Mag mir jemand das Geld für die Riefler Uhr vor strecken wollen? Kann es in Monatsraten á 100€ abbezahlen. Wir wären dann auch schon in 29 Jahren mit der Finanzierung durch
Wohlstand ist, wenn die Menschen mehr Uhren haben als Zeit
Ja da sind tolle Sachen dabei. Ich hätte gerne die von Graham
Im Prinzip finde ich das für so eine geschichtsträchtige Uhr noch nicht mal viel Geld, wenn ich das jetzt mal mit den Preisen der Neuuhren der "üblichen Verdächtigen" vergleiche. Soweit ich mich mal erkundigt habe, muss man auch etwa 40k für einen handgeschnitzten Präzisionsregulator vom Uhrmacher kalkulieren.
Aus ethisch/moralischen Gründen muss ich allerdings eine derartige Summe für eine Uhr ablehnen
Tja so ne Rieffler wäre schon ein wahrer Traum... er wird es wohl vorerst bleiben müssen. Vielleicht gewinne ich mal im Lotto, abee dafür müsste ich erstmal spielen ...
Naja ;)
Grüße aus dem Telefonbau & Normalzeit Museum Erfurt
Die von Graham ist sicher geschichtlich bedeutend. Aber ganz ehrlich, das Zifferblatt finde ich nicht besonders schön.. Das sieht irgendwie lieblos und einfach gemacht aus. So als wäre das originale Blatt mal verloren gegangen und jemand hätte schnell mal ein neues ausgedruckt... Da fehlt mir ein bisschen die Opulenz.
Zitat von Uhrmensch im Beitrag #6Die von Graham ist sicher geschichtlich bedeutend. Aber ganz ehrlich, das Zifferblatt finde ich nicht besonders schön.. Das sieht irgendwie lieblos und einfach gemacht aus. So als wäre das originale Blatt mal verloren gegangen und jemand hätte schnell mal ein neues ausgedruckt... Da fehlt mir ein bisschen die Opulenz.
Harrison hat 20 Jahre später gelebt, da war Prunk und Pomp schon viel wichtiger als Funktion. Mir persönlich gefällt das Zifferblatt der Grahamuhr wesentlich besser als das Prunkvolle von Harrison. Das ist aber sicher Geschmackssache.
Da knurrt doch schon der Blindenhund, wenn bei der Standuhr von Graham das Gehäuse mit 765 gepunzt ist und das Uhrwerk mit 756...zudem das Gehäuse mit der Bemerkung "Gehäuse Eiche. Sehr gut, Restaurierungen, Umbauten" bezeichnet wird...das sind in Auktionsbeschreibungen immer Hinweise auf massive Veränderungen und Umbauten. Das große Loch in der Tür ist lächerlich unmotiviert, und den Hebel für den Bolt-and-shutter-Mechanismus hätte man sicher bei einer Uhr dieses Anspruchs nicht in einem ausgebrochenen Loch neben dem Zifferblatt untergebracht.
Zudem sieht das ganze Uhrwerk so perfekt aus, wie ich es sonst bei Werken aus dieser Zeit noch nie gesehen habe. Da ist kein Schraubenschlitz auch nur leichtest vermackelt, kein Kratzer, keine Welle hat Rost, man erkennt keine ausgebuchsten Lager, die Triebe haben null Laufspuren, der Anker ist wie neu, keinerlei Reparaturen erkennbar. Das Pendel ist gar nicht erst abgebildet, zudem sind offensichtlich Gewicht, Seilrolle nagelneu: ich trau der Uhr kein bisschen von ca. 1725 zu sein, zumal der Preis viel zu niedrig angesetzt ist; in GB erzielen solche bedeutenden Standuhren eher Preise mit einer Null oder sogar deutlich mehr. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Klar, das wir wohl eine der Vorlagen für die Uhr in der Auktion gewesen sein. Der bedeutende Unterschied ist der Kasten in Mahagoni, der zu dieser Zeit DAS Holz für alle wertvollen, edlen und teuren Objekte war, egal ob Möbel, Uhr oder Kunstgewerbe. Stell Dir eine Uhr von Riefler in einem Kasten aus Fichte vor, dann hast du diese unpassende Verhältnismäßigkeit. Ich ganz persönlich halte diese Uhr von Graham für eine komplette Fälschung.
Bezgl. des Gehäuses aus nicht-Mahagoni steht in dem Text auf der Auktionsseite:
„Regulatoren in einfachen Eichen-Gehäusen wurden meistens für den Arbeitseinsatz in Observatorien gefertigt.“
Inwieweit das stimmt kann ich allerdings nicht sagen. Wenn das Werk Original sein sollte, war es auf jeden Fall zu lange in der Trowalisiermaschine. Damit ist es sicher für viele Sammler nicht mehr so interessant, weil die Patina komplett weg ist. Totrestauriert halt. Vielleicht daher auch der günstige Preis.
1998 wurde sie schon mal, wenn es denn wirklich die selbe ist, bei Christie's für 21.850 Pfund versteigert: https://www.christies.com/en/lot/lot-1132626 Damals schien allerdings noch, der Beschreibung zufolge, z.B. der Kalenderring gefehlt zu haben. Scheint also einiges daran gemacht worden zu sein seither.
Moritz
Edit: Und zwei Jahre zuvor eine wohl ähnliche Uhr, Nr. 730, für den fast dreifachen Preis: https://www.christies.com/en/lot/lot-1029058 Ebenfalls mit Eichengehäuse. Scheint also tatsächlich nicht gänzlich untypisch zu sein.
Zitat von Uhrmensch im Beitrag #11Wenn das Werk Original sein sollte, war es auf jeden Fall zu lange in der Trowalisiermaschine. Damit ist es sicher für viele Sammler nicht mehr so interessant, weil die Patina komplett weg ist. Totrestauriert halt..
Ich sehe auch nicht eine winzige Spur einer Überholung am Uhrwerk, und vermackelte Schraubenkopfschlitze werden auch beim Gleitschleifen in der Trommel nicht wieder heile. Ein 300 Jahre altes Uhrwerk, das keinerlei Verschleiß an Anker, Trieben und anderen bewegten Teilen hat?
Bildschirmfoto 2021-04-25 um 16.44.09.png - Bild entfernt (keine Rechte) Komisch, die Standuhrwerke, die auch nur 200 Jahre alt waren, sahen bei mir ganz anders aus. Da knurrt immer noch der Blindenhund.
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23.04.2021 22:24 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2021 22:25)
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