mir passiert es immer wieder, daß kleine Federn (z. B. an Datum-Schaltnasen, automatic-Sperrklinken...) unauffindbar davonfliegen. Aus Runddraht nachgemacht, erfüllen sie nicht immer ihren Zweck, in der Regel wird flacher Draht verwendet, von dem ich aber kein Rohmaterial habe.
Nun ist mir die Idee gekommen, ob man mit Blechwalzen, wie sie z. B. von zu Jeddeloh angeboten werden, aus 0,2-0,5 mm Federstahl-Runddraht die gewünschte Dicke und Höhe selber walzen kann.
Hat von Euch jemand Erfahrung, ob man Federstahldraht walzen kann, und ob das mit so einer einfachen Walze funktionieren könnte?
Vorweg - ich habe da keine Erfahrung, aber ich denke das es nicht funktioniert. Meine Vermutung ist der einzige "Erfolg" der sich einstellt, das der Federdraht beim walzen "schöne" Rillen in die Walzen walzt. Rundmaterial an sich ( ob gehärtet oder nicht ) bearbeitet man ja auch nicht mit der Schere ( die Schneiden brechen aus duch die punktuelle Belastung ) oder kantet es z.B. auch nicht in einer Abkantbank ( ebenfalls gibt es dann da Schäden an den Backen ). Wenn der Draht ausgeglüht ist, könnte es evtl. noch funktionieren, aber dann hast Du einen flachen Draht der nicht mehr federt-ist also auch nicht Zielführend. Das einzige was mir jetzt spontan einfällt wäre hämmern, aber das müsste schon gleichmäßig erfolgen ( ob das geht weiß ich allerdings auch nicht ) und ob die Gefügestruktur dabei Schaden nimmt ?
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
Walzen geht nicht ohne weiteres. Nicht nur wegen der zu weichen Walzen, sondern weil man es nicht schafft den flachgewalzten Draht hochkant ein 2. Mal zu walzen. Ich würde sagen hämmern, evtl. in einem kleinen Gesenk ist bei den minimalen Mengen das Mittel der Wahl. Der Stahl hält das aus. Im schlimsten Fall musst Du halt vorher etwas höher anlassen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Schleifen ist ziemlich aufwändig und dauert ewig. So einen kleinen Draht sauber einzubetten ist nicht einfach und wenn er nicht ganz sauber liegt, wird die Dicke ungleichmäßig geschliffen.
Ich habe mal zu ähnlichem Zweck ein kleines Schmiede-Gesenk gebaut. Dazu habe ich 2 nicht zu breite Klötzchen aus härtbarem Stahl und dazwischen über Eck einen quadratischen HSS Dreh-Rohling in den Schraubstock gespannt und zugedrückt. Das ganze nebeneinander mehrmals in verschiedener Tiefe. Dadurch entstehen in den Klötzchen 3-eckige Eindrücke mit schön scharfen Kanten.
Jetzt habe ich die Klötzchen gehärtet, hellgelb angelassen und die Kontaktflächen geschliffen. Mit Glück gibt es mehrere verschiedene nutzbare Gesenk-Kerben. Schlimmstenfalls bleibt nur ein gutes Paar übrig und der Rest wird weggeschliffen.
Die Arbeitslänge eine Kerbe sollte geschätzt nicht mehr als vielleicht 10 x Drahtduchmesser sein. Andernfalls wird die Kraft zur Verformung zu groß. Besser ist es in kleinen Schritten vorzugehen und den Draht am Ende zu richten.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Der Vorschlag von Karl ist es Wert auszuprobieren, unnutze DAU Triebfedern habe ich genug. Vielleicht kann man das ganze Federpaket auflacken, und mit grobem Schmirgelleinen auf eine gewünschte Höhe bringen. Wenn das nicht klappt, werde ich versuchen, das von Coloman vorgestellte Gesenk zu bauen.
@ Christian: Fühlerlehrenband wäre ein idealer Werkstoff, ist aber zu breit. Es geht um Höhen von 0,2-0,4 mm.
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26.08.2020 20:19
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