mein neues Bauprojekt ist fertig. Ich möchte hier ein paar Details vorstellen, gerne zum Nachbau oder als Anregung. Basis war ein altes Regulatorenwerk, aus dem ich etwas uhrentechnisch besonderes bauen wollte: Umbau vom Federzug auf Gewichtsantrieb und jedes Rad separat gelagert.
Der Seilzug ist machbar, wenn man eine Mechanikerdrehbank hat, oder benutzen darf. Vom Federhaus wird der Reif abgestochen und plangedreht. Eine passende Messingscheibe dient zur Aufnahme von Sperrklinke und Feder.
Die Seilrolle wird mit einer Aussparung gedreht, Tiefe wie die Dicke vom Sperrad.
Wer keinen Teilapparat für den Aufzugvierkant hat, kann auch die alte Federwelle abdrehen. Federwelle und Seilrolle sind fest verbunden, der Federhaus-Kranz ist mit dem Stellring dagegengedrückt. Wer es "uhrmacherischer" mag, macht eine Querbohrung mit Tellerfeder und konischem Stift.
Radlager sind aus 10x10 Vierkant und 10x3 Flachmaterial. Die kleine Bohrlehre ist das wichtigste Hilfsmittel, Flachmaterial und Vierkant werden verstiftet und verschraubt. Zuordnung "hinten-vorne" durch Drehen der Lehre um 90°. Der Minutenradkloben ist verstiftet, die anderen sind etwas größer gebohrt, um die Lager auszurichten.
Die Abstände werden mit dem Eingriffzirkel übertragen, wer keinen hat, kann auch das Maß von der Platine übertragen.
Hier ist das höhenverstellbare Ankerlager zu sehen.
Probeaufbau
Alle Messingteile sind mit feinem Schleifvlies gebürstet, die Konsole ist Baumarkt-Buche, das Finish mit braunem Hartöl gefällt mir sehr gut.
Mit der Umlenkrolle beträgt die Fallhöhe ca 2,5 cm pro Tag
Sehr schön geworden und sauber gearbeitet. Das einzige "Manko" bei Deiner Konstruktion ist eben das das Pendel nicht mittig aus dem Gehäuse kommen kann und es dann optisch unsymetrisch aussieht. Keine Kritik - nur eine Feststellung.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Hallo Matthias, Mensch da hast Du ja wieder eine wunderschöne Arbeit hingelegt. Ich liebe es, wie Du seit so vielen Jahren dieses Forum mit bereicherst. Ich kann mich noch gut an deine Anfänge hier erinnern, wo Du mit deinen Heißluftmotoren angefangen hast und dann in den weiten Ozean der Uhrmacherei rüber geschwommen bist. Zuletzt dein Projekt mit der selbst gefertigten Scherenhemmung, war einfach toll und nun hast Du eine klasse Uhr mit deiner Handschrift gebaut. Die Uhr sieht nach Selbsterfahrung und unglaublich viel Spaß aus und es hat auch richtig viel Spaß gemacht, diesen Beitrag zu lesen. Vielen lieben Dank nochmal dafür!
Ich schaue mir immer wieder gerne das Video mit deiner selbst gebauten Scherenhemmung an:
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
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19.03.2022 18:42 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2022 18:47)
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