Ich hatte einfach mal die Lust und die Idee mich auszuprobieren. Ausgangspunkt waren die Innereien (Wellen und Räder) einer alten Standuhr mit Kettenaufzug und eine "Schnapsidee". Das Ziffernblatt hat mir eine Graveurmeisterin graviert (leider habe ich die Geräte dafür nicht) und der Rest entstand aus 3 mm MS 58-Blech (die Platinen und Halterungen), Invar für die Pendelstange, ein wenig Halbzeugreste und einer Wolfram-Kupfer Legierung (75 % W zu 25 % CU) für das Gewicht. Die Zeiger waren ursprünglich Teile eines 0,5 mm Federstahlbleches. Alle Wellen sind in Kugellagern unterschiedlicher Größe gelagert und die Zeiger letztendlich von Hand angelassen.
Ich überlege noch, ob ich sie in ein Gehäuse einhause oder nur die Wand dahinter farblich verändere und ja, besser im Detail geht immer. Wenn ich mal wieder Bock habe mache ich mich an die letzten Feinheiten. Jedenfalls geht sie derzeitig innerhalb einer Woche +-0 Sekunden falsch, was eigentlich ganz ok ist.
Sehr schön gemacht, und gut muss Deine Uhr ja auch gehen wenn man bedenkt das die originalwerke so mit ca. 3 kg Gewicht laufen ohne Umlenkung. Bei Deinen Gewicht schätze ich es so auf 1,6 kg und mit Umlenkung. Was das offene Werk betrifft, hast Du da keine bedenken wegen Staub und offenen Lagern? Danke für`s zeigen.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Super. Schau mal deine Minutenradwelle an, da stimmt die Axiallage nicht.
Die Kugellagerfrage würde mich auch interessieren. Mit fertigen Wellenzapfen ist die Auswahl an Kugellagern wahrscheinlich recht gering und die Montage stelle ich mir sehr schwierig vor. Man kann ja kaum alle Wellen gleichzeitig in Kugellager einfädeln, ausser die haben sehr leichte Passungen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Das Thema Axialversatz zeigt sich auch beim Eingriff vom Antriebsrad in den Beisatzradtrieb. Ferner kann diskutiert werden, ob bei den Oberflächenqualitäten der Triebe und der Radzähne ein konstantes Gangergebnis erzielt werden kann. Meine Frage ist noch, ob da spezielle Kugellager für Großuhren verbaut wurden.
Hallo , ich habe mich für Kugellager entschieden, weil ich einfach mal etwas anderes probieren wollte und ich der Meinung bin, dass die Reibung geringer ist. Außerdem sehen diese so schön "technisch" aus. Ob die Reibung auf Dauer so gering wie erhofft bleibt wenn ich die Uhr offen lasse, ist dann ein Experimentalprojekt. Das Problem der Lagerung für die Zapfen in die Kugellager habe ich teilweise mittels kleiner Messingbuchsen gelöst. Die kleinsten Lager haben innen eine 1mm Bohrung und passten somit bei einigen Zapfen.
Das Aufzugsgewicht ist wie beschrieben aus einer Wolfram-Kupfer Legierung. Diese wird u.a. in der Metallindustrie beim Erodieren verwendet. Die Dichte beträgt ca 14,3 g/cm³ (Blei 11,35 g/cm³). Daher hat der von mir verwendete Zylinder ein Gewicht von ca 2300g (D=ca 4,5cm, L=ca 10cm). Reines Wolfram (19,3 g/cm³) war mir dann doch zu preisintensiv.
Hallo Paul, dass die Frage nach den Oberflächen kommt war mir schon klar. Deshalb mein Hinweis auf die Feinheiten. Ich bin selbst gespannt, ob und wie sich das Gangverhalten in nächster Zeit verändert. Wenn ich bei der nächsten dann auch die Räder und Triebe selbst anfertige, sind die auf jeden Fall in einer anderen Qualität.
Sämtliche Kugellager sind aus dem freien Handel und nicht speziell für Uhren angefertigt. Ich wüsste auch nicht wo ein Hobbybastler spezielle Uhrenkugellager, falls es sie gibt, beziehen könnte.
in München gibt es einen Spezialisten, welcher damit Werbung macht, dass sein Präzisionsuhren Kugel Gelagert sind. Denke aber, den Namen darf man im Forum nicht nennen. Es wäre sicher einen Versuch wert, dort Infos zu Kugellagern bzw. Bezugsquellen für solche zu erfahren. Ein anderer Weg ist, mal bei Flume nach zu fragen.
Viel Spass dann bei " Zahnen" und Rattermarkenfreie Flanken !
Zitat von kellermaster im Beitrag #7Reines Wolfram (19,3 g/cm³) war mir dann doch zu preisintensiv
Alter "Knauserer" - das wären ja auch nur 366,68 EUR, bei Gold ( gleiche Dichte wie Wolfram ) immerhin ~ 111000 EUR Bei Wolfram käme ja dann noch das technische dazu - wie das Metall in Form bringen bei Schmelzpunkt ca. 3400 °C ?
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
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29.03.2021 14:25
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