@mikromeister, yes das mit der Glasplatte ist ein guter Tip. Qualitätsabziehsteine hab ich einen ganzen Sack voll. Werde das alles am Wochenende prüfen und bin sehr gespannt, was ich finde.
Dank und Gruß Alex T.

Hallo Alexander,
da Du einen Fehler von ca 0,04 mm suchst, versuche mal, die Platte andersrum, mit der Unterseite nach oben einzubauen. Die Maßdifferenz zwischen oben und unten ist etwa dieser Wert.
die Platte lässt sich dann zwar nicht mehr verschrauben, aber der Versuch zeigt vielleicht, wo die Reise hingehen soll.
Die Differenz von 0,1mm zwischen links und rechts mag Absicht sein, um Fertigungstoleranzen auszugleichen.
Dies kannst Du mit dünnem Fühlerlehrenband (0,01/0,02mm) bei leicht geklemmtem Spindelstock prüfen.
Versuche dazu links und rechts jeweils oben und unten die Lehre zwischen Wange und Plättchen, bzw zwischen Plättchen und Spindelstock einzuschieben. Der Spalt sollte jeweils gleich sein, eigentlich sollte gar kein Spalt messbar sein.
Das Plättchen kann bei den gemessene Maßen eigentlich nicht eben sein. dafür ist es in der Mitte zu dick.
Grüße
Achim

Vielen Dank @Achimk für die Unterstützung.

"Versuche dazu links und rechts jeweils oben und unten die Lehre zwischen Wange und Plättchen, bzw zwischen Plättchen und Spindelstock einzuschieben."

Wird gemacht.

@mikromeister Tuschierpaste ist bestellt.

Wird jetzt ein bisschen dauern. Melde mich wieder auf diesem Kanal.
Dank und Gruß Alex T.

"versuche mal, die Platte andersrum"

Hier lässt sich die Wange einstecken, klemmt aber kurz vor Austritt.

"Man kann sogar vorhersagen, dass das im oberen Drittel sein muss"

Yes, habe die Platte nocheinmal an allen Löchern mit dem Dreikantsenker gaaaanz leicht abgezogen. Dann beide Plattenseiten auf einem harten, sehr feinen Arkansas abgezogen. Da steht jetzt keine Macke oder Grat mehr hoch.

Dann die Platte nocheinmal in Kopf gelegt. Dann die obere Platteneite an die Innenseite des Kopfes angelgt. Unten öffnete sich dann ein Spalt. 4/100 hinten und 5/100 vorn. Hab die Fühlerlehren zum Test als Shim dringelassen,

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die Wange aufgesteckt und:

IMG_20220811_095007_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Schon ziemlich nah dran.

Gruß Alex

Also, der richtige Weg.
Was ist immer noch vermisse, ist deine Prüfung und evtl. Nacharbeit der rückwärtigen Anlagefläche in der Spindelstockklemme. Hast Du das nicht geschrieben oder habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?
Diese Fläche ist ganz genau so wichtig wie die Flächen der Platte.

Dass die Platte rückseitig etwas wippt ist nicht schön, aber per se wahrscheinlich kein großes Problem.
Wenn sich beim Anziehen der Klemmung die Platte zurechtbiegt ist alles ok.
Wenn Du aber deine Fühlerlehre auch noch im geklemmten Zustand reinstecken kannst, dann ist es Mist und es muss nachgedacht werden.

Ich würde allerdings auch nicht komplett ausschließen, dass die Platte absichtlich ein wenig gebogen ist und damit eine sehr harte Feder bildet.
Vielleicht wollte der Konstrukteur damit die statische Überbestimmtheit auflösen und Spielfreiheit herstellen.

"Tuschiere unbedingt auch die Platte gegen ihre Anlagefläche um zu sehen ob sie wirklich flächig anliegt."

"Was ist immer noch vermisse, ist deine Prüfung und evtl. Nacharbeit der rückwärtigen Anlagefläche in der Spindelstockklemme. "

Tuschierpaste ist auf dem Weg.

Dank und Gruß Alex T.

Hallo zurück,

in der Zwischenzeit ist die Tuschierpaste angekommen und einwenig üben musste ich natürlich auch noch. Als Tuschierplatte habe ich eine optische Glasplatte genommen, die früher als Schichtträger für Fotoplatten gedient hatte. Diese Glasplatte hat eine Toleranz in der Dicke von 1/100 mm.

1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Zunächst das Tragbild der Seite, die innen am Spindelkopf anliegt. Das sind wirklich die ersten Tragbilder meines Lebens. Wahrscheinlich geht das noch besser - ich bitte um Nachsicht.

2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Interessant finde ich, dass an der Stelle, an der die fiesen Kratzer sind, wahrscheinlich jemand versucht Material zu entfernen. Hier nochmal durch die Lupe

3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Der guten Ordnung halber noch das Tragbild der Seite, die auf der D-Wange aufliegt.

4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Zum Schluss habe ich einen Streifen der Glasplatte in der Breite der Klemmplatte abgeschnitten

5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

und als Tuschierplatte für die innere Anlage des Spindelkopfes benutzt

6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Alles in Allem tue ich mich mit der Deutung noch schwer. Ich denke aber, dass die Platte im Werk eine Keilform in der Längsachse bekommen hat und deshalb - wie @mikromeister und Christian bereits erwähnten - nicht einfach durch eine neue planparallele Platte zu ersetzen ist.

Gruß Alex T.

Hallo Alex,

versuche bitte einmal, mit (viel) weniger Farbe zu tuschieren. Auf Deinem zweiten und vierten Bild erkennt man, wie die Farbe regelrecht "geschmatzt" hat.
Hierbei mit Glas klarzukommen ist sehr schwer, da dessen Oberfläche zu glatt ist und keine Farbe annimmt - entweder steht die Farbe darauf oder es ist keine da. Mit der von Dir verwendeten Menge an Farbe, jedenfalls, verschwinden die hervorzuhebenden Unebenheiten des Prüflings teils in der Farbschicht.

Die Ausfräsung im Spindelstock scheint noch die ursprünglichen Bearbeitungsspuren zu zeigen (die schräg verlaufenden Riefen). Gehen die denn durch, bis auf die andere Seite? Auf dem Bild kann man das nicht erkennen.

Die Bilder legen nahe, dass das Plättchen auf beiden Seiten in der Mitte hohl ist und folglich dort nicht trägt.
Aber: Glas ist biegsam. Bei weichem Untergrund und genügend Druck könnte womöglich auch ein ebenes Plättchen das gezeigte Tuschierbild produzieren.

Kippelt das Plättchen auf der Glasplatte (ohne Farbe)?

Falls das Präziflach schon da ist, könntest Du versuchen, damit zu tuschieren. Dessen Oberfläche nimmt die Farbe wahrscheinlich besser an als das Glas. Für die kleine Fläche könnte die Genauigkeit dieses Materials auch ausreichend sein.

Tuschiere auch bitte mal die Innenseite des Spindelstocks mit dem Plättchen, ohne die beiden Teile dabei viel gegeneinander hin und her zu bewegen.

Gruß,
Jochen

Vielen Dank Jochen,

"Gehen die denn durch, bis auf die andere Seite?"

Yes, die Bearbeitungsspuren gehen sauber und unzerstört durch die Innenseite des Spindelstocks.

"Kippelt das Plättchen auf der Glasplatte (ohne Farbe)?"

Nein, das hab ich schon probiert.

"Falls das Präziflach schon da ist, könntest Du versuchen, damit zu tuschieren."

Das ist schon da. Die Oberfläche zeigt aber so starke Schleifspuren, dass mir das nicht geheuer war.

IMG_20220820_110800_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Melde mich mit hoffentlich besseren Tragbildern.
Dank und Gruß Alex T.

Die Schleifspuren stören nicht, wenn sie nur für eine gewisse Rauhigkeit sorgen, die Oberfläche insgesamt aber ansonsten eben ist - wovon ich mal ausgehen mag.

Gruß,
Jochen

@Stahlfussel, hier mal die neuen Bilder mit deutlich weniger Farbe und Präziflach als Tuschierplatte. Auch habe ich diesesmal mehr Druck gegeben und keine oder nur allerkleinste Bewegungen gemacht.
Zunächst die Seite der Klemmplatte, die innen am Spindelstock anliegt:

1b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Dann die Seite, die an der Wange anliegt:

2b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Jetzt der Spindelstock innen mit Präziflach als Tuschierplatte

3b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

...und zum Schluss Spindelstock innen mit Klemmplatte als Tuschierplatte

4b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Schlecht zu sehen im letzten Bild, aber nur Blau ist Blau. Der blaue Schimmer auf Höhe des Loches für die Klemmschraube bis nach hinten ist JPEG-Gerausche.

Dank, Gruß und auf bald Alex T.

Das sieht jetzt aber sehr viel besser aus!
Mache bitte nochmal ein Bild wie das erste, aber praktisch ohne Druck und nur zwei-dreimal um 2, 3 mm hin- und her bewegen. Durch die Bewegung soll nicht Farbe "aufgesammelt" werden. Die Bewegung soll nur so groß sein, dass jeder gedachte Punkt des Prüflings sicher an einem der Farbe tragenden Hochpunkte des Meisters (Präziflach) vorbeikommt - dass jeder gedachte Punkt des Prüflings die Chance bekommt, Farbe aufzunehmen, so er denn nur hoch genug steht.

Den beiden letzten Bildern nach zu urteilen, scheint die Ausfräsung böse zu sein. Der obere Teil trägt praktisch gar nicht, wenn das Plättchen unten satt aufliegt. Am Übergang des unteren flachen Teils in die Rundung scheint es einen Grat zu geben, der die Platte oben nicht anliegen lässt. Den würde ich zu allererst mit einem Degussit-Stein entfernen. Du darfst dabei die Anlagefläche nicht ballig machen. Damit Du besser sehen kannst, wo du Material abnimmst, male die ganze Fläche mit Anreißfarbe, notfalls mit Edding an. Nur der verschwindende Grat darf dann blank werden.

Die beiden letzten Bilder hast Du von der Vorderseite/Spannzangenseite gemacht. Wenn der Grat weg ist, dreht sich der Spindelstock auf der Wange im UZS. In Verbindung mit Deinem Bild vom Problem (das 2. im ersten Beitrag) würde ich sagen, dass so das Problem verringert würde.

Gruß,
Jochen

Zitat von Stahlfussel im Beitrag #27

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Mache bitte nochmal ein Bild wie das erste, aber praktisch ohne Druck und nur zwei-dreimal um 2, 3 mm hin- und her bewegen.

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Zitat von Stahlfussel im Beitrag #27

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Den würde ich zu allererst mit einem Degussit-Stein entfernen. Du darfst dabei die Anlagefläche nicht ballig machen. Damit Du besser sehen kannst, wo du Material abnimmst, male die ganze Fläche mit Anreißfarbe, notfalls mit Edding an. Nur der verschwindende Grat darf dann blank werden.

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Wie jetzt?

Dein Vorschlag für's Ende der Geschichte passt meines Erachtens gar nicht.

Ich bin dafür, das nochmal zu ändern.


Nimm bitte ein Stückchen Stahl, irgendetwas Flaches. Eine Fläche von 20x30, 30x40 reicht schon, größer ist aber besser. Entgrate und schwärze (Edding).

Mit einem Körner schlägst Du jetzt eine Marke in die Fläche. Dadurch wird rings um das Loch Material aufgeworfen, das Du gezielt entfernst, möglichst ohne dabei von der Umgebung wirklich etwas abzunehmen. Kratzer sind okay.
Dazu nimmst Du eine Flachfeile mit feinem Hieb, legst sie auf den Körnerpunkt und genau darüber positionierst Du den Mittelfinger der freien Hand, Ring- und Zeigefinger jeweils daneben. Drei Fingerkuppen auf der Feile, die des Mittelfingers über der Körnermarke. Wenig Druck. Jetzt spielst Du mit Feile und aufliegenden Fingern, um eine Feilenhaltung zu ertasten, in der die Feile nur auf dem Körnerpunkt, nicht aber auf der Fläche ringsum aufliegt. Mit der Hand am Heft schiebst Du die Feile unter ganz leichtem Druck der drei Finger um vielleicht 10, 15mm nach vorne, ziehst drucklos zurück, tastest und machst den nächsten Zug. Sobald Du den Grat abgetragen hast, spürst Du, dass die Feile, erstens, nicht mehr kippelt und, zweitens, nur noch über das Werkstück gleitet, ohne Material zu nehmen. Sie kratzt allenfalls noch und schabt die Schwärzung weg, was hier nicht weiter stört. Auf das Erspüren dieses Unterschieds kommt es an. Nach 2, 3 Körnergraten kannst Du das.

Der Hieb der Feile soll nicht zu fein sein, da Du sonst nicht spürst, ob Du nur, wie gewollt, das erhabene Material abträgst oder solches an anderer Stelle, wo die Feile unbeabsichtigt aufliegt. Ich verwende dazu solche Feilen. Da das Material des Spindelstocks relativ weich ist, war mein Vorschlag, hier mit einem Degussit-Stein zu arbeiten, Quatsch.

In Deinen Spindelstock kommst Du jetzt aber mit drei Fingern nicht hinein. Es muss ein Finger ausreichen und zur Not reicht auch der kleine Finger. Tasten, leichter Druck auf den Grat, kurzer Hub, Kontrolle und von vorn. Du bist fertig, wenn die Feile, wie oben, nur noch gleitet und Farbe wegkratzt.

Meine Hoffnung wäre, dass das Plättchen jetzt auch im oberen Teil der Ausfräsung anliegt wodurch der Spindelstock um die Wange rotiert.

Gruß,
Jochen

Lieber Jochen, das nenn ich mal ein Motivationsschreiben. Selbstverständlich hast Du recht. Ich werde jetzt erst mal das Abfeilen eines Körnergrates wie Du es beschrieben hast, üben. Dann mit Weisheit, Mut und Gelassenheit die obere Innenseite des Spindelkopfes feilen.
Dank, Gruß und bis später auf diesem Kanal
Alex T.