 45° gedreht hat, dann schliesst der Kommutator den Stromfluss wieder und zieht den Rotor in Reihe mit dem Stator.
Der Motor ist nur selbstanlaufend, wenn der Rotor in 45° Position steht und Strom fließen kann. Deshalb hat er eine Rücklaufsperre, die ihn durch die rückwärts wirkende Kraft des Gehwerkaufzuges in dieser Position fixiert, bis der nächste Aufzug fällig ist.

Gruß Werner

Hallo Werner, danke für die Aufklärung. Ich hatte zur Illustration meiner Frage schon eine Skizze angefertigt:

Motor_Schematisch.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Sie zeigt (zufällig) genau den Moment, in dem der Magnetfluss im "Kurzschluss" ist, der Stromfluss ist gerade unterbrochen worden und der Rotor dreht weiter, bis sich der Vorgang wiederholt - soweit richtig? Und das RC-Glied dient wahrscheinlich zur Unterdrückung des Abrissfunkens...?

LG Bernd

Hallo Bernd,
24V scheint mir zu viel meine Uhr läuft mit 12V, der Motor läuft mit 5-6V an.

Die Nennspannung sollte auch in der Anschlussleiste geprägt sein.

Gruß Werner

Hallo Werner, ich war gerade am Zweifeln, da auf einer Spule des Motors "24V" steht - und es sind ja 2 Spulen in Reihe:

Motorspule.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Aber auf dem Anschlussfeld, welches am Werk angebracht ist, steht auch "24V" - diesen Aufdruck hast Du wahrscheinlich gemeint?

anschlussfeld.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

LG Bernd

Könnte das ein Vorwiderstand für den Betrieb mit 24V sein?