ich möchte mich zum ersten Mal mit einer mech. Armbanduhr beschäftigen und scheitere schon am Öffnen. Ich sehe keine Einkerbung zum Aufhebeln. Daher hatte ich einen verschraubten Boden vermutet. Zuerst habe ich es mit einem Gummitürstopper und doppelseitigem Klebeband versucht, aber das Klebeband hält nicht gut genug am Türstopper. Daraufhin habe ich den Türstopper mit einer Heißklebepistole am Uhrboden angeklebt. (Beide Ideen hatte ich hier im Forum als Laien-Uhrenöffner entdeckt). Damit kann ich den Boden drehen. Es geht aber total schwer und wird auch nach ca. zwei Umdrehungen nicht leichter. Die Dicke der Uhr, mit einem Messschieber gemessen, scheint sich auch nicht zu ändern. Ist das Gewinde von Uhrenböden so fein, dass ich einfach nur weiter drehen muss? Sollte das Drehen nach dem ersten Lösen nicht deutlich leichter gehen? Habt ihr Ideen, wie der Boden zu öffnen ist? Bilder der Uhr sind im Anhang.
Vielen Dank für eure Hilfe, Stefan
lekanteto
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Auf dem einen Bild scheint man die Einkerbung erkennen zu können, habe es mal mit einem Pfeil markiert. f26t14839p143332n4_AsptwBHJ.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von lekanteto im Beitrag #1... ich möchte mich zum ersten Mal mit einer mech. Armbanduhr beschäftigen und scheitere schon am Öffnen.
Hallo Stefan,
willkommen im Forum. Etwas Off-topic, aber was meinst Du mit "beschäftigen"? Willst Du nur mal reinschauen, die Uhr regulieren oder willst Du das Werk auch revidieren. Falls letzteres und Du machst das zum ersten Mal, kann ich leider nur sagen: Leichter als das Öffnen des Gehäuses wird es nicht . Als Laie würde ich nicht mit einer Automatikuhr anfangen, das wären mir einige Komplikationen zu viel. Just my two cents. Drücke Dir natürlich trotzdem die Daumen.
Zitat von lekanteto im Beitrag #1Damit kann ich den Boden drehen. Es geht aber total schwer und wird auch nach ca. zwei Umdrehungen nicht leichter.
Damit hast du praktisch den Beweis, dass du es mit einem gedrückten Boden zu tun hast, den du aufhebeln musst. Meines Wissens hat auch noch nie jemand einen Schraubboden konstruiert ohne Ansatzmöglichkeit für irgendeine Art von Öffner.
Zitat von ethan_esrah im Beitrag #3Als Laie würde ich nicht mit einer Automatikuhr anfangen, das wären mir einige Komplikationen zu viel.
Als Laie sollte man in erster Linie mit einer Uhr anfangen, die nichts Besonderes darstellt, keinen Wert besitzt und deren Vernichtung auch keinerlei emotionalen Verlust bedeutet. Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber die beiden erstgenannten Kriterien treffen auf diese Uhr zu
Zitat von -Max- im Beitrag #2Auf dem einen Bild scheint man die Einkerbung erkennen zu können, habe es mal mit einem Pfeil markiert.
Vielen Dank für den Hinweis. Auf dem Foto ist das besser zu erkennen als in echt. Jetzt weiß ich, warum eine Lupe auf der Werkeugliste für Einsteiger steht ;-) Auf den Videos und Bildern im Internet, die ich mir angeschaut hatte, waren die Einkerbungen deutlich größer. Daher habe ich diesen kleinen Schlitz gar nicht wahrgenommen.
willkommen im Forum. Etwas Off-topic, aber was meinst Du mit "beschäftigen"? Willst Du nur mal reinschauen, die Uhr regulieren oder willst Du das Werk auch revidieren. Falls letzteres und Du machst das zum ersten Mal, kann ich leider nur sagen: Leichter als das Öffnen des Gehäuses wird es nicht . Als Laie würde ich nicht mit einer Automatikuhr anfangen, das wären mir einige Komplikationen zu viel.
Danke für die Willkommensgrüße :-) Deine Frage finde ich gut und berechtigt. Ich habe auf YT ein paar Videos übers Uhren "Auseinandernehmen" gesehen und denke, dass das für mich vielleicht etwas wäre, was mich wieder etwas erdet, mir Gelassenheit und Ruhe geben könnte. Außerdem wollte ich eine Uhr für Momente haben, wo mein Telefon nicht mitnehmen möchte. Auf ebay-kleinanzeigen hatte ich dann die oben gezeigte Uhr im Nachbardorf für wenig Geld entdeckt und mich für sie entschieden. Sie läuft und ich will "nur mal reinshauen" um zu sehen, ob sie innen dreckig aussieht und ob ich mehr über das Uhrwerk erfahren kann. Inwieweit ich sie dann auch revidiere, weiß ich noch nicht. Bei der Einsteiger-Werkzeugliste war ich schon etws überrascht, was da alles zusammen kommt.
Danke für den Hinweiß, lieber nicht mit einer Automatikuhr anzufangen. Vielleicht schaue ich mich ja noch etwas auf ebay-kleinanzeigen um. Hast du noch Tipps, worauf ich achten sollte (außer, dass mir die Uhr optisch überhaupt gefällt)?
Zitat von lekanteto im Beitrag #5Deine Frage finde ich gut und berechtigt. Ich habe auf YT ein paar Videos übers Uhren "Auseinandernehmen" gesehen und denke, dass das für mich vielleicht etwas wäre, was mich wieder etwas erdet, mir Gelassenheit und Ruhe geben könnte. ... Außerdem wollte ich eine Uhr für Momente haben, wo mein Telefon nicht mitnehmen möchte.
Das ist eine valide Motivation. Wobei die "Gelassenheit" auch schnell enden kann, wenn einem ein winziges Schräubchen vom Tisch fällt oder man aus Versehen einen Zapfen abgebrochen hat .
Das Ziel, eine Uhr für "telefonlose" Momente zu besitzen, erreichst Du natürlich deutlich schneller, wenn Du Dir eine neue Uhr kaufst. Vintage-Uhren sind manchmal schon kleine Diven und können es bezüglich Ganggenauigkeit nicht immer und bezüglich Wasserdichtigkeit fast nie mit neuen Uhren aufnehmen. Aber sie punkten natürlich beim Thema "Individualität".
Zitat von lekanteto im Beitrag #5Vielleicht schaue ich mich ja noch etwas auf ebay-kleinanzeigen um. Hast du noch Tipps, worauf ich achten sollte (außer, dass mir die Uhr optisch überhaupt gefällt)?
Den Tipp hätte ich auch gerne . Wenn Du Vintage-Uhren von privat kaufst, mußt Du eigentlich immer eine Revision mit einkalkulieren (beim Uhrmacher oder selbst ausgeführt). Von vielleicht 30 Vintage-Uhren (40er bis 60er Jahre), die ich in den letzten Jahren von privat gekauft habe, konnten nur drei als "alltagstauglich" direkt (oder nach einer einfachen Regulierung) an den Arm. Bei allen anderen ist zumindest eine Werksreinigung fällig. Weil das sowieso so ist, kaufe ich Vintage-Uhren eigentlich primär nach Optik. Am wichtigsten ist mir dabei eine gute Erhaltung des Zifferblatts und daß der Verkäufer zumindest angibt, daß die Uhr läuft (natürlich nie mit einer Garantie auf Ganggenauigkeit oder Laufzeit). Wenn er nicht die Unwahrheit sagt, weiß ich dann zumindest, daß die Unruh einigermaßen in Ordnung ist. Reparaturen an der Unruh (Unruhwelle/Spiralfeder tauschen oder ähnliches) ist nicht unbedingt das, womit man als Einsteiger anfangen sollte.
Zitat von ethan_esrah im Beitrag #6 Das Ziel, eine Uhr für "telefonlose" Momente zu besitzen, erreichst Du natürlich deutlich schneller, wenn Du Dir eine neue Uhr kaufst. Vintage-Uhren ... punkten natürlich beim Thema "Individualität".
Die Uhr läuft ja. Und obwohl sie "nichts besonderes darstellt und keinen Wert besitzt", wurde ich schon darauf angesprochen als ich sie das erste mal öffentlich getragen hatte. :-)
Zitat von Nippon-Fan im Beitrag #4Meines Wissens hat auch noch nie jemand einen Schraubboden konstruiert ohne Ansatzmöglichkeit für irgendeine Art von Öffner.
Danke für die Info. Wegen dieser ganzen Gummibälle, abgeflachter Flumies, etc. als Gehäuseöffner dachte ich, dass es auch "glatte" Schraubböden geben würde. Jetzt weiß ich schon mal, worauf ich bei der nächsten Uhr achten kann. ;-)
Zitat von ethan_esrah im Beitrag #3Als Laie sollte man in erster Linie mit einer Uhr anfangen, die nichts Besonderes darstellt, keinen Wert besitzt und deren Vernichtung auch keinerlei emotionalen Verlust bedeutet. ... die beiden erstgenannten Kriterien treffen auf diese Uhr zu
Die 25 Steine hatten mich halt beeindruckt ;-) (Wobei ich vorher schon gelesen hatte, dass die Anzahl der Steine nichts über die Qualität aussagt.)
Dank eurer Hilfe habe ich den Boden an der Minikerbe öffnen können und weiß nun, dass es sich um ein OSCO 1065 Uhrwerk handelt.
Jetzt brauche ich ein paar Tage Bedenkzeit, um zu überlegen, was ich an Werkzeugen von der Einsteiger-Werkzeugliste kaufen möchte und wie weit ich die Uhr auseinander nehmen will.
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Du willst ja sicher nicht erst mit einem alten Blechwecker anfangen, obwohl man da schon einiges über die Funktion lernen kann. Und auch solche Sachen wie Spirale ausrichten und legen kann man da schon ein bißchen üben. Du könntest Dir ja erstmal eine "Regular"-Taschenuhr o.ä. zulegen. Kriegt man bei ebay. Ist sozusagen der Übergang von der Groß- zur Kleinuhr. Robuste und solide Werke, da passieren Unfälle nicht so schnell. Aber danach weißt Du, ob Du Dich an filigraneres wagen kannst.
@Gnomus Micha, das ist ein großartiger Tip. Ich bin ja erst seit fünf Jahren dabei. Hätt ich das mal vorher gewusst, Lager füttern, Zapfen polieren, Spirale ordnen, Zeiger neu mit Leuchtmasse versehen kann man an der "Regular" sicher stressfrei üben. Hab mir gleich eine bestellt. Dank dafür und Gruß Alex T. p.s. und die 3/4 Platine bereitet schießlich jetzt schon auf die Spezimatic vor, das darf man nicht vergessen.
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10.09.2022 12:31
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. Als Laie würde ich nicht mit einer Automatikuhr anfangen, das wären mir einige Komplikationen zu viel. Just my two cents. Drücke Dir natürlich trotzdem die Daumen.
